16.10.2019 Aufrufe

Jahresbericht 2018.2019 - Stiftung Pfennigparade

Die Stiftung Pfennigparade ist ein Münchner Rehabilitationszentrum für Menschen mit Körperbehinderung. Seit 1952 setzt sich die Pfennigparade für Inklusion und Teilhabe in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen und Gesundheit ein. Der Jahresbericht 2018/2019 gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen 12 Monate und spiegelt die vielfältigen Tätigkeiten der Pfennigparade wider.

Die Stiftung Pfennigparade ist ein Münchner Rehabilitationszentrum für Menschen mit Körperbehinderung. Seit 1952 setzt sich die Pfennigparade für Inklusion und Teilhabe in den Bereichen Bildung, Arbeit, Wohnen und Gesundheit ein. Der Jahresbericht 2018/2019 gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen 12 Monate und spiegelt die vielfältigen Tätigkeiten der Pfennigparade wider.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

PFENNIGPARADE PERSPEKTIVE GMBH<br />

WOHNEN FÜR MENSCHEN MIT KOMPLEXER<br />

BEHINDERUNG<br />

WOHNEN & SELBSTBESTIMMTES LEBEN<br />

4<br />

Das Angebot der <strong>Pfennigparade</strong> Perspektive GmbH zur Teilhabe erwachsener Menschen mit komplexer<br />

Behinderung besteht aus zwei Säulen: den Förderstätten mit einer Werkstattorientierungsgruppe und<br />

