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18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 282 · M ittwoch, 4 . D ezember 2019<br />
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Sport<br />
NACHRICHTEN<br />
Heil und Plößel setzen bei<br />
WM erstes Ausrufezeichen<br />
SEGELN. Die<strong>Berliner</strong> Skiffsegler Erik<br />
Heil und Thomas Plößel sind mit<br />
dem ersten Tagessieg für das German<br />
Sailing Team und einem zweiten<br />
Rang dominant in die Weltmeisterschaft<br />
vorAuckland eingestiegen.<br />
DieCrewvom Norddeutschen Regatta<br />
Verein setzte sich zum Auftakt<br />
der Qualifikation mit herausragender<br />
Leistung an die Spitzedes Feldes<br />
der 85 olympischen 49er aus 30 Nationen.<br />
Dieneuseeländischen Top-<br />
Favoriten, Olympiasieger und America's-Cup-Gewinner<br />
Peter Burling<br />
und Blair Tuke liegen nach den ersten<br />
beiden vonmaximal 18 Rennen<br />
bis zum Medaillenfinale am 8. Dezember<br />
auf Platz elf..<br />
Makellose WM: Frauen<br />
besiegen auch Dänemark<br />
HANDBALL. Diedeutschen Frauen<br />
haben bei der WM in Japan vorzeitig<br />
die Hauptrunde erreicht. DasTeam<br />
vonBundestrainer Henk Groener<br />
setzte seine bisher perfekte Gruppenphase<br />
auch gegen Dänemark<br />
fort, besiegte den Rekord-Olympiasieger<br />
in Kumamoto 26:25 (13:11).<br />
Davorhatte eine deutsche Mannschaft<br />
vor19Jahren zuletzt ein<br />
Pflichtspiel gegen Dänemarkgewonnen.<br />
Mitder makellosen Bilanz<br />
von6:0-Punkten steht die DHB-Auswahl<br />
an der Spitzeder Gruppe B, ist<br />
nicht mehr voneinem der ersten drei<br />
Plätzezuverdrängen. Am Mittwoch<br />
(11.00 Uhr/MESZ) geht es für die<br />
DHB-Auswahl im nächsten Gruppenspiel<br />
gegen Frankreich weiter.<br />
HeikoScholz wird<br />
Interimstrainer in Dresden<br />
FUSSBALL. Heiko Scholz wirdbeim<br />
Zweitligisten Dynamo Dresden als<br />
Interimstrainer fungieren. „Wir sind<br />
Heiko Scholz dankbar,dass er ohne<br />
zu zögernzugesagt hat und dass ihm<br />
die Verantwortlichen vonWacker<br />
Nordhausen dabei keine Steine in<br />
den Weggelegt haben. Heiko Scholz<br />
wirddie Mannschaft betreuen, bis<br />
wir eine Entscheidung zur Neubesetzung<br />
des Cheftrainerpostens getroffen<br />
haben“, erklärte Sportgeschäftsführer<br />
Ralf Minge.Der Verein<br />
hatte am Montagabend auf die anhaltende<br />
sportliche Negativserie<br />
reagiertund Trainer Cristian Fiel sowie<br />
Co-Trainer Patrick Mölzl mit sofortiger<br />
Wirkung beurlaubt.<br />
ZAHLEN<br />
Fussball<br />
Bundesliga, 13. Spieltag<br />
FSV Mainz 05 -Eintracht Frankfurt 2:1 (0:1)<br />
1. Bor.Mönchengladbach 13 28:15 28<br />
2. RB Leipzig 13 36:15 27<br />
3. FC Schalke04 13 24:16 25<br />
4. Bayern München 13 34:18 24<br />
5. Borussia Dortmund 13 28:19 23<br />
6. SC Freiburg 13 23:17 22<br />
7. BayerLeverkusen 13 20:17 22<br />
8. 1899 Hoffenheim 13 18:20 21<br />
9. VfL Wolfsburg 13 15:13 20<br />
10. Eintracht Frankfurt 13 22:20 17<br />
11. 1. FC Union 13 16:19 16<br />
12. FSV Mainz 05 13 19:32 15<br />
13. Werder Bremen 13 22:28 14<br />
14. FC Augsburg 13 18:25 14<br />
15. Fortuna Düsseldorf 13 16:24 12<br />
16. Hertha BSC 13 18:27 11<br />
17. 1. FC Köln 13 12:28 8<br />
18. SC Paderborn07 13 16:32 5<br />
Handball<br />
WM in Japan<br />
Gruppe B<br />
Südkorea -Brasilien 33:27 (16:14)<br />
