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BIEL BIENNE 4./5. DEZEMBER 2019 LYSSER & AARBERGER WOCHE
BIEL BIENNE 4/5 DÉCEMBRE 2019
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CHRISTBAUMVERKAUF
O Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter
Fröste im Frühjahr haben Schweizer Tannenbäumen geschadet.
Trotzdem gibt es genügend einheimische Christbäume für die
Weihnachtszeit – es dürften rund 600 000 verkauft werden.
VON
MICHÈLE
MUTTI
Den passenden Weihnachtsbaum
aussuchen ist für
viele ein traditionelles Ritual:
In jedem dritten Schweizer
Haushalt steht in der Adventszeit
ein Weihnachtsbaum. Die
IG Suisse Christbaum geht
davon aus, dass dieses Jahr
1,5 Millionen Weihnachtsbäume
verkauft werden, rund
600 000 davon stammen aus
Schweizer Produktion.
Spätfröste. Die frisch gesetzten
Bäume hatten heuer
Mühe mit den Spätfrösten.
«Die Mittelknospe des Triebes
treibt dann nicht aus
und so ergibt sich ein unregelmässiger
Wuchs, verstärkt
dadurch, dass die Spätfröste
meist nur einseitigen Schaden
anrichten», sagt Philipp
Gut, Geschäftsführer der IG
Suisse Christbaum. Das bedeute
für den Produzenten,
dass er die unschönen Triebe
rausschneiden und den
Baum erneut ein bis zwei
Jahre wachsen lassen müsse,
bis er optisch wieder ansprechend
aussehe.
Auch die Trockenperioden
im Sommer haben einigen
frisch gesetzten Bäumen
geschadet. Dies bestätigt Roland
Kunz, der in Büetigen
auf rund 1,5 Hektaren Plantagen
mit Nordmann- und
Rottannen sowie Blaufichten
bewirtschaftet. Die Schäden
seien jedoch geringer ausgefallen
als im vergangenen
Jahr, zumal er in der Lage sei,
insbesondere die Jungbäume
zu bewässern.
Import. Immerhin seien
die Tannenbaumplantagen
nicht von Borkenkäfer-Schäden
betroffen, sagt Philipp
Gut. Dies liege wor allem
daran, dass die Bäume meist
jung und vital seien und deshalb
keine Angriffsfläche für
Schädlinge böten.
Diese
Tannen in
Ammerzwil
werden
bald Weihnachtsbäume.
Die Christbaumproduzenten
spüren den Preisdruck
aus dem Ausland. Die
Mehrzahl der hier verkauften
Tannen stamme nicht
aus der Schweiz. Gut sieht
den Grund dafür im tiefen
Eurokurs und einer Überproduktion
in Dänemark. «Ein
Schweizer Tannenbaum bietet
viele Vorteile. Das lokale
Gewerbe wird unterstützt
und die Wertschöpfung
bleibt im Land», erklärt Gut.
Die kurzen Transportwege
und strenge Schweizer Arbeitsgesetze
seien zudem
soziale, wirtschaftliche und
ökologische Pluspunkte.
Kunz nennt als einen Nachteil
der dänischen Tannen,
dass diese bereits Mitte Oktober
geschnitten worden und
somit anfälliger für Brände
und schnelles Nadeln sind.
PHOTO: JOEL SCHWEIZER
Trends. Kunz stellt fest,
dass der Kauf von Christbäumen
eine sehr emotionale
Angelegenheit und jedes Jahr
andere Tannen «in» seien.
«Wir wissen nie, was gerade
gefragt ist. Die Nachfrage
nach Nordmanntannen ist
immer gross, vor zwei Jahren
hatten wir einen zusätzlichen
,Run’ auf riesige Rottannen
in der Höhe von über zwei
Metern.» Wichtig sei, egal
für welchen Christbaum man
sich entscheidet, dass er nicht
direkt nach dem Schneiden
ins warme Wohnzimmer gelangt,
sondern ihm draussen
eine «Übergangsfrist» gewährt
wird. Auf diese Weise würde
der Weihnachtsbaum seine
satte Farbe behalten und weniger
schnell nadeln. n
BILD DER WOCHE
von Joel Schweizer
Der Samichlous
prüft in einem Wald
bei Worben ein
letztes Mal, was
er im Verlauf des
Jahres in sein
dickes, grosses Buch
geschrieben hat und
ob die Laterne auch
gut funktioniert.
Diesen Freitag,
6. Dezember,
besucht er die
Kinder im Seeland
und will dabei
natürlich nichts
falsch machen.
Schliesslich soll es
für jedes Mädchen
und jeden Buben
eine freudige Überraschung
sein, dem
alten, weissbärtigen
Chlous im roten
Mantel zu begegnen
und mit ihm ein
wenig zu plaudern.