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ECHO Top100 Kufstein 2019

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top 100 KUFSTEIN | Tourismus<br />

Wie entstand Tourismus<br />

in <strong>Kufstein</strong>?<br />

Tourismus. Mit der Verkehrsrevolution des 19. Jahrhunderts begann das<br />

Tourismuszeitalter. <strong>Kufstein</strong> zählte zu den ersten Wintersportzentren Tirols.<br />

Heute ist <strong>Kufstein</strong> DER Kulturhotspot im Unterland.<br />

Ab 1858 rollte die Eisenbahn von<br />

München über <strong>Kufstein</strong> bis<br />

nach Innsbruck, ab 1868 weiter bis<br />

nach Bozen. Ab 1875 waren Salzburg<br />

und Wörgl durch die Bahn verbunden.<br />

Die Gästezahlen stiegen fortan<br />

rapide. Als die Seitentäler touristisch<br />

noch nicht erschlossen waren, profitierte<br />

<strong>Kufstein</strong> stark von seiner<br />

zentralen Lage und Erreichbarkeit.<br />

Es entwickelte sich ein dichtes touristisches<br />

Umfeld. Als wesentliche<br />

Werbeplakat für das Skigebiet Wörgl-<br />

Wildschönau (19.Jhdt.)<br />

Tourismuspioniere engagierten sich<br />

der Fotograf Anton Karg und Dekan<br />

Matthias Hörfarter. Einer der bedeutendsten<br />

Verschönerungsvereine Tirols<br />

wirkte in <strong>Kufstein</strong>.<br />

ALPINISMUS &<br />

SKISPORT<br />

Alpinismus und Tourismus reichten<br />

sich auch in <strong>Kufstein</strong> die Hand. Ausgehend<br />

von der Stadt wurde das Kaisergebirge<br />

erschlossen, 1881 gelang<br />

die Erstbesteigung des hohen Totenkirchl.<br />

<strong>Kufstein</strong> zählt zu den ersten<br />

Wintersportorten Tirols, das Skigebiet<br />

Steinberger, das es heute nicht mehr<br />

gibt, war eines der ältesten Tirols.<br />

Das Bobfahren war in <strong>Kufstein</strong> überaus<br />

populär. Auch Trabrennen über<br />

Schnee mit Schlitten, das „Gasslfahren“<br />

bzw. „Skijöring“, erfreute sich großer<br />

Beliebtheit. In der Saison 1928/29<br />

zählte <strong>Kufstein</strong> bereits 157.853 Übernachtungen!<br />

Einige Zeit lang galt <strong>Kufstein</strong><br />

als Destination für das Eislaufen,<br />

Eisschießen, Skifahren, Skispringen<br />

und Rodeln, bis sich der Wintersport<br />

langsam, aber unaufhaltsam, in die Seitentäler<br />

<strong>Kufstein</strong>s verschob.<br />

ZÄSUREN &<br />

AUFSCHWUNG<br />

Der 1. Weltkrieg verhinderte eine<br />

Weiterentwicklung. Die gute<br />

Bau der <strong>Kufstein</strong>er Brücke 1886<br />

Erreichbarkeit brachte bald nach<br />

Kriegsende Erholung – nur kurz,<br />

denn der Nationalsozialismus<br />

veränderte alles. Auch nach dem<br />

Anschluss besuchten noch viele<br />

Deutsche <strong>Kufstein</strong>, darunter Nazis,<br />

die Skilager in Alpbach abhielten.<br />

Mit Kriegsausbruch verebbte der<br />

Tourismus weitestgehend. Bereits<br />

1946 wurde der Tourismus durch<br />

diverse Einzelinitiativen wieder<br />

angekurbelt. 1947/48 eröffnete<br />

in der Wildschönau einer der ersten<br />

Sessellifte Tirols. 1946 tagten<br />

erstmals die internationalen Hochschulwochen<br />

in Alpbach, die sich<br />

zunehmend zu großen Kongressen<br />

entwickelten. Nach der Ostöffnung<br />

erreichte <strong>Kufstein</strong> mit 900.000<br />

Nächtigung sein bisheriges Maximum.<br />

Fotos: Landesmuseum Ferdinandeum (3), Michael Forcher (2)<br />

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<strong>ECHO</strong> TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2019</strong>

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