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LEUTE<br />
NEUE CDS<br />
Zum Heulen schön<br />
Seeed, CD: Bam Bam<br />
(BMG). Das eine Eist weg.<br />
Aber noch einmal ist Ear<br />
alias Demba Nabe zu hören.<br />
Das erste Seeed-Album<br />
nach sieben Jahren Pause<br />
und ein<br />
Jahr nach<br />
dem Tod<br />
des Sängers<br />
endet mit<br />
dem majestätischen<br />
„What aday“, einer mit<br />
Streichern unterlegten<br />
Soul-Hymne, auf er stimmgewaltig<br />
bye-bye sagt. Zum<br />
Heulen schön. Aber sonst<br />
wird nicht geheult, sondern<br />
getanzt. Zu Bassraketen wie<br />
„Geld“ und seeedschen<br />
Soulhämmern wie „Immer<br />
bei Dir“ (feat. Trettmann).<br />
Metal-Harmonie<br />
Helloween,<br />
CD +DVD: United alive in<br />
Madrid<br />
(Nuclear<br />
Blast).<br />
Auch<br />
Speed-Metaller<br />
brauchen<br />
mal<br />
Harmonie(n). Frisch versöhnt<br />
gingen Helloween<br />
2017 wieder mit Michael<br />
Kiske (Gesang) und Kai<br />
Hansen (Gitarre) auf Tour.<br />
Und auf der Bühne kracht<br />
es wie eh und je. Auch wie<br />
hier live in Madrid. STH<br />
BERLINER KURIER, Mittwoch, 9. Oktober 2019<br />
Die Broadway-Ladys<br />
ausdemOsten<br />
Nicht nur wegen der Kostüme<br />
ein Hingucker: Angelika<br />
Mann (als Anne Stuart) und<br />
Anne Schaab (als Sarah<br />
Churchill)imMusical<br />
„Der Mann mit dem Lachen“.<br />
Auszeichnung für Angelika<br />
Mann: Die „Lütte“ bekommt<br />
den Deutschen Musicalpreis –<br />
Kollegin Dagmar Frederic trällert<br />
sich derweil durch Brandenburg<br />
NEUE DVDS<br />
Gangster ohne Können<br />
Was passiert, wenn ein<br />
Amateur hochkriminell<br />
wird? Alles<br />
geht schief,<br />
natürlich.<br />
Die alleinerziehende<br />
Mutter Mel<br />
(Hannah<br />
Herzsprung)<br />
will sich und ihrer Tochter<br />
mal was Gutes bieten. Aber<br />
das Geld fehlt. Was tun? Na<br />
klar –sie plant mal schnell<br />
einen Diamanten-Diebstahl.<br />
So beginnt „Sweethearts“<br />
(Warner, DVD –<br />
11,99 Euro, BC –13,99 Euro).<br />
Und, na klar –alles geht<br />
schief. Ungeplant und unverhofft<br />
wird Mel zur Geiselnehmerin<br />
–einer Geisel<br />
(Karoline Herfurth), die<br />
dummerweise auch noch an<br />
Panikattacken leidet. Spätestens<br />
jetzt wissen Sie,<br />
dass dieser Film kein Thriller,<br />
sondern eine streckenweise<br />
ganz charmante Komödie<br />
von und mit Hannah<br />
Herzsprung ist. STH<br />
VonFLORIAN<br />
THALMANN<br />
und NORBERT<br />
KOCH-KLAUCKE<br />
Große Auszeichnung für unsere<br />
Lütte! Am Montag wurde<br />
in Hamburg der Deutsche<br />
Musical Theater Preis verliehen<br />
–andeutsche Musiktheaterproduktionen<br />
aus<br />
dem vergangenen Jahr. Einen<br />
Pokal gab’s für Angelika<br />
Mann (70), die in „Der Mann<br />
mit dem Lachen“ an der<br />
Dresdner Staatsoperette die<br />
englische Königin spielte.<br />
„Ich freue mich sehr, dass ich<br />
