RegioBusiness - Oktober 2019

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10 Firmen & Märkte Oktober 2019 I Jahrgang 18 I Nr. 207 Im Wandel der Zeit Seit sechs Jahrzehnten ist AS-Motor die Schmiede für Hochgrasmäher. Jetzt leiten die Enkel des Firmengründers die Geschäfte. Sie sprechen über Herausforderungen und Ziele. INTERVIEW VON ADINA MÖLLER REGIOBUSINESS Ihr Großvater hat die Firma vor 60 Jahren gegründet. Das heißt, AS-Motor ist ein Familienunternehmen in jetzt dritter Generation. Wenn Sie so zurückdenken: Was sind Ihre frühesten Erinnerungen an den Betrieb? EBERHARD LANGE Die Firma war von Kindheit an Teil unseres Lebens. Ich habe zum Beispiel oft nach Schulschluss meinen Vater dort besucht. Und ich erinnere mich noch gut daran, mit circa zwölf Jahren gemeinsam mit meinen Freunden im Betrieb mit einem Zweitaktmotor ein Go-Kart gebaut zu haben. Bereits da hat mich die Idee begeistert, neue Produkte zu entwickeln. MARIA LANGE Außerdem haben wir Geschwister immer wieder Ferienjobs in der Firma gemacht. So haben wir alle Unternehmensbereiche kennengelernt und zu vielen Mitarbeitern recht früh ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. REGIOBUSINESS War denn dann auch von Anfang an klar, dass Sie später bei AS-Motor Karriere machen wollen? MARIA LANGE Unsere Familie hat uns da nie Druck gemacht. Ganz im Gegenteil: Während Schule, Ausbildung und Studium waren wir im Ausland. Und wir haben in anderen, externen Unternehmen Erfahrungen gesammelt. Unternehmen und Geschäftsleitung 1959 machte Firmengründer Alfred Schefenacker aus der Not eine Tugend: Bis dato gab es keinen Mäher, der sich für den Einsatz an Steilhängen, in Weinbergen oder auf selten gemähten Wiesen eignete. So entwickelte er seinen ersten Allmäher mit einem hauseigenen Zweitakt-Motor. Ausgehend vom Ur-Allmäher ist die Produktfamilie mit den Jahren stark gewachsen. 90 Prozent aller benötigten Teile werden selbst gefertigt. „Qualität und Innovation made in Germany – das ist für uns keine leere Floskel, sondern wird von uns täglich gelebt“, betont Eberhard Lange. Am Sitz in Bühlertann beschäftigt AS-Motor über 135 Mitarbeiter. Die Produkte sind in 40 Ländern erhältlich. Geschäftsführer Eberhard Lange (34) hat Betriebswirtschaft in Boston (USA) studiert, bevor er in New York als Investmentbanker tätig war. 2010 gründete er ein Start-up in New York und 2013 übernahm er die Geschäftsführung bei AS-Motor. Maria Lange (32) schloss ihr Studium in International Economics and Management mit dem Bachelor of Science in Mailand ab und machte den Master an der Otto Beisheim School of Management. Bevor sie 2017 in die Geschäftsleitung des Bühlertanner Unternehmen einstieg, war sie unter anderem Head of Operations and Productmanagment bei Check 24. Ursprung: Alfred Schefenacker entwickelte den ersten Allmäher für den Einsatz an Steilhängen, in Weinbergen und auf selten gemähten Wiesen. Fotos: AS-Motor REGIOBUSINESS Wie kam es dann dazu, dass Sie doch bei AS- Motor eingestiegen sind? EBERHARD LANGE Als unser Vater sich in den Ruhestand verabschieden wollte, kam die Frage auf, wie die Unternehmensführung künftig gestaltet werden soll. Ich war auch schon vorher im Beirat tätig und so fiel 2013 bei mir ganz schnell der Entschluss, die Geschäftsführung zu übernehmen. Mein Ziel war es mit neuen Blickwinkeln, Energie und Erfahrungen das Unternehmen weiter voranzubringen. MARIA LANGE Als mein Bruder Geschäftsführer wurde, war ich in einem Start-up-Unternehmen tätig. Die zahlreichen Gespräche am Familientisch haben mir unseren eigenen Betrieb wieder verstärkt in das Bewusstsein gebracht. 