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REISE<br />
NACHRICHTEN<br />
Prag ohne Tierkostüme<br />
Malerische Wege: Die<br />
naturbelassenen Wälder<br />
sollen langsam wieder<br />
zum Urwald werden.<br />
Prag hat genug von Straßenkünstlern<br />
in riesigen<br />
Panda-, Gorilla- und Eisbärenkostümen.<br />
Am Dienstag<br />
trat eine neue Verordnung<br />
in Kraft, die „Auftritte in<br />
Tierverkleidungen“ verbietet.<br />
Generell sind alle Kostüme<br />
nicht mehr erlaubt,<br />
die „über die Proportionen<br />
eines erwachsenen Menschen<br />
hinausgehen“.<br />
Reisen und Gewinnen!<br />
Für das Wochenende 2. und<br />
3. November haben wir einen<br />
ganz besonderen Reise-<br />
Tipp für Sie: Kommen Sie<br />
zum Café Moskau an der<br />
Karl-Marx-Allee 34 (U5,<br />
Schillingstraße). Denn dort<br />
veranstaltet der <strong>Berliner</strong><br />
KURIER wieder die Kombi-Messe<br />
„Reise &Gesundheit’“.<br />
Lassen Sie sich für<br />
den kommenden Winter<br />
und den Sommer 2020 von<br />
neuen Reise-Ideen inspirieren!<br />
Aussteller auf zwei<br />
Etagen informieren über<br />
neue Trends! Zu den Ausstellern<br />
gehören zum Beispiel<br />
Wörlitz Tourist, PTI<br />
Panoramica Touristik,<br />
Marienkäfer Reisen, China<br />
Tours, Dr. Herrmann Touristik,<br />
Eberhardt Travel,<br />
Holiday Reisen und viele<br />
mehr. Und nehmen Sie dort<br />
an unserer großen Verlosung<br />
teil! Es gibt u.a. Bücher,<br />
Fahrradzubehör, Tablets<br />
und die Chance auf eine<br />
Kreuzfahrt nach Finnland!<br />
Der Eintritt kostet 2,50 Euro<br />
(Kinder bis 16 Jahren<br />
fei), geöffnet ist an beiden<br />
Tagen von 10 bis 17 Uhr.<br />
Hundeschlitten-Transfer<br />
Wintersportler erreichen<br />
das schwedische Skigebiet<br />
Sälen in der Region Dalarna<br />
bald aus der Luft. Am 22.<br />
Dezember öffnet dort der<br />
Sälen Trysil Airport. Der<br />
Airport bietet Passagieren<br />
ein besonderes Erlebnis:<br />
Statt mit einem Transferbus<br />
können Gäste sich im<br />
Hundeschlitten zum Hotel<br />
bringen lassen.<br />
Foto: dpa Foto: dpa<br />
Fotos: dpa<br />
Tief einatmen<br />
und entspannen<br />
Einatmen. Ausatmen. Einatmen.<br />
Eine Wanderung durch<br />
den Wald in der Höhenklimaregion<br />
Hochschwarzwald beginnt<br />
mit tiefen Atemzügen.<br />
Die Bäume reichen hier gefühlt<br />
bis zu den Wolken, die<br />
Luft ist angenehm erfrischend.<br />
Genau deswegen<br />
fährt man hierher: Für die<br />
Luft. Zum Atmen. Zum auftanken<br />
und entspannen.<br />
Die Höhenklimaregion<br />
Schwarzwald bietet gesundheitlich<br />
relevante Rahmenbedingungen,<br />
Klimatherapeut Nicolas<br />
Prinz spricht auch vom<br />
Schonklima. Der stets leichte<br />
Wind trägt ganzjährig Allergiefaktoren<br />
rascher weg und dank<br />
der Blätter der Bäume ist die<br />
Luft im Wald etwas feuchter.<br />
Geht man in so einem Klima<br />
wandern, wird der Körper auf<br />
mehrere Weisen gefördert: Er<br />
bewegt sich natürlich und wird<br />
klimatischen Reizen ausgesetzt,<br />
die seine körpereigenen Reaktionsmechanismen<br />
ansprechen,<br />
erläutert Prinz. Das führe zu einer<br />
Erhöhung der Abwehrkräfte<br />
und mindere die Empfindlichkeit<br />
gegenüber Umweltreizen.<br />
So weit zur Theorie. In der<br />
Praxis ist es vor allem ein Gefühl,<br />
das einen trotz aller Skepsis<br />
beim Vitalwandern doch<br />
packt: pure Erholung mitten im<br />
Wald, wo man mit etwas Glück<br />
nahezu alleine unterwegs ist<br />
Mehr Natur geht kaum: Der Schwarzwald<br />
lädt zum Vitalwandern und Erholen ein<br />
und nur das Rauschen der Blätter<br />
oder das Zirpen von Insekten<br />
hört. Und das eigene betonte Atmen,<br />
wenn Prinz mal wieder<br />
