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2 30. NOVEMBER/1. DEZEMBER 2019<br />
Der Mauerfall warein Geschenk<br />
Friedrichstraße, dort woKreuzberg auf Mitte<br />
trifft und sich ein Coworking-Space an den<br />
anderen zu reihen scheint. In einem der vielen<br />
Neubauquader scheint der Beton kaum getrocknet,<br />
und die Türklingel funktioniert noch nicht.<br />
Wirtreffen uns in einem gläsernen Büromit Panorama-<br />
Aussicht auf die chaotische Stadtlandschaft unter uns.<br />
Für Götz Schubert kein Anblick, der Sehnsucht nach<br />
Berlin hervorruft. DerSchauspieler lebt seit vielen Jahrenmit<br />
seiner Frau in Potsdam und ist nur für den Interviewtermin<br />
ins Büroseines Agenten gekommen. Groß,<br />
athletisch, dunkel gekleidet und markante Gesichtszüge,<br />
verkörpert erdas, was man früher „ein Mannsbild“<br />
nannte, ein bisschen einschüchternd fast, wären<br />
da nicht seine warme dunkle Stimme, ein manchmal<br />
zögerndes Sprechen und eine große Freundlichkeit.<br />
Vorkurzem habe ich Siebei der Filmpremierevon „Lara“<br />
im Kino gesehen, im Publikum. Ohnehin waren viele<br />
Schauspieler im Zuschauerraum versammelt. Istdas Interesse<br />
der Kollegen an der Arbeit vonanderen immer so<br />
ausgeprägt?<br />
In diesem Fall war die Neugierde einfach groß. Das<br />
hatte mit dem Regisseur zu tun und mit der Besetzung,<br />
vorallem mit Corinna Harfouch, vonder man ja schon<br />
vorher wusste,dass sie großartig ist. Meine Frau und ich<br />
sind nicht gekommen, um über den roten Teppich zu<br />
wackeln, sondernweil uns dieser Film wirklich interessierthat.<br />
Können Schauspieler die Leistung von anderen neidlos<br />
sehen?<br />
DieNeidfrage hat immer mit einem selber zu tun. Es<br />
hat immer mit der Frage zu tun, wo man gerade selbst<br />
steht, ob man sich richtig wahrgenommen fühlt. Das<br />
ganzeSchauspielerleben dreht sich darum. Binich ein<br />
Theaterschauspieler,bin ich ein Fernsehdarsteller oder<br />
kommt noch das große Kino? Wo sind meine Möglichkeiten?<br />
Es gibt immer mal Phasen, in denen man denkt,<br />
oh, das hätte ich auch gerne gemacht. Unddann gibt es<br />
wieder Phasen, in denen man weiß, welche Möglichkeiten<br />
man da gerade hat, und dass viele andere diese<br />
Möglichkeiten nicht haben. Ich bin manchmal auch<br />
mit Regisseuren an einen Punkt gekommen, an dem ich<br />
bestimmteVorstellungen geäußerthabe und mir gesagt<br />
wurde: Aber Herr Schubert, das sind Siedoch gar nicht.<br />
Oder man probiertamTheater Sachen aus,glaubt, man<br />
könne Wände einreißen, und hinterher heißt es, das<br />
war nun aber kein gelungener Abend.<br />
Dasklingt anstrengend.<br />
Das ist anstrengend, aber ich merke, dass ich ein<br />
bisschen gelassener werde. Das liegt auch daran, dass<br />
es mir gut geht und dass ich mir die Dinge leichteren<br />
Blicks angucken kann. DasTolle an diesem Berufist ja,<br />
dass man die Möglichkeit hat, mit all diesen Gefühlen<br />
zu hantieren im Spiel. Man kann nicht erklären, wie<br />
man das macht. Dasist wie bei einem Maler:Wenn man<br />
den bittet, sein Bild zu erklären, kann er das auch nicht.<br />
Wenn er das könnte,würde er schreiben und nicht malen.<br />