Frankreich -Australien 46:7 (21:3)<br />
Dänemark -Deutschland 25:26 (11:13)<br />
1. Deutschland 3 90: 57 6:0<br />
2. Südkorea 3 88: 80 5:1<br />
3. Frankreich 3 92: 55 3:3<br />
4. Dänemark 3 88: 64 3:3<br />
5. Brasilien 3 70: 82 1:5<br />
6. Australien 3 27:117 0:6<br />
IOC-Präsident Thomas Bach weiß, wasman als Krisenmanager zu tun hat.<br />
Der Vorentscheider<br />
IOC-Präsident Bach rüstet sich mit bilateralen Gesprächen für das Urteil der Wada in der Russland-Frage<br />
VonJens Weinreich, Lausanne<br />
In der Zentrale des olympischen<br />
Weltsports herrscht hektische<br />
Betriebsamkeit. Es geht<br />
um Russland, um das Doping-<br />
Regime, wieder einmal. Kommenden<br />
Montag trifft sich im Royal Savoy<br />
Hotel das Exekutivkomitee der Welt-<br />
Antidoping-Agentur (Wada), um<br />
über die Forderung seines Compliance-Komitees<br />
abzustimmen, Russland<br />
wegen weiterer schwer wiegender<br />
Manipulationen für vier Jahre<br />
vonOlympischen Spielen und anderen<br />
Großereignissen auszuschließen.<br />
Die Russland-Frage überschattet<br />
derzeit alles,auch die derzeit laufende<br />
Sitzung des IOC-Exekutivkomitees<br />
im für rund 140 Millionen<br />
Euro neu erbauten Olympic House.<br />
Sollte die Wada-Führung, paritätisch<br />
besetzt mit je sechs Vertretern<br />
des olympischen Sports und sechs<br />
Politikern, wie erwartet der Empfehlung<br />
folgen und Russland sanktionieren,<br />
muss der Sport vorbereitet<br />
sein. Auch aus diesem Grund teilte<br />
das Internationale Olympische Komitee<br />
an diesem Montag etwas überraschend<br />
mit, dass Präsident Thomas<br />
Bach einen sogenannten Olympic<br />
Summit einberufen habe.Zuden<br />
24 Teilnehmernzählt auch der Präsident<br />
des russischen NOK, Stanislav<br />
Pozdnyakov, der die drohenden<br />
Sanktionen gegen Russland als „unbegründet<br />
und aus rechtlicher und<br />
logischer Hinsicht inakzeptabel“ bezeichnet<br />
hatte.<br />
Im Grunde hat Bach auf seinem<br />
Olympic Summit nur vonzweiFunktionären<br />
zaghaften Gegenwind zu<br />
erwarten, wenn überhaupt: vom<br />
zum Jahresende turnusgemäß Abschied<br />
nehmenden Wada-Präsidenten<br />
Craig Reedie, der vom polnischen<br />
Sportminister Witold Banka<br />
Verlegung: Das Exekutivkomitee<br />
der Welt-Antidoping-<br />
Agentur hat die Sitzung am<br />
Montag zur Entscheidung<br />
über Sanktionen gegen<br />
Russland wegender Manipulation<br />
vonDopingdaten von<br />
Paris nach Lausanne verlegt.<br />
abgelöst wird; und von Sebastian<br />
Coe, Präsident des Leichtathletik-<br />
Weltverbandes,der nicht mehr IAAF,<br />
sondern ab sofort World Athletics<br />
heißt.<br />
ObskureVeranstaltung<br />
Reedie und Coe stehen in den Medien<br />
ihrer britischen Heimat gewaltig<br />
unter Druck und werden entsprechend<br />
vorsichtig agieren. World Athletics<br />
hat gerade erst die Sperre des<br />
russischen Leichtathletikverbandes<br />
aufrechterhalten. Die Russland-<br />
Frage hatte die einstigen Freunde<br />
Bach und Coe entzweit. Das ist der<br />
eine Teil der Geschichte –der andere<br />
Aspekt lautet, dass Coesich noch immer<br />
eine IOC-Mitgliedschaft erhofft.<br />
Das könnte der Punkt sein, an dem<br />
Bach ansetzt und der Coe schwach<br />
werden lässt. Denn selbst wenn offiziell<br />
eine Nominierungskommission<br />
