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Dossier "Frieden fördern" der Aktion Sternsingen 2020

Wie die Geschwister auf dem Titelbild des Dossiers «Frieden fördern» leben rund eine Million syrische Flüchtlinge im kleinen Nachbarland Syrien. Etwa ein Drittel von ihnen lebt in der Bekaa-Ebene. In den Flüchtlingslagern nahe der syrischen Grenze wohnen sie unter prekären Bedingungen. Im Dossier erfahren Sie, wie Frieden gefährdet und wie Frieden gefördert werden kann. Das machen die Beiträge der Projektpartner, der Fachleute und der Mitarbeiter*innen deutlich.

Wie die Geschwister auf dem Titelbild des Dossiers «Frieden fördern» leben rund eine Million syrische Flüchtlinge im kleinen Nachbarland Syrien. Etwa ein Drittel von ihnen lebt in der Bekaa-Ebene. In den Flüchtlingslagern nahe der syrischen Grenze wohnen sie unter prekären Bedingungen.

Im Dossier erfahren Sie, wie Frieden gefährdet und wie Frieden gefördert werden kann. Das machen die Beiträge der Projektpartner, der Fachleute und der Mitarbeiter*innen deutlich.

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TEIL 2<br />

WIE ERREICHT UND STABILISIERT MAN FRIEDEN?<br />

onskanäle und -quellen kritisch zu hinterfragen und<br />

einschätzen zu können. Dies kann zu einem interessanten<br />

gemeinsamen Erkundungs- und Lernprozess<br />

werden. Denn nur so erfahren die Erwachsenen<br />

mehr über das Informationsverhalten einerseits<br />

und über die genutzten „Angebote“ in den sozialen<br />

Medien und im Netz an<strong>der</strong>erseits. In einem nächsten<br />

Schritt sollte dann auf altersgerechte Informations-<br />

und Austauschmöglichkeiten hingewiesen werden.<br />

In diesem gemeinsamen Prozess ist es auch für die<br />

beteiligten Erwachsenen hilfreich, sich mit den notwendigen<br />

Kriterien auseinan<strong>der</strong>zusetzen, wie zum<br />

Beispiel Desinformationen entlarvt und Angebote<br />

identifiziert werden können, die <strong>Frieden</strong> und Demokratie<br />

för<strong>der</strong>n wollen. Dabei lassen sich auch Portale<br />

im Internet mit nützlichen Hintergrundinformationen<br />

finden.<br />

Den <strong>Frieden</strong> nicht vergessen!<br />

Auch wenn man sich mit Kin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Jugendlichen<br />

über Kriege unterhält – <strong>der</strong> <strong>Frieden</strong> darf dabei nicht<br />

zu kurz kommen. Erfahrungen mit Schulprojekten<br />

zeigen, dass Schüler sich gerne und intensiv mit den<br />

Biographien von Menschen auseinan<strong>der</strong>setzen, die<br />

sich weltweit für den <strong>Frieden</strong> engagieren. Es gibt zudem<br />

Berichte über funktionierende Ansätze ziviler,<br />

nichtmilitärischer Konfliktbearbeitung. Für die Arbeit<br />

in Schulen und mit Jugendgruppen kann man<br />

Posterserien und Ausstellungen zu dem Themenbereich<br />

„<strong>Frieden</strong> machen“ bei <strong>der</strong> Berghof Foundation,<br />

<strong>der</strong> Bundeszentrale für politische Bildung o<strong>der</strong> beim<br />

Zivilen <strong>Frieden</strong>sdienst bestellen.<br />

Blick über die Grenzen<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche fragen oft, wie es ihren<br />

