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BERLINER KURIER, Montag, 2. Dezember 2019<br />
Geburtsweheneiner neuen,<br />
deutschen Sozialdemokratie<br />
Eisiges Schweigen in der SPD-Ministerriege. Ausnahme: Hubertus Heil, der ein Parteiamt anstrebt<br />
Berlin –Nach der Wahl von<br />
Saskia Esken und Norbert<br />
Walter-Borjans steht fest: Die<br />
SPD wird künftige eine andere<br />
Partei sein. Sie wird linker.<br />
Und das hat Walter-Borjans<br />
bereits am Sonnabend angekündigt.<br />
„Ich glaube schon,<br />
dass wir ein Stück nach links<br />
müssen, schon allein deshalb,<br />
damit sich die Volksparteien<br />
wieder stärker voneinander<br />
unterscheiden“, sagte er.<br />
Offen ist die Frage, ob die<br />
SPD regierungsfähig bleibt.<br />
Einer, der daran mitarbeiten<br />
will, hat bereits seine Kandidatur<br />
für das Präsidium erklärt:<br />
Arbeitsminister Hubertus<br />
Heil. „Wenn mein SPD-Bezirk<br />
das will, werde ichals stellvertretender<br />
SPD-Vorsitzender<br />
kandidieren“, kündigte der<br />
Niedersachse an. „Ich glaube,<br />
dass Sozialdemokraten weiterarbeiten<br />
sollten für dieses<br />
Land, auch in Regierungsverantwortung“,<br />
fügte er hinzu.<br />
Heil zählte zu den ersten prominenten<br />
Genossen, die ihre<br />
Tagdes Jubels für<br />
NorbertWalter-<br />
Borjans und Saskia<br />
Esken.<br />
Sprache wiedergefunden hatten.<br />
Bislang habensich nur Ruheständler<br />
gemeldet: „Ich habe<br />
das Verfahren für unglücklich<br />
gehalten und das Ergebnis bestätigt<br />
meine Skepsis“, so Altkanzler<br />
Gerhard Schröder im<br />
„Spiegel“. Und der ehemalige<br />
Parteichef Martin Schulz empfiehlt<br />
in der „Zeit“ seiner Partei,<br />
als Gestaltungskraft „in der<br />
Regierung“ zu bleiben. Dieallermeisten<br />
bleiben erst mal auf<br />
Tauchstation. Aus gutem<br />
Grund: Nahezu alle SPD-Minister<br />
in der Bundesregierung<br />
und große Teile der Fraktion<br />
hatten Klara Geywitzund Olaf<br />
Scholz unterstützt.<br />
Die Vertreter der Regierungs-SPDeinzubindenist<br />
die<br />
größte und schwierigste Aufgabe,<br />
vor der das neue Duonun<br />
steht. Als Zeichen ihres guten<br />
Willens könnte es der unterlegenen<br />
Klara Geywitzden Posten<br />
als Parteivize anbieten.<br />
Dochhat die Brandenburgerin<br />
auf diesen Trostpreis überhauptLust?<br />
Foto: KayNietfeld/dpa<br />
Foto: Jonathan Borg/dpa<br />
NACHRICHTEN<br />
Rechter Spuk beim Bund<br />
Berlin –Wegen des Verdachts<br />
auf rechtsextremistische<br />
Umtriebe wird gegen<br />
einen Unteroffizier der Bundeswehr-Eliteeinheit<br />
Kommando<br />
Spezialkräfte (KSK)<br />
ermittelt. Der Militärische<br />
Abschirmdienst (MAD) verdächtigeden<br />
Unteroffizier<br />
dringend, ein Rechtsextremist<br />
zu sein, schreibt die „BamS“.<br />
Airbus straft Mitarbeiter<br />
Berlin –Wegen der Verstrickung<br />
von Airbus-Mitarbeitern<br />
in die Affäre um den<br />
verbotenen Besitz geheimer<br />
Unterlagen der Bundeswehr<br />
hat der Luftfahrts- und Rüstungskonzern<br />
16 Mitarbeiter<br />
fristlos entlassen. Ein Sprecher<br />
bestätigte einen Bericht<br />
der „Welt am Sonntag“.<br />
Maltas Premier tritt ab<br />
Valletta –Zwei Jahre nach<br />
dem Mord an der regierungskritischen<br />
Journalistin Daphne<br />
Caruana Galizia hatMaltas<br />
Regierungschef Joseph<br />
Muscat seinen Rücktritt angekündigt.<br />
Grund ist die Anklage<br />
gegen einen möglichen<br />
Drahtzieher, der Kontakte<br />
zur Regierung haben soll.<br />
Klimagipfel startet<br />
Madrid –Inder spanischen<br />
Hauptstadt beginnt heute der<br />
25. Klimagipfel der Vereinten<br />
Nationen. Dazu werden Vertreter<br />
aus mehr als 190 Staaten<br />
erwartet. Zum Auftakt<br />
der zweiwöchigen Konferenz<br />
wird unter anderem UN-Generalsekretär<br />
António Guterres<br />
sprechen.<br />
Foto: Kay Nietfeld/dpa<br />
Apple und die Krim<br />
Cupertino –Apple hat die<br />
Entscheidung verteidigt, die<br />
Schwarzmeer-Halbinsel<br />
Krim in Russland als russisches<br />
Staatsgebiet anzuzeigen.<br />
Man wolle sicherstellen,<br />
dass Kunden überall auf der<br />
Welt die Karten und andere<br />
Apple-Dienste nutzen könnten,<br />
erklärte der iPhone-Konzern.