Siebereiten in Ihrem Spiel oft auch die Bühne für andere,<br />
etwa in Ihrer Rolle als Jurist und Politiker in „Der Staat<br />
gegen Fritz Bauer“ .<br />
Es gibt Solisten, und es gibt Teamplayer,wie es neudeutsch<br />
heißt. Ich würde mich schon als einen Teamplayer<br />
bezeichnen, lieber ist mir das Wort „Ensemble-<br />
Spieler“, da mich am Spielen wirklich das Miteinander<br />
interessiert. Auch als Solist bin ich vonmeinen Partnern<br />
abhängig. Tore schießen kann auch nur einer,dem der<br />
Ball zugespielt wird. Ichglaube,ich gehörenicht zu denen,<br />
die aus sich selbst heraus mit sich zufrieden sind.<br />
Ich brauche das Zusammenspiel. Das sind Entscheidungen,<br />
von denen ich nicht einmal sagen würde, die<br />
habe ich so getroffen. Ich habe herausgefunden, dass<br />
mir das am besten liegt. Das kann auch fatale Folgen<br />
haben. Etwa, wenn man auf eine Zusammenarbeit vertraut<br />
und die dann nicht geliefert wird. Das kann sehr<br />
quälend werden. Aber du kannst in dem Berufsowieso<br />
nichts eintüten oder auf die sichere Bank hoffen. Jede<br />
Arbeit bedeutet für mich immer,sich aufeinander einzulassen,<br />
auf die Drehbuchautoren, auf die Kollegen,<br />
auf die Regie.<br />
Als die Mauer fiel, waren Sie 26. Man liest manchmal,<br />
das sei der beste biografische Zeitpunkt gewesen. Haben<br />
Siedas auch so empfunden?<br />
Ich war am Beginn meiner Laufbahn, 1987 bin ich<br />
ans Maxim-Gorki-Theater gegangen, und der Aufbruch<br />
zwei Jahrespäter war für mich ein Geschenk. 1990 hatten<br />
wir die Premiere von George Taboris Stück „Mein<br />
Kampf“ und waren damit auch zum Theatertreffen eingeladen.<br />
Es herrschte eine große Neugier aufeinander.<br />
Diese Art von Offenheit hat nicht lange angehalten.<br />
Ganz schnell kam Konkurrenzneid. Man drehte irgendwo<br />
im Westen, bekam eine komische Gage und<br />
Mehr als ein Platzhalter:der Schauspieler Götz Schubert.<br />
Götz Schubert ...<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
... kam am 13. Februar 1963 in Pirna zur Welt. Seine Eltern–die Mutter Litografin,<br />
der Vater Grafiker –ermutigen ihn und seinen Bruder früh zur kreativen Arbeit. Später<br />
studierterander Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin.<br />
... wurde schon während des Studiums vonder Film- und Fernsehindustrie entdeckt<br />
und gefördert. Einem breiteren Publikum ist er durch seine Rollen in „Der<br />
Staat gegenFritz Bauer“ und der Miniserie „Unsere Mütter,unsere Väter“ bekannt.<br />
... war auch am Theater tätig,unter anderem am Deutschen Theater und am<br />
Maxim-Gorki-Theater,woermit Regisseuren wie CarlHermann Risse und Thomas<br />
Langhoff zusammenarbeitete.<br />
... ist am 5. Dezember in der neuen Folgevon „Wolfsland“ im Ersten zu sehen. Die<br />
Mini-Serie „Die verlorene Tochter“, wo er auch mitspielt, wird am 27., 29. und 30.<br />
Januar 2020 im ZDF ausgestrahlt.<br />
Götz Schubertals Ermittler „Butsch“ in der Serie „Wolfsland“.<br />
MDR/HDA KOMMUNIKATION<br />
merkte erst mal nicht, dass man über den Tisch gezogen<br />
wurde,weil man aus dem Osten kam. Manwurde in<br />
D-Markbezahlt und hatte keine Ahnung vonden üblichen<br />