den Preis bekommen habe“,<br />
sagt Mann dem KURIER.<br />
„Dass mir gesagt wurde, ich<br />
hätte die Rolle brillant gespielt<br />
–das geht runter wie Öl!“ Sie<br />
selbst konnte nicht zur Verleihung<br />
kommen, stattdessen<br />
nahmen Staatsoperetten-Kollegen,<br />
Dirigent Peter Christian<br />
Feigel und Intendantin Kathrin<br />
Kondaurow, den Pokal entgegen.<br />
Die Lütte weilte nach einem<br />
Tag mit Theaterproben<br />
Dagmar Frederic steht in „Mein Freund Bunbury“ auf der Bühne<br />
Fotos: Staatsoperette Dresden/Floß, zVg<br />
am Abend im Varieté „Wintergarten“–als<br />
Besucherbei einer<br />
Talkshow mit Jörg Kachelmann.<br />
„Als die Meldung kam,<br />
dass ich gewonnen habe, habe<br />
ich vor Freude laut gebrüllt,<br />
auf der Bühne sprangen alle<br />
auf und gratulierten!“<br />
Im Musical geht es um den<br />
Waisenjungen Gwynplaine, bekannt<br />
als „Der Mann mit dem<br />
Lachen“, weil sein Gesicht zu<br />
einem entsetzlichenDauergrinsen<br />
verzerrt ist. Eines Tages<br />
stellt sich heraus, dass er Erbe<br />
eines unermesslichen Vermögensist<br />
–erfindet sichplötzlich<br />
in derWelt des Hochadels wieder.Hier<br />
triffterAnne, die Königin,<br />
gespielt von Mann. „Ich<br />
mag die Rolle, weil sie nicht<br />
meinem Charakter entspricht.<br />
Ich bin eine Frohnatur –aber<br />
Anne ist arrogant und immer<br />
schlecht gelaunt. Das zu spielen<br />
macht Spaß.“ 2020übernimmt<br />
sie die Rolle erneut, dann wird<br />
Wiederaufnahme gefeiert.<br />
Mit „Himmlische Zeiten“,<br />
der Fortsetzung der beliebten<br />
Musical-Komödien „Heiße<br />
Zeiten“ und „Höchste Zeit“,<br />
steht schon das nächste Projekt<br />
in den Startlöchern. Und: Am<br />
27. Oktober feiert Mann mit<br />
der Komödie „Ruhe! Wir drehen!“<br />
in Dieter Hallervordens<br />
Schlosspark Theater Premiere.<br />
Eine gefeierte Musical-Lady<br />
ist auch Dagmar Frederic (74).<br />
Standing Ovations gab es für<br />
sie, als vergangenen Freitag<br />
„Mein Freund Bunbury“ in<br />
Brandenburg/Havel Premiere<br />
hatte. Das Stück nach einer<br />
Komödie von Oscar Wilde ist<br />
eines der erfolgreichsten Musicals<br />
aus der DDR, entstand<br />
1961, komponiert von Gerd<br />
Natschinski. Frederic spielt<br />
darin die Londoner Adelsdame<br />
Lady Bracknell. „Es ist eine<br />
echte Glanzrolle“, schwärmt<br />
die Sängerin. „Ich bin froh,<br />
dass dieses DDR-Musical<br />
nach langer Zeit wieder aufgeführt<br />
wird.“<br />
Zu Beginn ihrer Karriere<br />
sang Frederic bereits 1967 im<br />
Friedrichstadt-Palast Melodien<br />
aus „My Fair Lady“. 1971<br />
spielte die Sängerin in Halle<br />
die Hauptrolle im Musical<br />
„Andrea“. Viele Engagements<br />
folgten. Noch heute ist Frederic<br />
im Genre erfolgreich: Bisher<br />
war sie unter anderem in<br />
den Musical-Komödien „Heiße<br />
Zeiten“ und „Höchste Zeit“<br />
in Magdeburg zu erleben.