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asphalt 05/19

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6 Aktuell<br />

BG RCI<br />

Ungeschminkte Schilderung<br />

dramatischer Erkrankungsfolgen<br />

Der Kontakt mit asbesthaltigen Bodenbelägen, das andauernde<br />

Heben und Tragen schwerer Lasten über Jahre<br />

hinweg, das ständige Arbeiten mit Reinigungsmitteln<br />

oder in Lärmbereichen: das alles kann krank machen.<br />

Eine neue Praxishilfe der BG RCI will Aufklärungsarbeit<br />

leisten.<br />

Im Gegensatz zu Unfällen, bei denen ein plötzliches Ereignis die<br />

Gesundheit der Betroffenen schädigt, kann es bei Berufskrankheiten<br />

oft sehr lange dauern, bis diese ausbrechen. Ursache und Wirkung liegen<br />

manchmal Jahrzehnte auseinander. Hier stehen Unternehmen vor einer<br />

besonderen Herausforderung, denn Fehlverhalten bleibt zunächst<br />

scheinbar folgenlos. Der neue Praxishilfe-Ordner „Aus Berufskrankheiten<br />

lernen“ der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie<br />

(BG RCI) stellt 15 reale Berufskrankheitenfälle aus Mitgliedsunternehmen<br />

vor – von Hauterkrankungen über Schädigungen des Muskel‐Skelett‐Systems<br />

und Krebserkrankungen durch Gefahrstoffe wie beispielsweise<br />

Benzol oder Asbest bis hin zu Schädigungen durch Sonneneinstrahlung.<br />

Sie beruhen auf Ermittlungsakten der letzten Jahre, die anonymisiert und<br />

Will mit drastischen,<br />

ungeschönten Berichten<br />

zu Berufskrankheiten<br />

aufklären: der<br />

Praxishilfe-Ordner<br />

„Aus Berufskrankheiten<br />

lernen“ der BG RCI.<br />

(Quelle: BG RCI)<br />

grafisch sowie didaktisch aufgearbeitet wurden. Die ungeschminkte<br />

Schilderung der teilweise dramatischen Erkrankungsfolgen soll aufrütteln<br />

und die Beschäftigten zu Augenzeugen machen.<br />

Die Beispielfälle stehen sowohl in gedruckter Form als auch in Form<br />

von PowerPoint‐Präsentationen auf USB-Stick für die Unterweisung von<br />

Beschäftigten zur Verfügung. Der Praxishilfe-Ordner wendet sich an<br />

Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Unternehmensleitungen und Führungskräfte<br />

und kann im Medienshop der Berufsgenossenschaft bestellt werden.<br />

<br />

•<br />

Druschba-Pipeline<br />

Rosneft-Chef erkundigt<br />

sich in Schwedt<br />

(v. l. n. r.) Brian Chesterman, Geschäftsführer Rosneft Deutschland, Igor Setchin,<br />

CEO Rosneft, Wulf Spitzley, Sprecher der Geschäftsführung PCK Raffinerie<br />

GmbH (Quelle: Rosneft)<br />

Der Vorstandsvorsitzende von Rosneft, Igor Setchin,<br />

kam Anfang Juli 20<strong>19</strong> zu einem Arbeitsbesuch bei der<br />

PCK-Raffinerie in Schwedt. Im Mittelpunkt seiner Gespräche<br />

stand dabei der Zustand der Raffinerie nachdem<br />

Ende April die „Druschba“-Pipeline, die Rohöl aus<br />

Russland nach Europa pumpt, aufgrund von Verunreinigungen<br />

gesperrt worden war.<br />

Während des Treffens dankte Setchin den Mitarbeitern der PCK-Raffinerie<br />

ebenso wie den Mitarbeitern von Rosneft Deutschland für<br />

ihre zügige Arbeit, die ergriffen wurde, um Schäden an der Anlage und<br />

ein Abschalten der Raffinerie zu verhindern. Vier von sechs Rosneft-Raffinerien,<br />

die mit chlororganischen Verbindungen kontaminiertes Öl<br />

erhielten, erlitten schwere Verluste und mussten den Betrieb einstellen,<br />

um die Anlagen zu reparieren. Nur die Raffinerie Kuybyshev in Russland<br />

und die Raffinerie РСК konnten dank korrekter und rechtzeitiger Maßnahmen<br />

zum Korrosionsschutz der Anlage den Betrieb fortsetzen.<br />

Mittlerweile arbeitet die PCK-Raffinerie wieder normal, wie das Unternehmen<br />

mitteilte. Aufgrund der eingeschränkten Ölversorgung über das<br />

Druschba-Pipelinesystem waren zusätzliche Ölmengen über den Rostocker<br />

Hafen an die Raffinerie geliefert worden. Die PCK-Raffinerie und die<br />

Mineralölverbundleitung GmbH (MVL), der deutsche Betreiber der<br />

Druschba-Pipeline, nahmen einen Teil des kontaminierten Öls entgegen,<br />

um das System freizumachen.<br />

Entsprechend den Anweisungen der russischen staatlichen Stellen,<br />

die Kontrolle über die Ölqualität zu verschärfen, wurde beschlossen,<br />

Überwachungsunternehmen auf allen Stufen des Rohöltransports hinzuzuziehen.<br />

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•<br />

5|20<strong>19</strong>

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