für IOC-Mitglieder existiert, gilt es<br />
doch als eines der Grundgesetze der<br />
Bewegung, dass gegen den Widerstand<br />
eines IOC-Präsidenten niemand<br />
ins IOC aufgenommen werden<br />
kann.<br />
DemOlympic Summit kommt im<br />
Machtgefüge des Thomas Bach eine<br />
WADA WEICHT AUS<br />
Vermutung: Grund für die<br />
Verlegung des Tagungsortes<br />
sind die „wahrscheinlichen<br />
Störungen und Unsicherheiten<br />
aufgrund des bevorstehenden<br />
Generalstreiks in Paris“,<br />
teilte die Wada am<br />
Dienstag mit.<br />
Verkündung: Wada-Präsident<br />
Craig Reedie will die<br />
Entscheidung über das<br />
Strafmaß um 13.30 Uhr bekanntgeben.<br />
Dem Vernehmen<br />
nach sollen tiefgreifende<br />
Sanktionen vorgeschlagen<br />
werden.<br />
AFP/FABRICE COFFRINI<br />
besondere Bedeutung zu. Es ist eine<br />
durchaus obskureVeranstaltung mit<br />
handverlesenen Teilnehmern, ohne<br />
jedwedes Beschlussrecht. Denn dieser<br />
Olympic Summit wird in der<br />
Olympischen Charta, dem Grundgesetz<br />
des IOC, das selbst kleinste Protokollfragen<br />
regelt, nicht einmal erwähnt.<br />
Bach aber hat auf seinen<br />
Olympic Summits schon mehrfach<br />
wichtige Entscheidungen vorbereitet<br />
–etwa 2016 vorden Sommerspielen<br />
in Rio de Janeiro, als die Russland-Frage<br />
ebenfalls heiß debattiert<br />
wurde und den Weltsport spaltete.<br />
Auch diesmal ist wieder eine Deklaration<br />
zu erwarten. Das Treffen an<br />
diesem Wochenende findet erneut<br />
unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
statt –auch das gehört zur Politik<br />
dieses IOC-Präsidenten.<br />
Parallel dazu bereitet Bach die<br />
Wada-Entscheidung routiniert in<br />
bilateralen Gesprächen vor. Vorgegangene<br />
Woche, unmittelbar nachdem<br />
die Empfehlung des Wada-<br />
Compliance-Komitees unter höchsten<br />
Sportfunktionären die Runde<br />
machte, noch war sie nicht öffentlich,<br />
traf sich Bach schon im nahe<br />
gelegenen Nyon mit Aleksander Ceferin,<br />
dem Präsidenten der Europäischen<br />
Fußball-Union (Uefa). Kurz<br />
darauf erklärte die Uefa, die Spiele<br />
in St.Petersburgwährend der multinationalen<br />
Euro 2020 seien nicht<br />
von einem Wada-Bann betroffen,<br />
was sogar von einem Wada-Sprecher<br />
bestätigt wurde. Ebenso wenig<br />
werde das Finale der Champion<br />
League 2021 in St. Petersburg tangiert.<br />
Das muss verwundern – als<br />
würden für den Fußball, der sehr<br />
wohl dem Welt-Antidoping-Code<br />
der Wada unterliegt, wieder einmal<br />
andereRegeln gelten.<br />
AndereVerbände, die demnächst<br />
in Russland Großereignisse austragen,<br />
halten sich mit Kommentaren<br />
noch zurück. Zum Beispiel die Rodler.<br />
Josef Fendt, Präsident des Weltverbandes<br />
FIL, sagte der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> vergangeneWoche in Berchtesgaden:<br />
„Wir haben seit langem<br />
gültigeVerträge für die Rodel-WM im<br />
Februar 2020 in Sotschi. Die WM<br />
steht unmittelbar bevor. Unsere Anwälte<br />
schauen sich das intensiv an,<br />
es ist nicht so einfach, da einfach<br />
auszusteigen.“ Mehr wollte Fendt<br />
vorerst nicht sagen.<br />
Am vergangenen Wochenende<br />
erklärte der Dachverband aller<br />
Sport-Weltverbände (GAISF), seinen<br />
Jahreskongress SportAccord imMai<br />
2021 im russischen Jekaterinenburg<br />