2017 bin ich mit dem Wunsch eingestiegen, AS-Motor als typischen Mittelständler weiter voranzubringen. EBERHARD LANGE Für mich war das ein absoluter Gewinn. Jetzt können wir die Verantwortung teilen. Maria kümmert sich um das operative Geschäft und ich mich um die strategische Weiterentwicklung, vor allem was den Vertrieb und die Produkte angeht. Zusammenhalt: Eberhard Lange und seine Schwester Maria teilen sich die Verantwortung. Sie ist zuständig für das operative Geschäft, während er sich auf die strategische Weiterentwicklung konzentriert. Zum Jubiläum hat AS-Motor die Sonderedition Sherpa Adventure in Olivgrün auf den Markt gebracht. REGIOBUSINESS Gibt es konkrete Themen, die Sie seit Ihrem Einstieg in den Familienbetrieb verfolgen? EBERHARD LANGE Der größte Fokus liegt bei uns auf dem Ausbau unseres Exportgeschäfts. Hier haben wir in den letzten Jahren einen neuen Ansatz gewählt und in unser Team und unsere Partner investiert. Gleichzeitig führen wir laufend Neuprodukte mit hohem Innovationscharakter ein, die uns Alleinstellungsmerkmale geben – wie zum Beispiel unseren ferngesteuerten Sherpa, weltweit der einzige Mäher, den man sowohl im Aufsitzbetrieb als auch per Fernsteuerung bedienen kann. REGIOBUSINESS Sie erwähnten gerade Gespräche am Esstisch. Wie ist es, wenn man als Geschwister in derselben Firma tätig ist – ist da eine Trennung von Geschäftlichem und Privatem möglich? EBERHARD LANGE Eigentlich nicht. AS-Motor ist ein Familienunternehmen und da gibt essi etwas nicht wirklich – aber das gefällt uns auch so. MARIA LANGE Aber genau darin liegt auch eine große Chance: Sobald einer von uns eine neue Idee hat, können wir gleich darüber reden. So können wir die Dinge immer direkt dann anpacken, wenn es nötig ist. REGIOBUSINESS Welche Themen sind es denn, die aktuell angegangen werden müssen? EBERHARD LANGE Der große technologische Wandel beschäftigt uns stark. Unsere Produkte haben einen hohen Energiebedarf – nur so bewältigen sie die steilen Hänge und das hohe Gras. In Sachen Elektrifizierung und Akkugeräte stehen unsere Produkte noch ganz am Anfang. Aber die Kunden fragen zunehmend nach solchen Lösungen. Zudem gilt es auch in Sachen Digitalisierung Know-how aufzubauen und Lösungen in puncto Vernetzung et cetera zu finden. Als bisher mechanisch geprägtes Unternehmen arbeiten wir zum Beispiel aktuell gemeinsam mit Entwicklungspartnern daran, Wissen in den Bereichen Elektrotechnik und Software aufzubauen. MARIA LANGE Der Wissenstransfer ist auch ein großes Thema, das uns vor einige Herausforderungen stellt. Wir haben sehr viel Mitarbeiter, die schon seit Jahren dem Unternehmen verbunden sind. Es muss uns gelingen, deren Wissen und Erfahrungen auch an die nächste Generation weiterzugeben. REGIOBUSINESS Wie sehen Sie die weitere Entwicklung von AS-Motor? EBERHARD LANGE Unsere Branche ist von großen Konzernen geprägt. Wir als kleiner Mittelständler haben vielleicht den Vorteil, dass wir weniger Hürden haben und schneller reagieren können. Dafür kommen wir in Sachen