Honoraren. Und dann kamen die Kollegen aus<br />
demWesten und regten sich auf: Diearbeiten hier für ’n<br />
Appel und ’n Ei und verderben uns die Preise.Aber dennoch<br />
war es eine sehr gute Zeit, es hat allerdings gedauert,<br />
bis sich die Honorareangeglichen haben.<br />
In „Wolfsland“, der seit 2010 laufenden Krimiserie, die in<br />
Görlitz spielt, haben Sieeine Solistenrolle –indoppelter<br />
Hinsicht. AlsErmittler „Butsch“, der eher ein Einzelgänger<br />
ist. Er redet wenig.<br />
Das sind manchmal so Pulverstöße bei ihm. Und<br />
dann wieder Schweigen.<br />
Ich habe schon befürchtet, dass Sie ähnlich wortkarg<br />
sind.<br />
Ich bin wesentlich kommunikativer, umso mehr<br />
Spaß macht es, einen konträren Charakter zu spielen.<br />
Die Butsch-Figur ist ja, wie man so sagt, „ein Mensch<br />
wie du und ich“. Dieses Schweigen ist unter Männern<br />
sehr verbreitet. In einer neuen Folge mit dem Titel „Das<br />
heilige Grab“ passiertnun etwas,das Butsch persönlich<br />
bedroht. Natürlich hat er Beziehungen, er hat eine<br />
Tochter,aber hier hat er die Beziehung verkorkst. Trotzdem<br />
empfindet er Herzenswärme und Liebe für seine<br />
Tochter.Seine Gefühle äußernsich nur etwas seltsam.<br />
Sächsisch spricht er kaum. Dabei kommen Sie aus<br />
Pirna.<br />
Die Görlitzer reden gar nicht so sächsisch. Wenn<br />
eine Figur bei mir in Fleisch und Blut übergeht, dann ist<br />
es so, dass die Vokale ein bissl nach hinten rutschen,<br />
damit kann man gut umgehen. EinRegisseur hat mal zu<br />
mir gesagt, er wünsche sich bei mir ein bisschen weniger<br />
Heimat, aber als Butsch kann ich das machen.<br />
Manche hören es,anderenicht. Forcieren wollte ich es<br />
nicht.<br />
Görlitz und die schlesische Oberlausitz sind in dieser Serie<br />
einmal keine Filmkulisse, sondern spielen eine Rolle<br />
als Originalschauplätze. Gibt es immer noch so viel Leerstand<br />
in Görlitz?<br />
Dasist ein weites Feld. DieGörlitzer haben sehr viele<br />
Rückschläge einstecken müssen, ständig drohende<br />
Werksschließungen bei Siemens und Bombardier etwa.<br />
Mit Aufbau-Programmen wurden junge Familien eingeladen,<br />
sich in Görlitz anzusiedeln, aber unter den<br />
wirtschaftlichen Bedingungen ist das nicht so einfach.<br />
Die AfD-Wahlerfolge dort haben auch einen Grund,<br />
Probleme wurden lange unter den Teppich gekehrt. Im<br />
Grenzgebiet gibt es viel Kriminalität. Mankann nicht so<br />
tun, als ob es das nicht gäbe.Auch durch die Indifferenz<br />
diesem Problem gegenüber entsteht diese Feindseligkeit.<br />
Wirversuchen, den Zuschauer nicht für dumm zu<br />
verkaufen, auch nicht den Görlitzer.Wir bemühen uns<br />
darum, dass die Stadt und die Umgebung erzählt werden,<br />
richtig erzählt werden.<br />
DieVergangenheit ragt immer in die Gegenwart hinein<br />
in diesen Krimis. In der Folge „Die Heimsuchung“ geht es<br />
um einen ehemaligen Fluchthelfer.<br />
Ich verstehe Krimis als Verdichtung von Dramatik.<br />
Es steht zwar Krimi drüber,und das verkauft sich ganz<br />
gut. Aber eigentlich geht es nur darum, die Amplituden<br />
weiterzutreiben, um die Problematik zu verstärken.<br />
Man könnte die Geschehnisse auch in Form von Psychodramen<br />