auszutragen. SportAccord ist das<br />
wichtigste Branchentreffen. Es gab<br />
keinerlei Dringlichkeit, den Kongress<br />
bereits jetzt zu vergeben, eine<br />
Woche vor dem zu erwartenden<br />
Bann Russlands durch die Wada.<br />
Zum Komitee, das die SportAccord-<br />
Entscheidung getroffen hat, zählen<br />
nicht nur zwei Teilnehmer vonBachs<br />
Olympic Summit, sondern auch Arkady<br />
Rotenberg, Milliardär und Jugendfreund<br />
vonRusslands Präsidenten<br />
Wladimir Putin.<br />
Der erste Traum von einem Titel ist schon geplatzt<br />
Die Handballer der Füchse Berlin scheitern im Viertelfinale des DHB-Pokal mit einem 30:33 bei der MT Melsungen<br />
Sorichtig konnte es keiner fassen.<br />
Hans Lindberg schlug ungläubig<br />
die Hände über dem Kopf zusammen<br />
und schaute mit leerem Blick<br />
seine Mannschaftskameraden an.<br />
Während sich die Spieler der MT<br />
Melsungen zum Freudentanz auf<br />
dem Feld versammelten, blieb dem<br />
Füchse-Kapitän nur, die 30:33<br />
(16:14)-Niederlage und damit das<br />
Ausscheiden im deutschen Pokal<br />
hinzunehmen. Den Traum vom Final<br />
Four in Hamburgund den damit<br />
verbundenem Titel musste er streichen.<br />
Dabei hatte alles so gut angefangen<br />
–besonders für Lindberg. Die<br />
ersten vier Tore machte der 38-Jährige<br />
im Alleingang und brachte dadurch<br />
die <strong>Berliner</strong> schnell und gut in<br />
die Partie (5., 4:1). Der Däne lief regelrecht<br />
zu Hochform auf und traf<br />
bis zur Pause achtmal ohne einen<br />
Ball zu verschenken. Ähnlich lief es<br />
bei dem Rest des Teams.TorwartDejan<br />
Milosavljev begann mit einer<br />
Doppelparade und konnte sich zudem<br />
auf die Abwehr seiner Vordermänner<br />
verlassen. Nach zehn Minuten<br />
lagen die <strong>Berliner</strong> bereits mit vier<br />
Toren inFront (7:3) und hatten das<br />
Spiel scheinbar unter Kontrolle.<br />
Doch Melsungen steigerte sich,<br />
indes den Füchse die Ideen ausgin-<br />
gen. Im Angriff liefen sich Fabian<br />
Wiede und Co.immer mehr fest, wohingegen<br />
in der Defensive oft ein<br />
Schritt fehlte, umdie Fernwürfe der<br />
Hausherren zu entschärfen. Allein<br />
die deutschen Nationalspieler Julius<br />
Kühn und Kai Häfner trafen 16-mal.<br />
Die Nordhessen konnten ausgleichen<br />
(24., 12:12) und machten die<br />
Partie abermals spannend.<br />
Wenngleich die <strong>Berliner</strong> sich stetig<br />
eine neue Führung erkämpfen<br />
konnten, wollte sich kein Rhythmus<br />
mehr einstellen. Viele Zeitstrafen<br />
warfen die Füchse wiederholt zurück,<br />
dazu kam nach knapp 40 Minuten<br />
eine Rote Karte gegen Mijajlo<br />
Marsenic, der Kühn unsauber aus<br />
der Luft geholte hatte.<br />
Und Lindberg? Um den wurde es<br />
zunehmend ruhiger. Auf Außen ergaben<br />
sich weniger Chancen, Tempogegenstöße<br />
waren kaum zu laufen,<br />
Strafwürfe nahmen ab.Zwar traf<br />
der Däne bis zum Abpfiff noch viermal<br />
und war mit insgesamt zwölf<br />
Treffernbester Werfer der Partie,den<br />
Misserfolg konnte aber auch er nicht<br />
abwenden. Zusammen mit dem Rest<br />
der Füchse muss er den Schock jetzt<br />
schnellstmöglich verarbeiten. Bereits<br />
am Sonntag erwartet die Mannschaft<br />
die nächste harte Aufgabe bei<br />
der TSVHannover-Burgdorf. (cap)<br />
Wiein<br />
einer<br />
neuen Ehe<br />
Grankin führt die BR Volleys<br />