Kapital früher an unsere Grenzen. Daher ist es für uns wichtig, auch weiterhin Nischen zu finden, in denen wir uns behaupten können. Und auch die Internationalisierung wollen wir weiter vorantreiben. In den letzten drei bis vier Jahren sind zum Beispiel 15 neue Länder hinzugekommen, in denen unsere Produkte erhältlich sind. Ansonsten wollen wir auf jeden Fall am Standort in Bühlertann festhalten und hier weiterhin Mitarbeiter aufbauen. MARIA LANGE Genau. Wir arbeiten stetig an der Prozessoptimierung, um am Standort wettbewerbsfähig zu bleiben. Immerhin werden 90 Prozent unserer Produkte vor Ort hergestellt. www.as-motor.de Besuchen Sie unser Herbstfest oder rufen uns an: Telefon 07938-992470 26. + 27. Oktober 10–17 Uhr ● Ohne Dreck und Lärm ● Festpreise ● Qualität seit 45 Jahren Licht - Ton - Video - Set Von der Idee zum Erlebnis #STARKFÜRMACHER Veranstaltungstechnik und Setbau für EVENT, ENTERTAINMENT & EXHIBITION #NAHDRAN Vor Ort und damit mittendrin? SIND WIR GRUNDSÄTZLICH. Viel wichtiger jedoch finden wir: GANZ NAH DRAN zu sein für alles Drumherum. Kurze Wege, beste Erreichbarkeit und schnelle Reaktionen – durchweg und immer. www.mediaresourcegroup.de Willkommen auf der Muswiese BDS Gewerbezelt Bauer baut für Sie Haus und Hof Bauer baut besondere Fühl-mich-wohl-Häuser © und bietet maßgeschneiderte Konzepte für den modernen landwirtsch aftlichen Individualbau; für System-Agrarhallen bis hin zum erfolgreichen Direktvermarktungsgebäude. Dabei begleiten wir Sie von der Planungsphase bis hin zu Fachbehördengängen. www.bauer-holzbau.de
Oktober 2019 I Jahrgang 18 I Nr. 207 Kapital & Finanzen 11 ANZEIGE ADVERTORIAL Aus zwei mach eins Raiffeisenbank Hohenloher Land eG als neuer Teamplayer in der Region. Unter der Maxime „Es ist besser zu handeln, wenn man will, als dann, wenn man muss.“ gab es bereits 2017 erste Kontakte zwischen der Raiffeisenbank Kocher-Jagst eG (RBKJ) und der Raiffeisenbank Bretzfeld- Neuenstein eG (RBBN). Knapp eineinhalb Jahre später war es vollzogen: Der Zusammenschluss der beiden Banken zur „neuen Raiffeisenbank“ war besiegelt. Am 5. September 2019 fand die juristische Eintragung im Genossenschaftsregister und am 14. September 2019 die technische Verschmelzung statt. „Raiffeisenbank Hohenloher Land eG“, so heißt die Genossenschaftsbank ab sofort. „Ein Name, der gut zu uns, zu unserem Haus und zu unserem Geschäftsgebiet passt.“, so Andreas Siebert, Vorstandsvorsitzender der Bank. Sein Kollege Stefan Häring, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, hatte den Impuls zur Namensgebung. Nun agiert die Raiffeisenbank Hohenloher Land eG im Vierer- Vorstandsteam: Andreas Siebert (ehemals RBKJ), Stefan Häring (ehemals RBBN), Martin Krenkler (ehemals RBKJ) und Dieter Frölich (ehemals RBBN). Die beiden Banken stehen auf einem wirtschaftlich gesunden Fundament. Sie pflegen seit Jahren gute Beziehungen zueinander. Man kennt und schätzt sich und begegnete sich seit jeher auf Augenhöhe. Beide Häuser sind wirtschaftlich gut aufgestellt. Es gibt eine ähnliche geschäftspolitische Ausrichtung und sich gut ergänzende Bankstrukturen. Die Werte und Normen der bisherigen Banken werden in das neue Institut übernommen. Das sind wichtige Eckpfeiler. Häring weiß jedoch auch „Ein Zusammenwachsen braucht mehr als reine Zahlen. Wir sind im Entwicklungsprozess. An