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BERLINER KURIER, Mittwoch, 9. Oktober 2019<br />
Nur noch Schrottwert: Der<br />
schwereUnfall hinterließ in der<br />
Limburger Innenstadt viele<br />
Autowracks. DasHausdes<br />
Täters (u.) wurde am Dienstag<br />
durchsucht.<br />
Bei einer Durchsuchung<br />
von zwei Unterkünften in<br />
Südhessen sind Mobiltelefone<br />
und USB-Sticks sichergestellt<br />
worden. Hessens<br />
Innenminister Peter<br />
Beuth (CDU)erklärte nach<br />
den Durchsuchungen: „Das<br />
Motiv des Mannes ist nach<br />
wie vor unklar.“ Der Verdächtige<br />
habe nachden Erkenntnissen<br />
der Behörden<br />
keine Verbindungen indie<br />
gewaltbereite islamistische<br />
Szene gehabt,bestätigte er.<br />
Die Behörden ermittelten<br />
aberweiter in alle Richtungen.<br />
Der Verdächtigte befand<br />
sich am Dienstag in<br />
Polizeigewahrsam und<br />
sollte dem Haftrichter vorgeführt<br />
werden.<br />
Die Reaktion von AfD-<br />
Fraktionschefin AliceWeidel<br />
ließ die Fakten außer<br />
Acht: „Terroranschlag in<br />
Limburg“ betitelte sie ihren<br />
Tweet. Grünen-Innenexperte<br />
Konstantin von Notz<br />
warnte: „Die Ermittlungsbehörden<br />
müssen jetzt<br />
sorgfältig die Hintergründe<br />
auswerten. Dafür muss<br />
man ihnen Zeitgeben“, sagte<br />
von Notz dem RedaktionsNetzwerk<br />
Deutschland<br />
(RND). Ohne Zweifel<br />
seidie Gefahr,die von islamistischen<br />
Terroristen<br />
ausgehe, aber nach wie vor<br />
hoch.<br />
EU-Milliarden werden verschlampt<br />
Prüfer des Europäischen Rechnungshofes sehenGrund in zu viel Bürokratie<br />
Brüssel –Beim Einsatz von<br />
EU-Geldern wird weiter in<br />
großem Maß geschlampt oder<br />
getrickst. Der Europäische<br />
Rechnungshof (EuRH)<br />
kommt in seinem neuen Kontrollbericht<br />
zu dem Ergebnis,<br />
dass im vergangenen Haushaltsjahr<br />
geschätzt mehr als 3<br />
Milliarden Euro ohne Rechtsgrundlage<br />
ausgegeben wurden.<br />
Dies entspricht bei den<br />
berücksichtigten Ausgaben<br />
von rund 121 Milliarden Euro<br />
einer Fehlerquote von 2,6 Prozent.<br />
Die Prüfer äußerten sich<br />
zur Veröffentlichung ihres Berichts<br />
dennoch zuversichtlich<br />
und verwiesen auf das grundsätzlich<br />
hohe Niveau des EU-<br />
Finanzmanagements in den<br />
vergangenen drei Jahren. Dies<br />
sei ein gutes Zeichen, kommentierte<br />
Rechnungshofpräsident<br />
Klaus-Heiner Lehne.<br />
Foto: Ron Sachs/Imago Images<br />
Trump droht Türkei<br />
die Zerstörung an<br />
Partei des US-Präsidenten kritisiertAbzug amerikanischerTruppen ausNordsyrien<br />
Washington –Die Entscheidung<br />
von Donald Trump, US-<br />
Truppen aus Nordsyrien abzuziehen<br />
und soder Türkei<br />
dort eine Militäroffensive zu<br />
ermöglichen, hat heftige Kritik<br />
hervorgerufen. Sogar seine<br />
Republikaner fallen über den<br />
US-Präsidenten her. Der verteidigt<br />
sich mit den verrücktesten<br />
Tweets seiner Amtszeit.<br />
Raum für Verbesserungen<br />
gibt es seiner Meinung nach<br />
vor allem bei Regulierungen.<br />
Die künftige EU-Kommission<br />
unter Ursula von der Leyen<br />
solle bürokratische Hürden<br />
abbauen und bessere Kontrollmöglichkeiten<br />
schaffen,<br />
sagte Lehne.<br />
Fehler passierten nach Angaben<br />
der Rechnungsprüfer<br />
unter anderem dadurch, dass<br />
nicht förderfähige Kosten erstattet<br />
wurden. Im Forschungsbereich<br />
wurden etwa<br />
immer wieder zu hohe Personalkosteneingereicht.<br />
Bei der<br />
Kostenrückerstattung habe<br />
die geschätzte Fehlerquote bei<br />
4,5 Prozent gelegen. Eine<br />
mögliche Ursache könnten<br />
auch die zum Teil komplexen<br />
Vorschriften sein, hieß es.<br />
Insgesamt beliefen sich die<br />
EU-Ausgaben im Jahr 2018<br />
auf rund 157 Milliarden Euro.<br />