Gleichaltrigen in Kriegsgebieten geht, da dies ihre<br />

Lebenswelt betrifft. Natürlich darf man <strong>der</strong>en Leiden<br />

nicht aussparen, aber man sollte seine Worte mit<br />

Bedacht wählen. Auch hier gilt es, sachlich zu bleiben.<br />

Je konkreter <strong>der</strong> Alltag beschrieben wird, desto<br />

eher steigt die Vorstellungskraft wie selbst unter<br />

widrigen Umständen das Überleben organisiert<br />

wird o<strong>der</strong> wie man einen minimalen Schulbetrieb<br />

aufrechterhält. Dies sind immer auch kleine Anzeichen<br />

für Hoffnung. Bei Hilfsorganisationen findet<br />

man häufig Berichte über diesen Kin<strong>der</strong>alltag im<br />

Krieg. Sie zeigen gleichzeitig auch Möglichkeiten<br />

auf, wie man konkret helfen kann. Für Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche kann es befreiend sein zu wissen, dass<br />

sich ihre Eltern engagieren o<strong>der</strong> dass ihre Kita o<strong>der</strong><br />

Schule ein Hilfsprojekt unterstützt. *<br />

<strong>Frieden</strong> Fragen -<br />

Internetportal für Kin<strong>der</strong><br />

frieden-fragen.de ist ein Internetangebot für Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche zu Fragen über Krieg und <strong>Frieden</strong>,<br />

Streit und Gewalt. Seit rund 15 Jahren gibt die Internetseite<br />

altersgerechte Antworten auf die Fragen von Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendliche und nutzt dazu Erkenntnisse aus<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft, vor allem <strong>der</strong> <strong>Frieden</strong>s- und Konfliktforschung.<br />

Etwa 70.000 Nutzer besuchen die Webseite<br />

monatlich, und es werden im Durchschnitt hun<strong>der</strong>t Fragen<br />

beantwortet.<br />

Das Portal gibt altersgerechte und ehrliche Antworten<br />

auf zentrale Fragen des Zusammenlebens. Das Angebot<br />

orientiert sich am Stand <strong>der</strong> wissenschaftlichen Diskussion<br />

und an Werten wie <strong>Frieden</strong>, Menschenrechte und<br />

Gewaltfreiheit. Dabei möchte frieden-fragen.de nicht<br />

nur Einzelantworten geben, son<strong>der</strong>n Zusammenhänge<br />

und Hintergründe deutlich und nachvollziehbar machen.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Anliegen ist es, die Verbindung von<br />

Persönlichem und Politischem, vom Nahbereich und gesellschaftlichen<br />

o<strong>der</strong> gar internationalen Fragen zu verdeutlichen.<br />

Das Beson<strong>der</strong>e ist, dass Kin<strong>der</strong> selbst ihre<br />

Fragen stellen können und binnen weniger Tage individuelle<br />

Antworten erhalten.<br />

Bei <strong>der</strong> Beantwortung von Kin<strong>der</strong>fragen werden<br />

bestimmte Kriterien beachtet, wie zum Beispiel:<br />

··<br />

··<br />

··<br />

einfache, aber sachgemäße Formulierungen<br />

Orientierung am Stand <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

Verzicht auf Emotionalisierung und erschreckende<br />

Bil<strong>der</strong><br />

· Mehrperspektivität<br />

Lebensweltorientierung<br />

Problemorientierung, aber Betonung von Erfolgen<br />

und positiven Entwicklungen<br />

Hinter diesen und weiteren Kriterien steht eine bestimmte<br />

Haltung gegenüber den Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen:<br />

Auf Augenhöhe mit <strong>der</strong> Zielgruppe zu sein und<br />

ihre Ängste, Sorgen und Fragen ernst zu nehmen.<br />

Das Portal setzt auf multimediale Formate wie zum Beispiel<br />

Videofilme, Weltkarten o<strong>der</strong> Trickfilme. Schließlich<br />

zeigt die Internetseite, dass <strong>Frieden</strong> möglich ist und<br />

dass je<strong>der</strong> einen Beitrag zum <strong>Frieden</strong> leisten kann. Beson<strong>der</strong>s<br />

beliebt ist die interaktive <strong>Frieden</strong>smaschine, die<br />

Anregungen für das eigene friedliche Tun bietet. Ein Besuch<br />

lohnt sich – für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene:<br />

www. frieden-fragen.de<br />

52 * DOSSIER

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