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Berliner Kurier 20.10.2019

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REISE<br />

NACHRICHTEN<br />

Prag ohne Tierkostüme<br />

Malerische Wege: Die<br />

naturbelassenen Wälder<br />

sollen langsam wieder<br />

zum Urwald werden.<br />

Prag hat genug von Straßenkünstlern<br />

in riesigen<br />

Panda-, Gorilla- und Eisbärenkostümen.<br />

Am Dienstag<br />

trat eine neue Verordnung<br />

in Kraft, die „Auftritte in<br />

Tierverkleidungen“ verbietet.<br />

Generell sind alle Kostüme<br />

nicht mehr erlaubt,<br />

die „über die Proportionen<br />

eines erwachsenen Menschen<br />

hinausgehen“.<br />

Reisen und Gewinnen!<br />

Für das Wochenende 2. und<br />

3. November haben wir einen<br />

ganz besonderen Reise-<br />

Tipp für Sie: Kommen Sie<br />

zum Café Moskau an der<br />

Karl-Marx-Allee 34 (U5,<br />

Schillingstraße). Denn dort<br />

veranstaltet der <strong>Berliner</strong><br />

KURIER wieder die Kombi-Messe<br />

„Reise &Gesundheit’“.<br />

Lassen Sie sich für<br />

den kommenden Winter<br />

und den Sommer 2020 von<br />

neuen Reise-Ideen inspirieren!<br />

Aussteller auf zwei<br />

Etagen informieren über<br />

neue Trends! Zu den Ausstellern<br />

gehören zum Beispiel<br />

Wörlitz Tourist, PTI<br />

Panoramica Touristik,<br />

Marienkäfer Reisen, China<br />

Tours, Dr. Herrmann Touristik,<br />

Eberhardt Travel,<br />

Holiday Reisen und viele<br />

mehr. Und nehmen Sie dort<br />

an unserer großen Verlosung<br />

teil! Es gibt u.a. Bücher,<br />

Fahrradzubehör, Tablets<br />

und die Chance auf eine<br />

Kreuzfahrt nach Finnland!<br />

Der Eintritt kostet 2,50 Euro<br />

(Kinder bis 16 Jahren<br />

fei), geöffnet ist an beiden<br />

Tagen von 10 bis 17 Uhr.<br />

Hundeschlitten-Transfer<br />

Wintersportler erreichen<br />

das schwedische Skigebiet<br />

Sälen in der Region Dalarna<br />

bald aus der Luft. Am 22.<br />

Dezember öffnet dort der<br />

Sälen Trysil Airport. Der<br />

Airport bietet Passagieren<br />

ein besonderes Erlebnis:<br />

Statt mit einem Transferbus<br />

können Gäste sich im<br />

Hundeschlitten zum Hotel<br />

bringen lassen.<br />

Foto: dpa Foto: dpa<br />

Fotos: dpa<br />

Tief einatmen<br />

und entspannen<br />

Einatmen. Ausatmen. Einatmen.<br />

Eine Wanderung durch<br />

den Wald in der Höhenklimaregion<br />

Hochschwarzwald beginnt<br />

mit tiefen Atemzügen.<br />

Die Bäume reichen hier gefühlt<br />

bis zu den Wolken, die<br />

Luft ist angenehm erfrischend.<br />

Genau deswegen<br />

fährt man hierher: Für die<br />

Luft. Zum Atmen. Zum auftanken<br />

und entspannen.<br />

Die Höhenklimaregion<br />

Schwarzwald bietet gesundheitlich<br />

relevante Rahmenbedingungen,<br />

Klimatherapeut Nicolas<br />

Prinz spricht auch vom<br />

Schonklima. Der stets leichte<br />

Wind trägt ganzjährig Allergiefaktoren<br />

rascher weg und dank<br />

der Blätter der Bäume ist die<br />

Luft im Wald etwas feuchter.<br />

Geht man in so einem Klima<br />

wandern, wird der Körper auf<br />

mehrere Weisen gefördert: Er<br />

bewegt sich natürlich und wird<br />

klimatischen Reizen ausgesetzt,<br />

die seine körpereigenen Reaktionsmechanismen<br />

ansprechen,<br />

erläutert Prinz. Das führe zu einer<br />

Erhöhung der Abwehrkräfte<br />

und mindere die Empfindlichkeit<br />

gegenüber Umweltreizen.<br />

So weit zur Theorie. In der<br />

Praxis ist es vor allem ein Gefühl,<br />

das einen trotz aller Skepsis<br />

beim Vitalwandern doch<br />

packt: pure Erholung mitten im<br />

Wald, wo man mit etwas Glück<br />

nahezu alleine unterwegs ist<br />

Mehr Natur geht kaum: Der Schwarzwald<br />

lädt zum Vitalwandern und Erholen ein<br />

und nur das Rauschen der Blätter<br />

oder das Zirpen von Insekten<br />

hört. Und das eigene betonte Atmen,<br />

