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30 PANORAMA BERLINER KURIER, Freitag, 1. November 2019*<br />
Sparkasse gab<br />
Hohe Flammen schlagen<br />
aus den Waggons des Zuges.<br />
Ein Gaskocher hat den Brand<br />
wohl ausgelöst.<br />
Todkranker Kredit<br />
von650 000 Euro<br />
Der Bruder der inzwischen Verstorbenen will die Darlehen<br />
rückgängig machen. Er sagt: Sie war nicht geschäftsfähig<br />
Augsburg – Kurz vor ihrem<br />
Tod soll die Stadtsparkasse<br />
Augsburg einer schwer kranken<br />
Frau noch Kredite in Höhe von<br />
650 000 Euro bewilligt haben –<br />
obwohl sie ihren Gesundheitszustand<br />
nicht verheimlichte.<br />
Diese Schulden soll nun ihr Neffe<br />
erben. Wie die „Süddeutsche<br />
Zeitung“ berichtet, zieht dessen<br />
Vater, der Bruder der Verstorbenen,<br />
nun dagegen vor Gericht.<br />
Er ist sicher, die Bank sei zu<br />
sorglosmit der Vergabe des Geldes<br />
umgegangen.<br />
Laut dem Blatt ging dem nun<br />
beginnenden Rechtsstreit zwischen<br />
Erben und Bank ein lange<br />
schwelender Zwist in der Familie<br />
voraus. Die nun Verstorbene<br />
hatte demnach kein gutes Verhältnis<br />
zu ihrem Bruder, den sie<br />
enterbt haben soll, nachdem sie<br />
ihrerseits allein das Elternhaus<br />
geerbt hatte. Dieses Haus mit<br />
einem Wert von rund 1,2 Millionen<br />
Euro soll sie versucht<br />
haben, zu Geld zu machen. Da<br />
der Verkauf aber nicht so einfach<br />
über die Bühne gegangen<br />
sei, habe ihr die Sparkasse 2014<br />
–ein Jahr bevor sie im Alter von<br />
49 Jahren starb –Kredite von<br />
650 000 Euro bewilligt. Diese<br />
Foto: Stadtsparkasse Augsburg<br />
Die Geschäftsräume der Augsburger Stadtsparkasse am Rathausplatz<br />
gab sie mit vollen Händen aus –<br />
einmal sogar 90 000 Euro an einem<br />
Tag.<br />
Der Bruder der Verstorbenen<br />
kämpft nun darum, dass sein<br />
kleiner Sohn neben dem Haus<br />
nicht auch noch die Schulden<br />
erben muss. Das Verfahren, so<br />
schreibt die „Süddeutsche Zeitung“<br />
müsse nun klären, ob die<br />
Frau nicht längst geschäftsunfähig<br />
war, als sie die Kredite bewilligt<br />
bekam. Laut dem Blatt<br />
liegen unterschiedliche psychiatrische<br />
Gutachten vor. Eines<br />
aus dem Jahr 2010 bescheinigte<br />
ihr allerdings eine dauerhafte<br />
Geschäftsunfähigkeit. Ärztliche<br />
Atteste würde ihr zudem<br />
Alkoholismus, Magersucht,<br />
Medikamentenabhängigkeit<br />
und eine schizophrene Erkrankung<br />
diagnostizieren.<br />
Die Kläger argumentieren, dass<br />
es genug Anhaltspunkte für die<br />
Bank gegeben habe, dass es sich<br />
beiderKreditnehmerinnichtum<br />
eine gesunde Kundin gehandelt<br />
habe. Doch die Sparkasse streitet<br />
alle Vorwürfe ab.Laut „Süddeutsche<br />
Zeitung“ hat diese aber vorsichtshalberschoneinmal<br />
all die<br />
Unternehmen angeschrieben,<br />
bei denen die Verstorbene ihr<br />
Geld ausgegeben habe. Denn<br />
solltesie für geschäftsunfähig erklärt<br />
werden, so heißt es, wolle<br />
sich die Sparkasse das Geld von<br />
Chanel, Louis Vuitton und Co.<br />
zurückholen.<br />
Gaskocherexplodiert<br />
in Zug: 73 Tote<br />
Stromschlag?Sechsjähriger<br />
stirbt im Kindergarten<br />
Frankfurt/Main –Ineiner<br />
Frankfurter Kindertagesstätte<br />
ist Junge (6) tödlich verletzt<br />
worden. Laut Staatsanwaltschaft<br />
besteht die Vermutung,<br />
dass das Kind durch<br />
einen Stromschlag ums Leben<br />
kam. Dies müsse aber noch<br />
durch eine Obduktion geklärt<br />
werden, so eine Sprecherin.<br />
Der Junge sei am Dienstagnachmittag<br />
in der Kita im<br />
Stadtteil Seckbach schwer<br />
verletzt worden. Wie die<br />
„Bild“ berichtet, habe der<br />
Junge, der Antonio heißen<br />
soll, nach seiner Jacke gegriffen<br />
und plötzlich laut geschrien.<br />
Dabei sei er blau angelaufen.<br />
Laut einer Zeugin soll ein<br />
Kabel aus der Steckdose gehangen<br />
haben. Eine Mitarbeiterin<br />
der Einrichtung habe<br />
den Notruf getätigt, doch jegliche<br />
Hilfe kam zu spät. Das<br />
Kind<br />
starb kurze<br />
Zeit<br />
später im<br />
Krankenhaus.<br />
Der<br />
Leichnam sollte noch am<br />
Donnerstag obduziert werden.<br />
Ermittelt wird wegen des<br />
Verdachts der fahrlässigen<br />
Tötung. Die Kita blieb geschlossen.<br />
Davor legten Trauernde<br />
Blumen und Kerzen ab.<br />
Foto: dpa<br />
Islamabad – Bei einem<br />
schweren Unglück in einem<br />
pakistanischen Zug<br />
sind mindestens 73 Menschen<br />
ums Leben gekommen.<br />
Ursache waroffenbar<br />
ein explodierter Gaskocher.<br />
Der Zug war unterwegs<br />
von der südlichen Millionen-Metropole<br />
Karachi in<br />
die östliche Stadt Lahore.<br />
Eine Fahrtdauertzwischen<br />
15 und 18 Stunden, immer<br />
wieder gibt es Unfälle.<br />
Gaskocher sind eigentlich<br />
verboten. Wie nun doch einer<br />
an Bord des Zuges geschmuggelt<br />
werden konnte,<br />
soll nun untersucht<br />
werden. Gestern Morgen,<br />
die Reisenden wollten sich<br />
offenbar gerade ein Frühstück<br />
zubereiten, explodierte<br />
er –und steckte so<br />
drei Waggons, in denen<br />
sich rund 200 Menschen<br />
aufhielten in Brand.<br />
Mindestens 73 Menschen<br />
kamen ums Leben.<br />
Viele von ihnen sind verbrannt,anderestarben,<br />
als<br />
sie aus dem fahrenden Zug<br />
sprangen. Weitere 42<br />
Menschen wurden verletzt.<br />
Auf Fernsehbildern<br />
waren Flammen zu sehen,<br />
die aus den Waggons des<br />
Zuges schlugen.<br />
Die meisten Opfer gehören<br />
vermutlich zu einer<br />
Gruppe islamischer Predigern<br />
gehören, die nach Lahore<br />
wollte. Die Leichen zu<br />
identifizieren dürfte einige<br />
Zeit dauern. Die Körper der<br />
meisten Opfer sind bis zur<br />
Unkenntlichkeit verbrannt.