24.08.19 Lindauer Bürgerzeitung
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14 24. August 2019 · BZ Ausgabe KW 34/19<br />
ESSEN UND TRINKEN<br />
Paradiesische Früchtchen, diese Paradeiser<br />
Tomaten haben jetzt Saison Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe machen das Fruchtgemüse so gesund<br />
Den Maya sei Dank. Sie, aber auch<br />
andere Völker in Mittel- und Südamerika,<br />
haben etwa 200 v. Chr.<br />
bis 700 n. Chr. die Tomate kultiviert.<br />
Erst im 15. und 16. Jahrhundert<br />
brachten Entdecker und<br />
Eroberer sie nach Europa. Inzwischen<br />
gibt es tausende Sorten.<br />
2017 wurden laut der Ernährungs-<br />
und Landwirtschaftsorganisation<br />
FAO weltweit etwa<br />
182 Millionen Tonnen Tomaten<br />
geerntet. China ist mit Abstand<br />
der größte Tomatenproduzent.<br />
In Europa sind Italien,<br />
Spanien und Griechenland<br />
führend im Tomatenanbau. In<br />
Deutschland liegt der Pro-<br />
Kopf-Verbrauch an Tomaten<br />
bei 17 Kilogramm im Jahr.<br />
Die Tomate, in Teilen von<br />
Österreich sowie in Südtirol<br />
auch Paradeiser genannt, ist<br />
eine Pflanzenart aus der Familie<br />
der Nachtschattengewächse.<br />
Damit ist sie eng mit der Kartoffel,<br />
der Paprika und der Aubergine<br />
verwandt.<br />
Lange als Liebesapfel oder<br />
Goldapfel (daher der italienische<br />
Name „pomodoro“) bezeichnet,<br />
erhielt sie ihren heute gebräuchlichen<br />
Namen „Tomate“<br />
erst im 19. Jahrhundert. Dieser<br />
leitet sich von „Xitomatl“ ab,<br />
dem Wort für diese Frucht in<br />
der Aztekensprache Nahuatl.<br />
Umgangssprachlich wird vor<br />
allem die als Gemüse verwendete<br />
Frucht, die eigentlich eine<br />
Beere ist, als Tomate bezeichnet.<br />
Da Obst als Früchte von<br />
mehrjährigen Pflanzen definiert<br />
wird, Tomaten aber krautige,<br />
einjährige Pflanzen sind,<br />
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Man kann Tomaten unverarbeitet z.B. in Salaten oder zu einer mit Butter oder Frischkäse bestrichenen Scheibe von einem herrlich frischen<br />
Brot genießen. Man kann aber auch einen Klassiker wie „Salat Caprese“ aus Tomaten, Mozzarella und Basilikum zu einem verführerischen<br />
Türmchen auf einer Polentaschnitte „stapeln“, so wie es Küchenmeister Thomas W. Kraus vom Schachener Hof tut.<br />
BZ-Fotos: Kraus; Pixabay<br />
gehören sie zum Gemüse. Sie<br />
werden auch als Fruchtgemüse<br />
bezeichnet, weil eben ihre<br />
Früchte verzehrt werden. Zum<br />
Fruchtgemüse gehören außer<br />
der Tomate auch Gurken, Auberginen,<br />
Kürbisse, Melonen, Zucchini<br />
und Paprika.<br />
Die Früchte reifen aufgrund<br />
des Carotinoidgehalts (Lycopin)<br />
zu einem kräftigen Rot, Gelb<br />
oder Dunkelorange heran.<br />
Die Fruchtformen der Tomate<br />
bieten eine große Vielfalt:<br />
rund, glatt, oval, birnenförmig,<br />
länglich und flachrund<br />
bis hin zu herzförmig.<br />
Am bekanntesten sind die<br />
roten, runden Sorten. Auch<br />
die Farbpalette bietet einen<br />
großen Variantenreichtum:<br />
Neben den roten Tomaten gibt<br />
Wie die tolle Knolle zu ihrem Namen kam<br />
Tag der Kartoffel am 19. August – Tolle Rezepte für Erdapfel, Grumbeere & Co.<br />
Am 19. August 2019 ist der „Tag<br />
der Kartoffel“, der die tolle Knolle<br />
in all ihren Facetten feiert.<br />
Doch genauso gut könnten wir<br />
an diesem Datum den Tag des<br />
Erdapfels, der Grumbire oder der<br />
Duffel feiern. Denn die Kartoffel<br />
schmückt sich in Deutschland mit<br />
vielen Namen. Doch wie kam es<br />
dazu und wieso kennen wir sie<br />
als Kartoffel?<br />
Die Antwort darauf verraten die<br />
Experten der Kartoffel-Marketing<br />
GmbH: Ursprünglich stammt<br />
die Kartoffel aus den Anden,<br />
einer Gebirgskette in Südamerika.<br />
Von dort aus brachten<br />
spanische Seefahrer in der<br />
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />
die Knollen erstmals<br />
nach Europa. In den Anden<br />
wurde sie zu diesem Zeitpunkt<br />
schon seit über 10.000 Jahren<br />
angebaut, den Europäern war<br />
sie bis dato aber noch völlig<br />
unbekannt. Von Spanien aus<br />
gelangte die Kartoffel zunächst<br />
nach Frankreich, England und<br />
Italien. Die Italiener gaben der<br />
neuartigen Knolle bald den<br />
Namen „tartufo“ beziehungsweise<br />
„tartufulo“, da sie fanden,<br />
dass die Kartoffeln den unterirdisch<br />
wachsenden Fruchtkörpern<br />
des Trüffels ähnelten.<br />
