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Jahresbericht 2018.2019 - Stiftung Pfennigparade

Die Stiftung Pfennigparade ist ein Münchner Rehabilitationszentrum für Menschen mit Körperbehinderung. Seit 1952 setzt sich die Pfennigparade für Inklusion und Teilhabe in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen und Gesundheit ein. Der Jahresbericht 2018/2019 gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen 12 Monate und spiegelt die vielfältigen Tätigkeiten der Pfennigparade wider.

Die Stiftung Pfennigparade ist ein Münchner Rehabilitationszentrum für Menschen mit Körperbehinderung. Seit 1952 setzt sich die Pfennigparade für Inklusion und Teilhabe in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen und Gesundheit ein. Der Jahresbericht 2018/2019 gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen 12 Monate und spiegelt die vielfältigen Tätigkeiten der Pfennigparade wider.

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PFENNIGPARADE VUB GMBH<br />

HOLDING DER WERKSTATT FÜR MENSCHEN MIT<br />

BEHINDERUNG – EINZIGARTIGES WERKSTATTKONZEPT<br />

ARBEIT & BESCHÄFTIGUNG<br />

3<br />

Die <strong>Pfennigparade</strong> VUB GmbH ist mit ihren vier 100-prozentigen Tochtergesellschaften BKG, PSG, VSB und<br />

WKM eine anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Darüber hinaus ist die VUB mit 73 Prozent<br />

anteilige Gesellschafterin der Perspektive GmbH, einer Förderstätte mit Wohnbereich für Menschen<br />