erzählen.Wasdie Autoren liefern, ist Beziehungsdrama<br />
in jeder Hinsicht. Insofernist es ganz gut,<br />
dass„Wolfsland“ kein„Tatort“ geworden ist, weil wir für<br />
die Familiengeschichten der Figuren viel mehr Raum<br />
haben. Deswegen habe ich nie das Gefühl: Aha. Ermittler.„Wo<br />
waren Sie gestern zwischen 22 Uhr und 22.30<br />
Uhr?“ Solche Sätze gibt es, aber sie sind mit einer Biografie<br />
verknüpft, mit möglichen Lebensläufen unterfüttert.<br />
Ichsuche mir auch in einem Krimi meine Dimension.<br />
Ichmöchte, dass die Figur mehr ist als ein Platzhalter.Dass<br />
sie ein Gefälle und einen Hintergrund hat,<br />
sonst wirdeslangweilig.<br />
Drehen Sieauch auf der anderen Seite der Oder,inZgorzelec?<br />
In Polen zu drehen, ist nicht so einfach. Man muss<br />
das beantragen, es ist ein anderes Land. Die meisten<br />
betonen den Stadtnamen falsch, ich musste es auch<br />
erst lernen. Absurd, dass man das nicht aussprechen<br />
kann. Dabei kamen Verwandte meiner Mutter aus der<br />
Gegend um Oppeln, in Schlesien. Meine Mutter kam<br />
aus Dresden und war von dort als Kind geflohen. Sie<br />
starb letztes Jahr, kurz vor ihrem 83. Geburtstag. Als es<br />
dem Ende entgegenging, kam alles hoch, was sie als<br />
Kind und junges Mädchen erlebt hatte. Dabei wurde<br />
mir einiges klar.Auch wie entscheidend das heute noch<br />
für unsereGegenwartist.<br />
Inwiefern?<br />
Ich habe wahrgenommen, wie sie auf die Flüchtlingswelle<br />
2015 reagierte, nämlich mit Angst und Abwehr.Sie<br />
wollte nichts hören vonunseren Erklärungen,<br />
dem Versuch, die Fluchtgründe zu verstehen. Mein<br />
Bruder sagte irgendwann: Wieso denkst du so, dubist<br />
doch selber ein Flüchtlingskind? DasThema ist kompliziert,<br />
es muss differenziert betrachtet werden, und ich<br />
will nirgends so mitreintönen.<br />
In „Wolfsland“ sind Sieein einsamer Wolf, auch das ein<br />
Kontrast zu Ihrem persönlichen Leben, seit dreißig Jahrensind<br />
Siemit Ihrer Frau zusammen. Siesind die Ausnahme.<br />
Das stimmt, wir sind die Ausnahme, aber ich mag<br />
gar nicht darüber reden, denn am Ende macht man es<br />
noch kaputt, indem man darüber redet. Es ist ja nichts,<br />
was man sich so vornimmt. Möglicherweise hat es aber<br />
auch mit dem „Ensemble-Spieler“ in mir zu tun, dass<br />
mir eine Partnerschaft wichtig ist. Dasheißt nicht, dass<br />
man nicht darum kämpfen muss. Ich kann nur sagen:<br />
Es war nie langweilig, und das ist es auch jetzt nicht. Es<br />
haben sich so viele äußere Umstände geändert –mit<br />
Kinder, ohne Kinder, imHaus, ineiner Wohnung, mit<br />
beruflichen Hochs und Tiefs.Und in all diesen sich verändernden<br />
Situationen hat sich unsere Beziehung zur<br />
Basis entwickelt. Wenn ich diese Basis nicht gehabt<br />
hätte,hätte es mich bestimmt mal aus der Bahn geworfen.<br />
Dieses Vertrauen, das entsteht ja nicht plötzlich,<br />
sondernmit der Zeit, wenn man so vieles miteinander<br />
durchgestanden und durchgefreut hat. Es gibt keinen<br />
anderen, mit dem ich so etwas geteilt habe.Esist Liebe<br />
–natürlich und in erster Linie, aber es kommt noch<br />
ganz viel dazu. Dasist unersetzlich. Manhat so vielVergangenheit<br />