Gefährliche Tweets für den Verbündeten in Ankara: US-Präsident Donald<br />
Trump und einer seiner Generäle.<br />
US-Senator Lindsey Graham,<br />
republikanischer Mehrheitsführer<br />
im Senat, bezichtigte<br />
Trump offen der Lüge<br />
(„Der IS ist nicht besiegt“) und<br />
nannte die Entscheidung „unverantwortlich“.<br />
Auch andere<br />
Republikaner kritisieren die<br />
Abzugspläne heftig. Trump<br />
versuchte sich zu verteidigen.<br />
Sollte die Türkei in Nordsyrien<br />
„irgendetwas machen,<br />
Mussfür Ausgabendisziplin sorgen:<br />
Ursula von derLeyen,künftige<br />
Chefin der EU-Kommission.<br />
Dies sind etwas mehr als 2<br />
Prozent aller öffentlichen<br />
Ausgaben in Europa.<br />
Absichtlichen Betrug vermuteten<br />
die Prüfer nur selten.<br />
Foto: Virginia Mayo/AP/dpa<br />
was ich in meiner großartigen<br />
und unerreichten Weisheit als<br />
Tabu erachte, werde ich die<br />
türkische Wirtschaft total<br />
zerstören und ausradieren<br />
(wie ich es schon getan habe)“,<br />
schrieb er ohne einen<br />
Anflug von Ironie auf Twitter.<br />
Außerdem könnten die US-<br />
Truppen „jederzeit“ nach<br />
Nordsyrien zurückkehren<br />
und „sie total in die Luft<br />
sprengen“. Mit „sie“ meinte<br />
Trump die Truppen des Nato-<br />
Verbündeten Türkei. Die Türkei<br />
zeigte sich von den Drohungen<br />
unbeeindruckt. Man<br />
werde sich dem internationalen<br />
Druck nicht beugen, so Vizepräsident<br />
Fuat Oktay am<br />
Dienstag. Die türkische Regierung<br />
nennt die de facto autonome<br />
kurdische Region an der<br />
Südgrenze einen „Terrorstaat“.<br />
Im Falle eines Einmarsches<br />
fordert der Chef der Linken<br />
im Bundestag, Dietmar<br />
Bartsch, den Nato-Ausschluss<br />
der Türkei. „Die Türkei kündigt<br />
einen Völkerrechtsbruch<br />
an. Das ist unfassbar und unvereinbar<br />
mit Nato-Statuten“,<br />
sagte er dem RedaktionsNetzwerk<br />
Deutschland (RND).<br />
Foto: Sean Kilpatrick/AP<br />
Foto: Kyodo/dpa<br />
NACHRICHTEN<br />
Pöbeleien im Wahlkampf<br />
Ottawa –Zwei Wochen vor<br />
der Parlamentswahl in Kanada<br />
hat sich Ministerpräsident<br />
Justin Trudeau harte Angriffe<br />
vom konservativen Herausforderer<br />
Andrew Scheer<br />
gefallen lassen müssen. „Sie<br />
sind ein Schwindler, Sie sind<br />
ein Betrüger, Sie verdienen<br />
es nicht, dieses Land zu regieren“,<br />
so Scheer.<br />
Arme Kinder bleiben arm<br />
Berlin –Die große Mehrheit<br />
der Kinder und Jugendlichen<br />
in Hartz-IV-Haushalten hat<br />
nach Berechnungen des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes<br />
nichts vom Bildungs- und<br />
Teilhabepaket. Mindestens 85<br />
Prozent profitierten nicht von<br />
Zuschüssen, etwa für Sportvereine,<br />
heißt es in der Studie.<br />
Warnung vor Einmarsch<br />
Hongkong –Hongkongs Regierungschefin<br />
Carrie Lam<br />
schließt ein Eingreifen des<br />
chinesischen MilitärsimFalle<br />
einer krassen Eskalation der<br />
Proteste nicht aus. 10 000 Soldaten<br />
der Volksbefreiungsarmee<br />
sind seit der Rückgabe<br />
der britischen Kolonie 1997 in<br />
Hongkong stationiert.<br />
Auf der schwarzen Liste<br />
Washington –Die USA haben<br />
eine Reihe chinesischer<br />
Hersteller von Gesichtserkennungssoftware<br />
und anderer<br />
künstlicher Intelligenz auf<br />
eine schwarze Liste gesetzt.<br />
Deren Technologie wird laut<br />
Handelsministerium für die<br />
Unterdrückung der muslimischen<br />
Minderheit eingesetzt.<br />
EU-Geld verschlampt<br />
Brüssel –BeimEinsatz von<br />
EU-Geld wird in hohem Ausmaß<br />
geschlampt. Der Europäische<br />
Rechnungshof stellt<br />
in seinem neuen Kontrollbericht<br />
fest, dass im vergangenen<br />
Haushaltsjahr mehr als<br />
3Milliarden Euro ohne<br />
Rechtsgrundlage ausgegeben<br />
wurden. Fehlerquote:<br />
2,6 Prozent.