Wohnangeboten auch speziell für Menschen mit erworbener Hirnschädigung.<br />

UMFASSENDE TEILHABE UNTER DEM MOTTO:<br />

„MITERLEBEN, MITTUN, MITWISSEN UND MITENTSCHEIDEN“.<br />

An drei Standorten bietet die <strong>Pfennigparade</strong> Perspektive<br />

GmbH im Großraum München Menschen mit<br />

komplexen Behinderungen die Möglichkeit zum<br />

selbstbestimmten Leben.<br />

Ob in der spezialisierten Außenwohngruppe für Menschen<br />

mit erworbener Hirnschädigung im Furtweg,<br />

dem weitläufigen Keplerhaus oder dem zentral gelegenen<br />

„Forum am Luitpold“ am Münchener Scheidplatz:<br />

Die Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe,<br />

der Ausbau von Selbstbestimmung und die Orientierung<br />

im Sozialraum sind zentrale Entwicklungsthemen<br />

im Wohnbereich.<br />

Ergänzt durch die externe Tagesstruktur der Förderstätte<br />

in Unterschleißheim bietet die Perspektive<br />

somit vielfältige Möglichkeiten für Menschen mit<br />

komplexen Behinderungen.<br />

WEITERENTWICKLUNG DES WOHNBEREICHS<br />

Ziel der Perspektive ist es, ein Angebot zu gestalten,<br />

in dem Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe<br />

für Menschen mit erworbener Hirnschädigung<br />

die Maßgabe sind – deshalb wurde das Konzept der<br />

Außenwohngruppe Furtweg in Unterschleißheim auf<br />

Basis von Schulungen und Qualifikationen der Mitarbeiter<br />

weiterentwickelt und angepasst.<br />

Dabei ist die tägliche Arbeit der Wohngruppe jedoch<br />

nicht nur durch die individuelle Orientierung an Bedarfen<br />

und Ressourcen des Einzelnen geprägt, sondern<br />

auch durch die Vernetzung und Schaffung von<br />

Teilhabe im Sozialraum. Unterstützt durch die Möglichkeiten<br />

vor Ort soll nach Maßgabe und Wunsch der<br />

Reha-Kunden die nähere Umgebung mit den verschiedensten<br />

Geschäften und Angeboten ein wesentlicher<br />

Bestandteil des täglichen Lebens im Furtweg in<br />

Unterschleißheim sein – frei nach dem Motto:<br />

„Wenn der Bäcker Deinen Namen kennt, schmeckt<br />

die Semmel gleich besser!“<br />

Da auch am Standort Keplerhaus in Unterschleißheim<br />

Chancen und Möglichkeiten für gesellschaftliche Teilhabe<br />

geboten werden sollen, geht die Perspektive<br />

aufgrund komplexerer Einschränkungen der hier<br />

lebenden Menschen mit Behinderung andere Wege:<br />

Um als Akteur im Sozialraum wahrgenommen zu<br />

werden, kommt die Nachbarschaft zur Perspektive –<br />

der „Hobbyraum“ ist ein beliebter Anlaufpunkt für<br />

Vereine und Gruppen.<br />

Neben dem bereits etablierten „Repair-Café“ der<br />

Agenda 21 wird nun auch regelmäßig getanzt: Die<br />

„9 Pins Munich“ trainieren regelmäßig ihre Square-Dance-Schritte<br />

und bieten so für die Reha-Kunden<br />

immer wieder die Möglichkeit zum Zuschauen und ins<br />

Gespräch kommen. Auch der Tierschutzverein Unterschleißheim<br />

kommt zu regelmäßigen Vereinssitzungen<br />

in die Perspektive: ein Austausch, von dem beide<br />

Seiten profitieren!<br />

Der eigene, aktive Part im Sozialraum spielt in der<br />

Wohngruppe im zentral gelegenen „Forum am<br />

Luitpold“ in München ebenfalls eine wichtige Rolle<br />

– jedoch erneut mit einem anderen Ansatz: Unter<br />

der Federführung einer sich in der Ausbildung befindlichen<br />

Sozialraummanagerin wird auch hier die<br />

naheliegende Nachbarschaft mit den Reha-Kunden<br />

erkundet und miteinbezogen.<br />

In einem Projekt sollen Reha-Kunden durch Mitarbeiter<br />

befähigt werden, sich eigenständig im Sozialraum<br />

zu bewegen und benötigte Ressourcen zu mobilisieren.<br />

Mit Hilfe der digitalen, sozialen Netzwerke baut<br />

die Perspektive Partnerschaften in der Nachbarschaft<br />

auf, die es dem Reha-Kunden ermöglichen, Bedarfe<br />

und Wünsche außerhalb der Wohngruppenstruktur<br />

durch Nachbarn und Bekanntschaften umzusetzen.<br />

LEBEN IM WOHNBEREICH DER<br />

PFENNIGPARADE PERSPEKTIVE GMBH<br />

Um Selbstbestimmung und die Vertretung eigener<br />

Belange der Reha-Kunden weiter zu fördern und zu<br />

unterstützen, gibt es seit Mitte 2018 in allen Wohngruppen<br />

monatlich stattfindende Reha-Kundenversammlungen.<br />

Unter Moderation der verantwortlichen<br />

Wohnbereichsleitung wird hier einerseits transparent<br />

über Planungen und Entwicklungen informiert, andererseits<br />

bietet die Versammlung die Möglichkeit, eigene<br />

Anliegen und Kritik auf direktem Weg schnell und<br />

unkompliziert einzubringen.<br />

Auch zahlreiche Ausflüge sind weiterhin fester<br />

Bestandteil des Wohnbereichs der Perspektive:<br />

Egal ob Oktoberfest, Biergarten, Museum oder Allianz<br />

Arena – durch die vielfältige und abwechslungsreiche<br />

Gestaltung ist für jeden Reha-Kunden etwas dabei.<br />

Ein Highlight im vergangenen Jahr war zudem die<br />

Ferienfahrt nach Wartaweil: Wegen des guten Wetters<br />

konnten Reha-Kunden und Mitarbeiter in See stechen<br />

und an verschiedenen Tagen mit Unterstützung<br />

von ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort segeln. Kleinere<br />

Ausflüge, Bootsfahrten oder auch nur Entspannen<br />

am See rundeten die äußerst gelungenen Tage ab.<br />

Einen weiteren „Lichtblick“ gab es kurz vor Weihnachten:<br />

Bei der Lichtblicke Benefizgala in der Stadthalle<br />

Unterschleißheim kamen genügend finanzielle<br />

Mittel zusammen, um einem Reha-Kunden des<br />

Keplerhauses den Einbau einer elektrischen und fernsteuerbaren<br />

Türöffnung zu ermöglichen und ihn somit<br />

zu mehr Selbstbestimmung zu befähigen.<br />

PERSONAL<br />

Die Herausforderungen des Fachkräftemangels und<br />

der Mitarbeiterbindung bleiben zentrale Themen in<br />

der strategischen Arbeit der Perspektive.<br />

Um weiterhin kompetente und engagierte Mitarbeiter<br />

einsetzen zu können sowie die Angebote im Wohnen<br />

auszubauen, setzt die Perspektive verstärkt auf die<br />

eigene Ausbildung: Aktuell sind sechs Auszubildende<br />

in den Wohnbereichen tätig und im kommenden<br />

Schuljahr werden weitere dazu kommen. Ziel ist es,<br />

in allen Wohngruppen der Perspektive auszubilden,<br />

da nachhaltig eine hohe Betreuungsqualität gesichert<br />

und gewährleistet werden soll.<br />

Geschäftsführer<br />

Doris Neidel<br />

Christian Siebold<br />

<strong>Pfennigparade</strong><br />

Perspektive GmbH<br />

Anzahl Reha-Kunden Förderstätte<br />

91<br />

Anzahl Bewohner<br />

57<br />

Anzahl Mitarbeiter gesamt<br />

128<br />

Gesamterlöse 2018<br />

8,3 Mio. Euro<br />

Neben der Ausbildung gilt es auch, neuen Mitarbeitern<br />

den Arbeitseinstieg in die Bereiche der<br />

Perspektive zu erleichtern: Das neue, bereichsübergreifende<br />

On-Boarding-Konzept, das die Perspektive<br />

entwickelt hat, legt den Schwerpunkt<br />

nicht nur auf den reinen Erwerb der notwendigen<br />

Fähigkeiten für den Arbeitsalltag, sondern rückt auch<br />

die Talente, Motivation und Bedarfe des neuen Mitarbeiters<br />

in den Vordergrund. Denn nur so werden<br />

Spaß an der Arbeit und voller Einsatz für Inklusion zur<br />

gelebten Alltagskultur.<br />

„Mit Kaffee und Humor kommt man dem Stress zuvor.“<br />

Frei nach dem Zitat von Willy Meurer sorgen auch die<br />

Wohngruppen vor: Dank einer großzügigen Spende<br />

der Firma Jura sind nun alle Wohnbereiche mit einem<br />

Kaffeevollautomaten für die Reha-Kunden sowie Mitarbeiter<br />

ausgestattet.<br />

”Ziel der <strong>Pfennigparade</strong> Perspektive GmbH<br />

ist es, ein Angebot zu gestalten, in dem<br />

Selbstbestimmung und gesellschaftliche<br />

Teilhabe für Menschen mit erworbener<br />

Hirnschädigung die Maßgabe sind.<br />

Stand 31.12.2018<br />

← Gute Stimmung<br />

beim Sommerfest der<br />

Perspektive<br />

62 63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!