auffordert:„Jetztstehen bleiben<br />
und tief Luft holen.“<br />
Auch dazwischen werden alle<br />
Sinne immer wieder gefordert:<br />
Die Pfade von der gewählten<br />
Route um den Schluchsee führen<br />
mitten durch sehr alten<br />
Baumbestand. Er steht eng, es<br />
geht zwischendurch über Stock<br />
und Stein, Wurzeln und auch<br />
mal ein Moosfeld.<br />
Angebote wie das Vitalwandern<br />
gibt es inzwischen häufig.<br />
Prinz wundert das nicht: „Viele<br />
Menschen sind im Lebensalltag<br />
weit weg von der Natur. Wir<br />
müssen und wir wollen wieder<br />
lernen,ihr näher zu sein.“<br />
Auch der Naturschutzgedanke,<br />
treibt immer mehr Menschen<br />
um: Die Erde muss mit<br />
Achtsamkeit behandelt werden.<br />
Wie wichtig das ist, wird an einem<br />
Tag im Wald klar, den man<br />
unter Anleitung ganz bewusst<br />
wahrnimmt.<br />
Erleben kann man das Höhenklima<br />
im Schwarzwald in den<br />
sechs heilklimatischen Kurorten<br />
Hinterzarten, St. Blasien,<br />
Schluchsee, Lenzkirch, Titisee<br />
und Saig, die 18 ausgewiesene<br />
Vital-Wanderwege bieten.<br />
Wem das Wandern nicht reicht,<br />
der sollte mal die Schuhe ausziehen,<br />
rät der WanderführerMarkus<br />
Dutschke. Er selbst läuft<br />
wann immer möglich barfuß.<br />
Wer es ihm im Wald nachtut,<br />
merkt: Barfuß wandern tut erst<br />
einmal weh.<br />
Aber: Barfußwandern ist auch<br />
ein großer Spaß. Nach ein paar<br />
Minuten schon hat sich der Fuß<br />
daran gewöhnt. Der Kopf auch.<br />
Nach und nach schaut man<br />
nicht mehr bei jedem Schritt auf<br />
den Boden, sondern nach oben,<br />
zu den endlos hohen Bäumen,<br />
hört wieder die Geräusche des<br />
Waldes. Und man nimmt den<br />
weichen Boden wahr, erspürt<br />
ausgetrocknete Stellen – und<br />
das herrlich weiche Moos, in<br />
dem die Zehen versinken.<br />
An Stellen, wo besonders viel<br />
Moos zu finden ist, kommt die<br />
Wanderung schon mal ins Stocken.<br />
Die Begeisterungist groß,<br />
die ganze Gruppe watet durch<br />
das grüne Moosfeld, gräbt ihre<br />
Zehen hinein, machtFotos.<br />
Die Reise in den Hochschwarzwald<br />
ist in vielfacher<br />
Hinsicht eine Reise ins eigentlich<br />
Selbstverständliche, das<br />
heutzutage nicht mehr selbstverständlich<br />
ist –wie eben Barfußlaufen<br />
im Wald. Undwie ein<br />
Urwald mitten in Deutschland.<br />
Im Hochschwarzwald ist ein<br />
Gebiet auf dem Weg, wieder ein<br />
Urwald zu werden –also so, wie<br />
die Wälder hier einst waren.<br />
Der sogenannte Bannwald<br />
„Schwarzahalden“ besteht seit<br />
1970 und ist seit 2017 von der<br />
Unesco anerkannt. Er liegt im<br />
Biosphärengebiet Schwarzwald<br />
und umfasst rund 428 Hektar.<br />
In Biosphärengebieten müssen<br />
Lebensräume und Artenvielfalt<br />
erhalten bleiben und die wirtschaftliche<br />
Entwicklung nachhaltig<br />
erfolgen.<br />
Anfangssieht es auch hier wieder<br />
nach einem normalen Spaziergang<br />
durch einen Wald aus,<br />
denn man folgt einem Weg.<br />
Doch dann siehtman die ersten<br />
umgefallenen Bäume, die einfach<br />
so liegen geblieben sind –<br />
inzwischen überwachsen von<br />
dichtem Moos und Farnen.<br />
Gutes Schuhwerk ist bei der<br />
Wanderung wichtig, denn der<br />
Weg ist nicht sehr gut ausgebaut.<br />
Es geht auch mal über<br />
Wurzeln oder unter einem gefallenen<br />
Baumstamm, der noch<br />
nicht entfernt wurde, hindurch.<br />
„Das ist das Schöne an der Natur,<br />
sie entwickelt sich weiter -<br />
jedes Mal, wenn ich in den Wald<br />
komme, sehe ich etwas Neues“,<br />
sagt Wanderführer Klaus Giller.<br />
Man lernt auch: Perfekt gewachsene<br />
Bäumesind in der Natur<br />
so selten wie Models in der