wenn Prinz mal wieder<br />

auffordert:„Jetztstehen bleiben<br />

und tief Luft holen.“<br />

Auch dazwischen werden alle<br />

Sinne immer wieder gefordert:<br />

Die Pfade von der gewählten<br />

Route um den Schluchsee führen<br />

mitten durch sehr alten<br />

Baumbestand. Er steht eng, es<br />

geht zwischendurch über Stock<br />

und Stein, Wurzeln und auch<br />

mal ein Moosfeld.<br />

Angebote wie das Vitalwandern<br />

gibt es inzwischen häufig.<br />

Prinz wundert das nicht: „Viele<br />

Menschen sind im Lebensalltag<br />

weit weg von der Natur. Wir<br />

müssen und wir wollen wieder<br />

lernen,ihr näher zu sein.“<br />

Auch der Naturschutzgedanke,<br />

treibt immer mehr Menschen<br />

um: Die Erde muss mit<br />

Achtsamkeit behandelt werden.<br />

Wie wichtig das ist, wird an einem<br />

Tag im Wald klar, den man<br />

unter Anleitung ganz bewusst<br />

wahrnimmt.<br />

Erleben kann man das Höhenklima<br />

im Schwarzwald in den<br />

sechs heilklimatischen Kurorten<br />

Hinterzarten, St. Blasien,<br />

Schluchsee, Lenzkirch, Titisee<br />

und Saig, die 18 ausgewiesene<br />

Vital-Wanderwege bieten.<br />

Wem das Wandern nicht reicht,<br />

der sollte mal die Schuhe ausziehen,<br />

rät der WanderführerMarkus<br />

Dutschke. Er selbst läuft<br />

wann immer möglich barfuß.<br />

Wer es ihm im Wald nachtut,<br />

merkt: Barfuß wandern tut erst<br />

einmal weh.<br />

Aber: Barfußwandern ist auch<br />

ein großer Spaß. Nach ein paar<br />

Minuten schon hat sich der Fuß<br />

daran gewöhnt. Der Kopf auch.<br />

Nach und nach schaut man<br />

nicht mehr bei jedem Schritt auf<br />

den Boden, sondern nach oben,<br />

zu den endlos hohen Bäumen,<br />

hört wieder die Geräusche des<br />

Waldes. Und man nimmt den<br />

weichen Boden wahr, erspürt<br />

ausgetrocknete Stellen – und<br />

das herrlich weiche Moos, in<br />

dem die Zehen versinken.<br />

An Stellen, wo besonders viel<br />

Moos zu finden ist, kommt die<br />

Wanderung schon mal ins Stocken.<br />

Die Begeisterungist groß,<br />

die ganze Gruppe watet durch<br />

das grüne Moosfeld, gräbt ihre<br />

Zehen hinein, machtFotos.<br />

Die Reise in den Hochschwarzwald<br />

ist in vielfacher<br />

Hinsicht eine Reise ins eigentlich<br />

Selbstverständliche, das<br />

heutzutage nicht mehr selbstverständlich<br />

ist –wie eben Barfußlaufen<br />

im Wald. Undwie ein<br />

Urwald mitten in Deutschland.<br />

Im Hochschwarzwald ist ein<br />

Gebiet auf dem Weg, wieder ein<br />

Urwald zu werden –also so, wie<br />

die Wälder hier einst waren.<br />

Der sogenannte Bannwald<br />

„Schwarzahalden“ besteht seit<br />

1970 und ist seit 2017 von der<br />

Unesco anerkannt. Er liegt im<br />

Biosphärengebiet Schwarzwald<br />

und umfasst rund 428 Hektar.<br />

In Biosphärengebieten müssen<br />

Lebensräume und Artenvielfalt<br />

erhalten bleiben und die wirtschaftliche<br />

Entwicklung nachhaltig<br />

erfolgen.<br />

Anfangssieht es auch hier wieder<br />

nach einem normalen Spaziergang<br />

durch einen Wald aus,<br />

denn man folgt einem Weg.<br />

Doch dann siehtman die ersten<br />

umgefallenen Bäume, die einfach<br />

so liegen geblieben sind –<br />

inzwischen überwachsen von<br />

dichtem Moos und Farnen.<br />

Gutes Schuhwerk ist bei der<br />

Wanderung wichtig, denn der<br />

Weg ist nicht sehr gut ausgebaut.<br />

Es geht auch mal über<br />

Wurzeln oder unter einem gefallenen<br />

Baumstamm, der noch<br />

nicht entfernt wurde, hindurch.<br />

„Das ist das Schöne an der Natur,<br />

sie entwickelt sich weiter -<br />

jedes Mal, wenn ich in den Wald<br />

komme, sehe ich etwas Neues“,<br />

sagt Wanderführer Klaus Giller.<br />

Man lernt auch: Perfekt gewachsene<br />

Bäumesind in der Natur<br />

so selten wie Models in der

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