mit komplexen Behinderungen.<br />

MENSCHEN MIT UNTERSCHIEDLICHEN KÖRPERLICHEN BEHINDERUNGEN ERBRINGEN IN VERSCHIE-<br />

DENEN PROJEKTEN UND AUFTRÄGEN ATTRAKTIVE LEISTUNGEN ZU INTERESSANTEN KONDITIONEN.<br />

Als Holding ist die VUB nicht selbständig am Markt<br />

aktiv. Ziel ihrer Tätigkeit ist die einheitliche Steuerung<br />

der Tochtergesellschaften. In diesem Zusammenhang<br />

stellt sie diverse Dienstleistungen (Personalwesen,<br />

Sozialdienst, Öffentlichkeitsarbeit, Corporate<br />

Develop ment, u.a.) für ihre Tochterunternehmen zur<br />

Verfügung.<br />

BUNDESWEIT EINZIGARTIGES WERKSTATTKON-<br />

ZEPT FÜR MENSCHEN MIT KÖRPERBEHINDERUNG<br />

Seit ihrer Gründung hat sich die <strong>Pfennigparade</strong> in<br />

einem besonderen Maß auf die Bedarfe und Anforderungen<br />

körperbehinderter Menschen spezialisiert.<br />

Menschen mit Körperbehinderung aus ganz Deutschland<br />

nutzen diese speziellen Rehabilitationsangebote<br />

und -leistungen.<br />

Das Spektrum reicht von manuellen Dienstleistungen<br />

bis zu Expertentätigkeiten in den Bereichen IT, Technik<br />

und kaufmännische Sachbearbeitung. Die Aufgaben<br />

übernehmen einzelne Mitarbeiter und Teams der<br />

<strong>Pfennigparade</strong> entweder direkt vor Ort beim Kunden<br />

oder in unseren Räumen. In beiden Fällen wird es<br />

dem Kunden ermöglicht, gesellschaftliches Engagement<br />

klug mit den eigenen Unternehmenszielen zu<br />

verbinden.<br />

Unter dem Dach der VUB bilden neben der <strong>Pfennigparade</strong><br />

Perspektive GmbH vier Tochtergesellschaften<br />

in Kooperation mit der Inklusionsfirma <strong>Pfennigparade</strong><br />

SIGMETA GmbH den „Arbeitsbereich“ mit<br />

zwei unterschiedlichen WfbM-Typen:<br />

Die »Klassische WfbM« (KWfbM):<br />

mit VSB und WKM<br />

sowie die »Besondere WfbM« (BWfbM):<br />

mit BKG und PSG.<br />

Am Markt tritt jede Gesellschaft entsprechend ihrem<br />

Dienstleistungsangebot als eigenständige gemeinnützige<br />

Gesellschaft auf.<br />

UMFGANGREICHES PORTFOLIO: VOM KUNST-<br />

HANDWERK BIS ZUM IT-SUPPORT<br />

Die beiden Werkstattgesellschaften der KWfbM finanzieren<br />

ihre Rehabilitationsleistungen durch Entgelte<br />

der Öffentlichen Hand. Ihre behinderten Mitarbeiter<br />

erhalten Werkstattverträge (arbeitnehmerähnliches<br />

Rechtsverhältnis). Der Werkstattlohn wird aus Firmenkundenerlösen<br />

finanziert. Dank der Spezialisierung<br />

können hier für Menschen mit unterschiedlichen<br />

körperlichen Behinderungen und kognitiven Fähigkeiten<br />

attraktive Betätigungsfelder angeboten werden,<br />

die von Kunst über Handwerk bis zu anspruchsvollen<br />

IT- und Bürotätigkeiten reichen.<br />

Bei den Beschäftigten der BWfbM handelt es sich<br />

hauptsächlich um gut bis sehr gut qualifizierte Personen<br />

(z.B. Informatiker, Techniker, Kaufleute) mit<br />

schwerer Behinderung. Sie finden nach oftmals<br />

jahrelanger Odyssee fehlgeschlagener Bewerbungsaktivitäten<br />

in der BWfbM die Möglichkeit, schrittweise<br />

an einen professionellen Arbeitsplatz herangeführt<br />

zu werden.<br />

Die körperbehinderten Beschäftigten in den beiden<br />

Werkstattgesellschaften der BWfbM arbeiten mit<br />

Unterstützung von behinderten und nicht behinderten<br />

Mitarbeitern der Schwesterfirma Sigmeta, einem<br />

Inklusionsunternehmen, in modernen Arbeitsgebieten<br />

der IT- und Bürowelt. Aufgrund der Professionalität<br />

der angebotenen Leistungen ist es möglich,<br />

mit den behinderten Beschäftigten der BWfbM einen<br />

sozialversicherungspflichtigen Arbeitsvertrag mit<br />

leistungsorientierten marktgerechten Gehältern<br />

abzuschließen. Auch diese haben den Status von<br />

Werkstattbeschäftigten und sind auf die besonderen<br />

Rahmenbedingungen in einer Werkstatt angewiesen.<br />

Dieses besondere Modell des parallelen Bestehens<br />

zweier unterschiedlicher Strukturen in den Vertragsbeziehungen<br />

der Werkstatt zu ihren Beschäftigten –<br />

also in der KWfbM mit Werkstattvertrag und in der<br />

BWfbM mit Arbeitsvertrag – entspricht den gesetzlichen<br />

Bestimmungen und findet sich im Werkstattrecht<br />

verankert. So wird in § 221 Abs. I SGB IX und<br />

näher in § 13 Abs. I Satz 1 WVO festgelegt, dass behinderte<br />

Menschen im Arbeitsbereich anerkannter<br />

Werkstätten, wenn sie nicht Arbeitnehmer sind, zu<br />

den Werkstätten in einem arbeitnehmerähnlichen<br />

Rechtsverhältnis stehen.<br />

Erlösentwicklung des Arbeitsbereiches<br />

der VUB inkl. Förderstätte, ohne Sigmeta<br />

40 Mio<br />

35 Mio<br />

30 Mio<br />

25 Mio<br />

20 Mio<br />

15 Mio<br />

10 Mio<br />

5 Mio<br />

2016 2017 2018<br />

Rehabilitation 19.574.218 20.552.583 21.283.106<br />

Markterlöse 11.338.467 11.186.604 11.107.044<br />

Gesamt 5.585.164 5.399.310 6.014.274<br />

36.497.849 37.138.497 38.404.424<br />

Rehabilitation<br />

Markterlöse<br />

Gesamt<br />

Angaben<br />

in EUR<br />

Rehabilitation<br />

Markterlöse<br />

sonst. Erlöse<br />

Gesamt<br />

↓ Der Sozialdienst der Werkstatt für behinderte Menschen berät<br />

und begleitet die Rehakunden während ihrer Zeit in der <strong>Pfennigparade</strong>.<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Jochen Walter<br />

Prokuristinnen<br />

Charlotte Hoelbe<br />

Barbara Nothhaft-Raudßus<br />

<strong>Pfennigparade</strong><br />

VUB GmbH<br />

Anzahl Mitarbeiter<br />

1.099<br />

Gesamterlöse 2018<br />

38,4 Mio. Euro<br />

Stand 31.12.2018<br />

REHASERVICE – EIN KOMPETENTES TEAMMM<br />

(TOLL – EIN – ANDERER – MACHT – MIR – MUT)<br />

Der Rehaservice WfbM-Sozialdienst der Klassischen<br />

Werkstatt ist während des gesamten Rehabilitationsprozesses<br />

Begleiter und Ansprechpartner für den<br />

Rehakunden. Er koordiniert alle Rehamaßnahmen.<br />

Als Schnittstelle zwischen den am Rehaprozess Beteiligten<br />

behält er zu jeder Zeit den Gesamtüberblick.<br />

Das Team arbeitet dabei konsequent personenzentriert<br />

und ermutigend! Zu den Kernaufgaben gehören<br />

die Beratung von Interessenten bei Erstanfragen und<br />

die Organisation sowie Durchführung von Vorstellungsterminen.<br />

Um den Reha-Kunden eine lückenlose<br />

Rehabilitation zu gewährleisten, kommuniziert<br />

er mit dem Leistungsträger. Situationsabhängig berät<br />

der Rehaservice zudem Gruppen- oder Bereichsleitungen.<br />

Netzwerken ist ein weiterer wichtiger Aspekt<br />

in der Arbeit des Sozialdienstes, denn durch vielfältige<br />

Kooperationen und den informativen fachlichen<br />

Austausch mit anderen Einrichtungen kann die Entwicklung<br />

und der Ausbau der WfbM sichergestellt<br />

werden. Im November 2018 rief der Rehaservice mit<br />

verschiedenen Institutionen und Selbsthilfeverbänden<br />

eine Messe zum Thema Autismus ins Leben.<br />

Ein voller Erfolg, denn durch das große Interesse<br />

gegenüber dem Autismusangebot der <strong>Pfennigparade</strong><br />

konnte im Jahr 2019 ein neu eröffneter Standort,<br />

der speziell die Bedürfnisse von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen<br />

berücksichtigt, sofort<br />

komplett mit neuen Rehakunden belegt in die Zukunft<br />

starten. Um den vielfältigen Änderungen im Zuge des<br />

BTHG gerecht zu werden, arbeiten die Mitarbeiter des<br />

Sozialdienstes gerade in dieser Zeit flexibel und stabil<br />

zugleich. Essenziell ist in dieser Phase das gut funktionierende<br />

Team, das seine Reha-Kunden, aber auch<br />

die Kollegen berät und stets am Allerwichtigsten festhält:<br />

dem TEAMMM-Gedanken.<br />

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