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Berliner Kurier 31.08.2019

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42 PANORAMA BERLINER KURIER, Sonnabend, 31. August 2019*<br />

Blick auf das Grundstück des Mannes,<br />

der in U-Haft sitzt,und auf dessen<br />

Anwesen die Polizei nach der<br />

vermissten Nathalie suchte.<br />

Nathalie seit 2Wochen vermisst<br />

Mit diesem<br />

Foto sucht die<br />

Polizei nach<br />

der vermissten<br />

23-jährigen<br />

Nathalie M.<br />

Wurdesie<br />

hierentführt<br />

oder getötet?<br />

Foto:s dpa, Polizei Flensburg<br />

Mann (46) sitzt wegen Verdachts auf Totschlag in U-Haft,Polizei durchkämmt sein Anwesen<br />

Flensburg –Vor zwei Wochen<br />

stieg Nathalie M. in<br />

der kleinen nordfriesischen<br />

Gemeinde Stadum in einen<br />

Bus, seither wurde die 23-<br />

Jährige nicht mehr gesehen.<br />

Die Polizei geht inzwischen<br />

davon aus, dass sie getötet<br />

worden sein könnte. Und<br />

nahm einen Verdächtigen<br />

fest.<br />

Der 46-Jährige aus<br />

Humptrup in Schleswig-<br />

Holstein, knapp 25 Kilometer<br />

von Stadum entfernt,<br />

sitzt seit Donnerstag in U-<br />

Haft. Wegen dringenden<br />

Verdachts des Totschlags.<br />

Mit einem Großaufgebot<br />

hatten Ermittler der Kriminalinspektion<br />

Flensburg<br />

von Mittwoch bis gestern<br />

Haus und Grundstück des<br />

46-Jährigen, ein Bauernhof<br />

direkt an der deutsch-dänischen<br />

Grenze, durchkämmt.<br />

Wie RTL berichtet, soll der<br />

Mann früher Mitglied der<br />

freiwilligen Feuerwehr gewesen<br />

sein, aber wohl selbst<br />

gezündelt haben. Auf seinem<br />

Anwesen hat demnach<br />

die Polizei eine Terrasse<br />

umgegraben, die wohl erst<br />

vor wenigen Wochen gebaut<br />

worden war. Auch das<br />

Auto des Verdächtigen wurde<br />

abgeschleppt. Jetzt sollen<br />

Spuren ausgewertet<br />

werden.<br />

Ob sich der 46-jährige<br />

Verdächtige, er soll als Lkw-<br />

Fahrer arbeiten, zu dem<br />

Vorwurf, Nathalie getötet<br />

zu haben, geäußert hat,<br />

wurde nicht bekannt. Auch,<br />

warum die Polizei ihn verdächtigt,<br />

blieb unklar. Das<br />

„Flensburger Tageblatt“ zitiert<br />

den Stiefvater von Nathalie.<br />

Dieser soll der Polizei<br />

offenbar gleich nach<br />

dem Verschwinden der 23-<br />

Jährigen einen Chatverlauf<br />

übergeben haben. Worum<br />

es darin ging, ist nicht bekannt.<br />

Die Polizei ermittelt weiter<br />

in alle Richtungen,<br />

schließtauch nicht aus, dass<br />

Nathalie noch am Leben ist.<br />

Auch der Möglichkeit, dass<br />

die 23-Jährige gefangen gehalten<br />

werden könnte, wird<br />

nachgegangen.<br />

Die letzte Spur, die Hinweise<br />

auf den Verbleib der<br />

jungen Fraugeben, sind ihre<br />

Krankenversicherungskarte<br />

und ihr Personalausweis.<br />

Die wurden im Dorf Schafflundgefunden,<br />

knapp 10 Kilometer<br />

von Stadum und<br />

ebenfalls etwa 25Kilometer<br />

von Humptrup, dem Wohnort<br />

des Verdächtigen, entfernt.<br />

Dort könnte sie aus<br />

dem Bus gestiegen sein. Die<br />

Polizei sucht weiter nach<br />

Zeugen.<br />

Keine Hilfe, trotz Wehen: Mutter verklagt US-Stadt<br />

Diana Sanchez musste in einer Gefängniszelle ganz allein ihr Baby zur Welt bringen<br />

Denver – Sie wurde hochschwangerwegen<br />

des Verdachts<br />

auf Identitätsdiebstahl verhaftet.<br />

Jetzt verklagte Diana Sanchez<br />

die Stadt Denver(US-Staat Colorado)<br />

und das örtliche Krankenhaus<br />

wegen grober Fahrlässigkeit.<br />

Denn die Justizbeamten<br />

hatten stundenlang tatenlos zugeschaut,<br />

als die Frau auf der<br />

Knastpritscheohne Hilfe ihr Baby<br />

zur Welt bringen musste.<br />

Laut Klageschrift hatte Sanchez<br />

um5Uhr morgens die Beamten<br />

informiert,dass bei ihr die<br />

Wehen eingesetzt hatten. Auf<br />

Aufnahmen der Überwachungskamera<br />

sieht man, wie sie sich<br />

vor Schmerzen krümmt und<br />

schreit. Dochkein Justizbeamter<br />

oder Krankenpfleger aus dem<br />

Health Medical Center (das für<br />

die Versorgung von Häftlingen<br />

verantwortlich ist) kam herein.<br />

Sanchez: „Ständig kamen Leute<br />

an der Zelle vorbei, doch niemandhat<br />

auchnur einenFinger<br />

gerührt, um mir zu helfen.“<br />

Auchnicht,als gegen9.45 Uhr<br />

ihre Fruchtwasserblase platzte.<br />

Ihren Sohnbrachtesie eine Stunde<br />

später völlig allein zur Welt.<br />

Erst danach kam ein Pfleger vorbei,<br />

der den Säugling von der<br />

schmutzigen Decke hochnahm.<br />

Sanchez-Anwältin Mari Newman:<br />

„Die völlige Abwesenheit<br />

von Mitgefühl ist unfassbar. Wo<br />

in derzivilisierten Weltlässtman<br />

eine Mutter ihr Babyohne medizinische<br />

Hilfe im Schmutzeiner<br />

Gefängniszelleallein gebären?“<br />

Foto: Twitter<br />

Haben die<br />

Horror-Geburt<br />

zum Glück gut<br />

überstanden:<br />

Diana Sanchez<br />

und ihr<br />

Söhnchen

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