einer gemeinsamen Vision und Strategie arbeiten wir“. Die Bank braucht jeden ihrer nun 178 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Mittelfristig benötigen wir sogar weitere qualifizierte und engagierte Kollegen, die mit uns neue Wege gehen wollen“, kons- tatiert Siebert. Die letzten Wochen und Tage vor der Fusion der beiden Genossenschaftsbanken waren arbeitsreich. Das Vorbereitungsteam konnte jedoch alles termingerecht vorbereiten, sodass die technische Fusion reibungslos ablaufen konnte. Die Kundenstimmen zur „neuen Raiba“ sind durchweg positiv. Für einige Kunden war der Schritt in eine gemeinsame Zukunft lange erwartet. Für viele, vor allem Firmenkunden, ist es ein Weg, nun noch vollumfänglicher mit der Genossenschaftsbank zusammen zu arbeiten. Die vertrau- ten Gesichter und Ansprechpartner für die Mitglieder und Kunden bleiben weitestgehend gleich. Mit dem Optimieren der bisherigen und Schaffung von neuen Geschäftsfeldern will sich die Bank für die Zukunft breit aufstellen. Das Vorstandsquartett strebt für seine Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter eine starke Raiffeisenbank an, die gerüstet ist für die Herausforderungen rund um die Themen Niedrigzins, Regulatorik, Digitalisierung, Ausbau von Expertenwissen und Investition in Zukunftsprojekte. Martin Krenkler Vorstandsmitglied Mich treibt an, gemeinsam mit meinem Team jede Hürde und Herausforderung zu meistern. Es macht mich stolz, Teil dieses Teams zu sein. Würzburg A81 Bieringen Andreas Siebert Vorstandsvorsitzender Ich brenne für die genossenschaftliche Idee, gemeinsam zu handeln und mehr zu erreichen. Dies gilt für mich beruflich, privat und sportlich. Oberkessach Sindeldorf Westernhausen Dörrenzimmern Dörzbach Hollenbach Mulfingen Bad Mergentheim Stefan Häring Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Als Raiffeisenbank sind wir unseren Mitgliedern und Kunden verpflichtet. Dies lebe ich täglich aus Überzeugung und mit Freude. Neckar Zweiflingen Niedernhall Künzelsau Ingelfingen Buchenbach Rothenburg ob der Tauber Dieter Frölich Vorstandsmitglied Für mich ist die soziale Verantwortung, die wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen, wichtig. Jeden nach seinen Fähigkeiten zu fördern ist mein Antrieb. Kocher Jagst Mannheim Öhringen Cappel Neuenstein Bretzfeld Michelbach am Wald A6 Heilbronn Roland Streckfuß Firmenkundenbetreuer und Teilbankleiter Firmenkundenbank Wir haben das Privileg, in einer Region der Weltmarktführer zu arbeiten und zu leben. Mein Ansporn ist es, unsere Region und unsere Bank weiter nach vorne zu bringen. Sebastian Böhringer Firmenkundenbetreuer und Marktbereichsleitung Region Bretzfeld und Neuenstein Für meine Firmenkunden bringe ich täglich mein Know-How ein. Es treibt mich an, die Unternehmen bei ihren Unternehmungen und Investitionen zu begleiten und zu unterstützen. Nürnberg Mario Fübbeker Firmenkundenbetreuer und Marktbereichsleitung Region Kocher und Jagst Endlich ist die Fusion da. Seit 1989 bin ich im Hohenlohischen als Genossenschaftsbanker unterwegs und bin für die Menschen und Unternehmen da. „Weil zusammen mehr geht.“ Unser Firmenkundenteam: Geballtes Wissen gepaart mit jeder Menge Erfahrung. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. www.rb-hl.de
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