ECHO Top100 Kufstein 2019

top 100 KUFstein| interview
Vorsicht im Internet
Starker Partner. Georg Ritzer, Leiter der Arbeiterkammer Kufstein, erzählt im
Interview von den Anliegen der Arbeitnehmer im Bezirk und der Eröffnung
einer neuen Außenstelle und warnt vor Gefahren bei Geschäften im Netz.
Starke Bezirkskammer: AK-Jurist
Georg Ritzer kümmert sich mit
seinem Team um die Anliegen
der Beschäftigten im Bezirk.
ECHO: Im Dezember 2018 wurde
die neue Außenstelle in Wörgl eröffnet.
Wie stark wird diese von den
Mitgliedern in Anspruch genommen?
Georg Ritzer: Die neue Außenstelle
in Wörgl ist mit drei Juristen
und zwei Sekretärinnen gut besetzt
und liegt sehr zentral in der Nähe
des Bahnhofs. Wir haben diese eröffnet,
um unsere Mitglieder zwischen
Kramsach und Wörgl bzw. Alpbach
und der Wildschönau noch besser
vor Ort betreuen zu können. AK-
Präsident Erwin Zangerl hatte diese
Idee, damit die AK noch regionaler
präsent ist. Wir wussten am Anfang
nicht, wie groß der Andrang sein
würde. Doch die Zahlen sprechen
für sich. Wir hatten im Jahr 2018 in
Kufstein insgesamt 5.600 persönliche
Beratungsgespräche. Heuer konnten
wir zwischen Jänner und April bereits
eine Steigerung um 65 Prozent
verzeichnen und ich schätze, dass wir
im Jahr 2019 insgesamt auf ca. 9.000
Beratungen kommen werden. Unsere
Regionalisierungsoffensive hat sich
also auch in Wörgl absolut bezahlt
gemacht und die Menschen nehmen
dieses Angebot gern wahr.
ECHO: Wie viele Interventionen
haben Sie im vergangenen Jahr
durchgeführt?
Ritzer: Aus den 5.600 Beratungsgesprächen
resultierten 700 Interventionen,
in denen wir zum Beispiel
offene Löhne oder ausständige Überstundenbezüge
für unsere Mitglieder
eingefordert haben. Aus diesen Interventionen
sind wiederum ca. 100
Klagen gegen Arbeitgeber entstanden.
Insgesamt haben wir im Jahr
2018 durch unsere Interventionen
in etwa eine Million Euro für unsere
Mitglieder im Bezirk einbringlich
gemacht. Ich gehe davon aus, dass
diese ohnehin beachtliche Zahl mit
unserer neuen Außenstelle in Wörgl
in diesem Jahr noch einmal deutlich
höher wird. Es freut mich zu sehen,
dass sich die Beratungsgespräche
nicht nur auf Wörgl und Kufstein
aufteilen, sondern dass es tatsächlich
noch deutlich mehr werden. Das
„Wenn ein Jungkoch 30
Euro netto im Monat
mehr verdient als ein
Abwäscher, braucht
man sich nicht zu wundern,
wenn man keine
Fachkräfte bekommt.“
Georg Ritzer,
Leiter AK Bezirkskammer Kufstein
zeigt, wie wichtig es ist, dass wir nahe
an den Menschen sind und sie keine
weiten Wege zurücklegen müssen,
um uns zu erreichen.
ECHO: Sind die Zahlen der Beratungen
in den letzten Jahren generell
gestiegen?
Fotos:Witting, AK Tirol
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