ECHO Top100 Kufstein 2019
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Enk: Die Möglichkeiten sind für die<br />
einzelnen Branchen natürlich sehr<br />
unterschiedlich. Vor allem in der<br />
Kommunikation und Vernetzung<br />
mit Kunden kann die Digitalisierung<br />
große Vorteile bringen, genauso wie<br />
für firmeninterne Abläufe. Es gibt inzwischen<br />
tolle Tools, die das Arbeiten<br />
im Team erleichtern. Wichtig ist, dass<br />
die Firmen das Thema individuell,<br />
also genau auf sich bezogen, betrachten.<br />
Wir bieten zu diesem Thema auch<br />
diverse Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
an und zeigen neue Möglichkeiten auf.<br />
<strong>ECHO</strong>: Eine weitere Herausforderung<br />
für die Unternehmen stellt der<br />
demografische Wandel dar. Wie kann<br />
das WIFI Firmen bei der Qualifizierung<br />
von Fachkräften helfen?<br />
Enk: Die Altersstruktur in der Belegschaft<br />
der Unternehmen verändert<br />
sich durch den demografischen Wandel.<br />
Dadurch, dass immer weniger<br />
junge Arbeitskräfte auf den Markt<br />
kommen, sind vor allem Fachkräfte<br />
und Lehrlinge nicht in dem Ausmaß<br />
verfügbar, wie es<br />
sich die Betriebe<br />
wünschen würden.<br />
Wir bieten Fachausbildungen<br />
an,<br />
durch die Menschen<br />
auf dem<br />
zweiten Bildungsweg<br />
ihre Lehrabschlussprüfung<br />
machen können. Das ist vor allem für<br />
jene Menschen ein gutes Angebot, die<br />
einen AHS-Abschluss haben und sich<br />
umorientieren wollen, aber auch für<br />
jene, die schon länger, zum Beispiel als<br />
Hilfskraft, in einem Betrieb tätig sind.<br />
Aktuell bieten wir Fachausbildungen<br />
für die Berufsbilder Elektro- und Gebäudetechnik<br />
und Bürokaufmann/<br />
frau an. Wir möchten in Zukunft<br />
außerdem die Weiterbildungen im<br />
„Strukturen und Hierarchien<br />
in den Unternehmen<br />
befinden sich im<br />
Wandel.“<br />
Birgit Enk, Bildungsmanagerin<br />
Birgit Enk und ihre Mitarbeiterinnen Sophia Mayer und Lisa-Maria Kaindl konzipieren<br />
für Unternehmen der Region individuelle Trainings und Workshops in den Bereichen<br />
Digitalisierung, Leadership und agiles Arbeiten.<br />
Bereich Coding und Applikationsentwicklung<br />
anbieten. Dafür und auch für<br />
andere, mit Arbeit 4.0 im Zusammenhang<br />
stehende Kompetenzen besteht<br />
in unserer Region ein hoher Bedarf.<br />
Um diesen optimal abdecken zu können,<br />
möchten wir künftig noch intensiver<br />
mit einer ganzen Reihe hochtechnologisierter<br />
Unternehmen,<br />
Fachhoch- und<br />
Berufsschulen zusammenarbeiten,<br />
um Kompetenzen<br />
zu bündeln und<br />
einen optimalen<br />
Wissenstransfer<br />
auch hin zu derzeit<br />
weniger digitalisierten Unternehmen<br />
sicherzustellen.<br />
<strong>ECHO</strong>: Mit dem Wandel in der Arbeitswelt<br />
geht auch das „agile Arbeiten“<br />
einher. Was bedeutet das für die<br />
Unternehmen?<br />
Enk: Diese Entwicklung, die wir<br />
ursprünglich vor allem bei IT-Unternehmen<br />
beobachten konnten,<br />
schwappt nach und nach auf andere<br />
Branchen über. Grund dafür sind<br />
immer komplexere Geschäftsprozesse<br />
sowie die Forderungen junger<br />
Generationen, die nicht mehr an<br />
starre Strukturen gewohnt sind und<br />
ein höheres Maß an Eigenverantwortung<br />
verlangen, als wir das aus<br />
der Vergangenheit kennen. Die Folge<br />
sind flachere Hierarchiestrukturen,<br />
schnellere Entscheidungsprozesse<br />
und ein noch stärkerer Fokus auf<br />
Team- und Projektarbeiten. Dieser<br />
Strukturwandel in der Arbeitswelt<br />
stellt die Unternehmen vor Herausforderungen.<br />
Das WIFI <strong>Kufstein</strong><br />
unterstützt Unternehmen auch in<br />
diesem Bereich mit Experten aus der<br />
Praxis, die diese Veränderungsprozesse<br />
begleiten. Als Bildungszentrum<br />
der Wirtschaftskammer pflegen wir<br />
einen intensiven Kontakt zu regionalen<br />
Unternehmen und kennen<br />
ihre Anforderungen. Deshalb können<br />
wir sie bei der Entwicklung von<br />
technischen, sozialen und kulturellen<br />
Kompetenzen bestmöglich und auch<br />
individuell unterstützen – weil es keine<br />
Null-acht-fünfzehn-Lösungen gibt.<br />
Interview: Maria Witting<br />
<strong>ECHO</strong> TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK kufstein <strong>2019</strong><br />
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