Von Italien aus verbreitete sich<br />
die Kartoffel über die Schweiz<br />
und Südfrankreich bis nach<br />
Deutschland. Ebenso wie ihr<br />
Name. Dieser entwickelte sich<br />
im Laufe der Zeit über viele<br />
Zwischenformen wie Tartuffel<br />
zu der heute bekannten Standardbezeichnung<br />
„Kartoffel“.<br />
Neben der Benennung „Kartoffel“<br />
bildeten sich in Deutschland<br />
mit „Erdapfel“ und „Grundbirne“<br />
allerdings noch zwei<br />
weitere Hauptnamen aus. Alle<br />
drei Varianten bildeten wiederum<br />
den Ursprung für viele<br />
es solche, die eine orangene,<br />
weiße, grüne, violette, schwarze<br />
oder gelbe Farbe aufweisen.<br />
Tomaten sind sehr vitaminreich.<br />
Sie enthalten u.a. die<br />
Vitamine A, C und E sowie<br />
mehrere Vitamine der B-Serie.<br />
Diese unterstützen den Stoffwechsel<br />
sowie die Gesundheit<br />
der Haut und der Blutkörperchen.<br />
Auch die körpereigenen<br />
Abwehrkräfte werden durch<br />
die Vitamine gestärkt. Dies<br />
liegt besonders am hohen Vitamin-C-Gehalt<br />
der Früchte.<br />
Die Mineralien in der Tomate<br />
unterstützen viele wichtige<br />
Körperfunktionen. Außerdem<br />
tragen die im Fruchtfleisch<br />
enthaltenen Ballaststoffe zu<br />
einer gesunden Verdauung bei.<br />
Die Früchte sind am nährstoffreichsten,<br />
wenn sie im Freien<br />
angebaut werden und direkt an<br />
der Pflanze ihre Reife erreichen.<br />
Tomaten sind empfindlich<br />
und vertragen keine Kälte. Das<br />
gilt nicht nur für die Pflanzen,<br />
sondern auch für die Früchte.<br />
Sie gehören nicht in den Kühlschrank,<br />
denn sie verlieren<br />
dort an Frische und Geschmack.<br />
Man sollte die Früchte offen<br />
auf eine Schale legen, um ihren<br />
Sauerstoffbedarf zu decken.<br />
Unter optimalen Bedingungen<br />
sind Tomaten 14 Tage haltbar.<br />
Tomaten sollten nicht in<br />
der Nähe von anderen Obstund<br />
Gemüsesorten lagern. Die<br />
Früchte verströmen – wie z. B.<br />
auch Äpfel oder Bananen – ein<br />
gasförmiges Hormon namens<br />
Ethen (auch: Ethylen), das den<br />
regionale Namensvarianten wie<br />
Duffel, Easchtöpfel oder Gromper.<br />
Als sich die Kartoffel in Europa<br />
verbreitete, kannte man<br />
sie in vielen deutschen Regionen<br />
als „Erdapfel“. Dieser Ausdruck<br />
wurde bereits seit dem<br />
11. Jahrhundert – damals im<br />
Mittelhochdeutschen – benutzt,<br />
um verschiedene Früchte zu<br />
benennen, die im oder auf<br />
dem Boden wachsen. Für die<br />
Kartoffel hat sich die Bezeichnung<br />
„Erdapfel“ bis heute durchgesetzt.<br />
Im südlichen Deutschland<br />
ist sie gängig, genauso<br />
wie in Teilen des Erzgebirges<br />
und des Ruhrpotts. Ebenso in<br />
Österreich. Die Franzosen kennen<br />
die Kartoffel als „pomme<br />
de terre“, also Apfel der Erde,<br />
während die Niederländer von<br />
„aardappels“ und die Schweizer<br />
von „Herdäpfeln“ sprechen.<br />
Ihren dritten bekannten<br />
Namen verdankt die Kartoffel<br />
einem anderen Lebensmittel,<br />
dem leicht süßlich schmeckenden<br />
Wurzelgemüse Topinambur.<br />
Um eine Namensverwechslung<br />
Stoffwechsel von Obst und Gemüse<br />
beschleunigt. Diese verderben<br />
dann schneller.<br />
Übrigens, was Thomas Kraus<br />
noch zu seiner Tomaten-Mozzarella-Basilikum-Kreation<br />
zu entlocken<br />
war: Er hat ein Tomatengelee<br />
aus enthäuteten und entkernten<br />
Tomaten, gemixt mit<br />
etwas Salz, Zucker, Gin, Chilie<br />
und Balsamico hergestellt und<br />
mit etwas Gelatine abgebunden.<br />
Das wurde auf einer Polentaschnitte<br />
angerichtet. Den Mozzarella<br />
für die nächste Schicht hat<br />
er nur mit etwas Gelatine gemixt.<br />
Die oberste grüne Schicht<br />
hat er aus Basilikumtee, der mit<br />
Aspik gebunden wurde, hergestellt.<br />
„Pesto dazu! Lecker“, versichert<br />
der Küchenmeister.<br />
HGF<br />
Ob Erdapfel, Grumbeere oder<br />
einfach Kartoffel: Gefüllte Röstitaschen<br />
aus dem Sandwichmaker<br />
sind garantiert etwas für jeden<br />
Geschmack und jeden Dialekt.<br />
Dieses un viele weitere Rezepte<br />
gibt es unter:www.die-kartoffel.de<br />
BZ-Fotos: Kartoffel Marketing<br />
auszuschließen, da beides zunächst<br />
Erdapfel genannt wurde, erhielt<br />
die Kartoffel in einigen deutschen<br />
Regionen den Namen<br />
„Erdbirne“. Seit dem 18. Jahrhundert<br />
heißt die Kartoffel im<br />
Gebiet der Pfalz, Badens und<br />
des Saarlandes auch oft Grundbirne<br />
beziehungsweise Grumbeere<br />
oder Grumbire. BZ