miteinander.<br />
Manchem wirdesdann plötzlich zu viel Vergangenheit,<br />
meistens Männern, gerade in Ihrer Branche.<br />
Wenn ich das sehe,will ich das überhaupt nicht werten,<br />
aber ich finde es so wahnsinnig eitel und irgendwie<br />
auch egoistisch. Es ist nicht so,dass mir das nicht auch<br />
begegnet ist –daist eine junge Frau, die einen mag oder<br />
gar anhimmelt. Aber ich glaube wirklich, ich würde daraus<br />
nicht mehr machen, weil mir die Beziehung mit<br />
meiner Frau so viel wert ist. In meiner Branche sind es<br />
übrigens auch Frauen, die sich jüngerePartner suchen.<br />
Charlotte Rampling hat in einem Dokumentarfilm über<br />
sie mal unterschieden zwischen den Jungs-Männern, die<br />
nie erwachsen werden und den anderen, den erwachsenen<br />
Männern.Wo verorten Siesich?<br />
Ach, das sind so Rollenbilder,die muss man aufbrechen.<br />
In was für einer Familie sind Sieaufgewachsen?<br />
Meine Mutter war Lithografin, mein Vater Gebrauchsgrafiker.<br />
Sie haben viel zusammengearbeitet,<br />
haben Entwürfe für Porzellan-Firmen gemacht. Meine<br />
Mutter musste aber auch kämpfen. Der Großvater<br />
murrte wegen der Schlüsselkinder, ermeinte meinen<br />
älteren Bruder und mich. Das Familienhaus ging über<br />
mehrereEtagen, auch die Schwiegerelternwohnten bei<br />
uns, meine Mutter fühlte sich unter deren Fuchtel. Als<br />
wir so 14 und 16 Jahrealt waren, hat sich meine Mutter<br />
von meinem Vater für einen jüngeren Mann getrennt.<br />
Sieließen sich scheiden, haben aber sechs Jahrespäter<br />
wieder geheiratet, wir Brüder waren Trauzeugen, das<br />
war auch lustig. Meine Mutter war kein einfacher<br />
Mensch. Siewar leidenschaftlich, ist aber nicht zu dem<br />
gekommen, was sie gewollt hat. Später hat sie viel gemalt.<br />
Mit dem Abstand des Erwachsenen und wenn<br />
man weiß, wie sie groß geworden ist, gegen welche Widerstände<br />
sie kämpfen musste,versteht man vieles.Es<br />
war ihr später wichtig, dass wir zu sehen sind, mein<br />
Bruder und ich. Einmal sagte sie,ich hab dich gesehen<br />
gestern, aber da war ich ja richtig beleidigt. Weil es nur<br />
eine kleine Rolle war. Und wichtig war ihr immer, was<br />
anderegesehen haben und ihr dann darüber berichten.<br />
Sie hat nach dieser Art von Anerkennung gesucht, das<br />
war für uns mitunter kompliziert. Ich glaube, das hat<br />
ganz viel mit dieser Generation zu tun, die aus ihrem<br />
Leben nicht das machen konnte,was sie wollte.Speziell<br />
die Frauen. Aus vielen Gründen. Undlange haben sie<br />
die Schuld woanders gesucht, dann hieß es,dein Vater<br />
wollte nicht, dass ich arbeite.<br />
Aufder Theaterbühne sieht man Sieselten, aber Siehaben<br />
ein eigenes Programm mit einem Oboisten.<br />
Den ich immer ärgere, weil ich ihn frage, na, was<br />
macht die Klarinette? Wenn Manuel Munzlinger Oboe<br />
spielt, klingt das sehr schön. DieOboe kann sehr schön<br />
klingen, aber ich glaube,das ist nicht so gesund, wenn<br />
ich sehe,wie man die Luft in dieses Instrument hineinpresst.<br />
WaswäreIhr Instrument?<br />
Ichspiele Klavier,übe aber nicht genug, ich brauche<br />
dafür immer einen Anlass,einen Auftritt. Als Kind hatte