zum Sieg gegen Ljubljana<br />
VonKarin Bühler<br />
Große Augen: Samuel Tuia feiertmit den<br />
Kollegen den Auftaktsieg. DPA/ANDREAS GORA<br />
Ganz am Anfang, da musste sich<br />
Berlins Außenangreifer Samuel<br />
Tuia kurz schütteln. Er nahm beim<br />
Stand von 3:3 Anlauf, holte zum<br />
Schmetterschlag aus – und wurde<br />
geblockt. Mitdem Rücken zum Netz<br />
drehte er sich um, schaute verdutzt<br />
und nickte dann anerkennend. Aha,<br />
sollte das wohl heißen, klar, das hier<br />
ist ja Champions League.„Es sind genau<br />
diese Spiele und Abende,für die<br />
viele vonuns hier sind“, hatte Diagonalangreifer<br />
Benjamin Patch vor<br />
dem Auftakt-Gruppenspiel in der<br />
Königsklasse gegen den slowenischen<br />
Meister ACHVolleys Ljubljana<br />
gesagt. „Duelle mit den besten<br />
Mannschaften Europas sind die Herausforderungen,<br />
auf die wir Spieler<br />
uns besonders freuen.“<br />
Die Freude war den Spielern des<br />
deutschen Meisters BR Volleys von<br />
Anfang an anzusehen. Das Grinsen<br />
wich nicht aus ihren Gesichtern. Es<br />
wandelte sich kurz vor 21 Uhr zu<br />
schierer Freude, nachdem Ljubljana<br />
den letzten Aufschlag von Kapitän<br />
Moritz Reichert nicht unter Kontrolle<br />
brachte, der Matchball verwandelt<br />
war. Dahatten die <strong>Berliner</strong><br />
die erste Hürde in der Vierergruppe<br />
geschafft, Ljubljana mit 3:0 (25:21,<br />
25:15, 26:24) besiegt. Wobei die Hürden<br />
gegen die russischen Topteams<br />
Kuzbass Kemerowo und Novi Urengoi<br />
sicher höher liegen werden.<br />
„Wir haben dieses Match, diese<br />
drei Punkte gebraucht. Die Mannschaft<br />
war heute Abend sehr konzentriert.<br />
Sie hat ihre Sache sehr gut<br />
gemacht“, sagte Trainer Cedric<br />
Enard. „Die Elemente, die wir selber<br />
machen müssen, haben wir sehr gut<br />
gemacht“, pflichtete Manager Kaweh<br />
Niroomand bei. Nach der Auswärtspartie<br />
in NoviUrengoi empfangen<br />
die BR Volleys am 18. Dezember<br />
Russlands Meister aus Kemerowo in<br />
der Schmelinghalle.<br />
Die war am Dienstagabend mit<br />
4219 Zuschauern gefüllt. Angeführt<br />
von Zuspieler Sergej Grankin zogen<br />
die <strong>Berliner</strong> ihr Spiel auf. Vorallem<br />
im ersten Satz fand Ljubljana kein<br />
Mittel gegen Diagonalangreifer Benjamin<br />
Patch, der den Satzball zu seinem<br />
elften Punkt verwandelte.Auch<br />
im zweiten Durchgang setzte Grankin<br />
seine Angreifer toll in Szene –<br />
und bekam Applaus, als er zweimal<br />
seine Sprintqualitäten zeigte, um<br />
verunglückte Abwehrbälle kurz vor<br />
der Sitzfläche der Auswechselbank<br />
wegzukratzen. Ganz offenbar hatte<br />
auch der russische Olympiasieger<br />
Spaß. Als er im zweiten Durchgang<br />
nach einem Ass zum 11:7 eine Aufschlagserie<br />
hinlegte und der Ball<br />
dann zum 14:7 von der Netzkante<br />
auf der Seite der Slowenen zu Boden<br />
tropfte,zog sich sein Grinsen vomeinen<br />
Ohrbis zum anderen. „Grankin,<br />
das ist die höchste Kunst des Volleyballs“,<br />
sagte Niroomand, „er hat<br />
wirklich Spaß hier bei uns. Das ist<br />
vielleicht wie in einer neuen Ehe.“<br />
Kurz in Bedrängnis kamen die<br />
<strong>Berliner</strong> nur im dritten Durchgang.<br />
Aber,fand Angreifer Patch, „es ist gut<br />
für uns,mal in Stress zu kommen. Da<br />
lernen wir am meisten draus.“