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Dossier "Frieden fördern" der Aktion Sternsingen 2020

Wie die Geschwister auf dem Titelbild des Dossiers «Frieden fördern» leben rund eine Million syrische Flüchtlinge im kleinen Nachbarland Syrien. Etwa ein Drittel von ihnen lebt in der Bekaa-Ebene. In den Flüchtlingslagern nahe der syrischen Grenze wohnen sie unter prekären Bedingungen. Im Dossier erfahren Sie, wie Frieden gefährdet und wie Frieden gefördert werden kann. Das machen die Beiträge der Projektpartner, der Fachleute und der Mitarbeiter*innen deutlich.

Wie die Geschwister auf dem Titelbild des Dossiers «Frieden fördern» leben rund eine Million syrische Flüchtlinge im kleinen Nachbarland Syrien. Etwa ein Drittel von ihnen lebt in der Bekaa-Ebene. In den Flüchtlingslagern nahe der syrischen Grenze wohnen sie unter prekären Bedingungen.

Im Dossier erfahren Sie, wie Frieden gefährdet und wie Frieden gefördert werden kann. Das machen die Beiträge der Projektpartner, der Fachleute und der Mitarbeiter*innen deutlich.

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EINFÜHRUNG<br />

<strong>Frieden</strong><br />

– was ist das?<br />

„<strong>Frieden</strong> ist,<br />

Verena Hanf ist Redakteurin<br />

im Kin<strong>der</strong>missionswerk ‚Die Sternsinger‘.<br />

Diese Frage lässt sich nicht leicht<br />

beantworten. Eine einheitliche<br />

Definition des Begriffs <strong>Frieden</strong><br />

gibt es nicht, und <strong>Frieden</strong> lässt<br />

sich nicht in einer einfachen<br />

Formel zusammenfassen.<br />

Doch schon Kin<strong>der</strong>n gelingt es,<br />

wichtige Aspekte von <strong>Frieden</strong><br />

zu benennen und Vorschläge zu<br />

machen, wie <strong>Frieden</strong> geför<strong>der</strong>t<br />

werden kann.<br />

wenn ich in einem Umfeld lebe, in dem Menschen nicht<br />

übereinan<strong>der</strong> urteilen, und in dem ich sagen kann, was ich<br />

denke, ohne deswegen verurteilt zu werden. <strong>Frieden</strong> ist auch,<br />

wenn ich Menschen nicht danach beurteile, woher sie kommen<br />

o<strong>der</strong> wer sie sind und sie es umgekehrt auch nicht tun. <strong>Frieden</strong><br />

kommt von beiden Seiten.“ So beschreibt die 13-jährige Rivka<br />

aus Israel, was <strong>Frieden</strong> für sie bedeutet. Ihr Schulfreund Rani<br />

sagt: „<strong>Frieden</strong> ist, wenn du in deinem Umfeld keinen Rassismus<br />

spürst.“ Für den zwölfjährigen Danna aus Kolumbien bedeutet<br />

<strong>Frieden</strong> „gutes und harmonisches Zusammenleben mit<br />

an<strong>der</strong>en“ und für die 15-jährige Eliana, „wenn man in einem<br />

Staat ohne Krieg lebt und es keine Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

zwischen einzelnen Menschen o<strong>der</strong> Gruppen gibt.“ „Für mich<br />

ist <strong>Frieden</strong>, wenn es keinen Hass und keine Konflikte gibt“, sagt<br />

<strong>der</strong> 13-jährige Anton aus Deutschland, während sein drei Jahre<br />

älterer Bru<strong>der</strong> Jan differenziert: „Es gibt zwei Arten von<br />

<strong>Frieden</strong>: <strong>Frieden</strong> im Sinne von Abwesenheit von Krieg und<br />

inneren <strong>Frieden</strong>.“ Als ein „positives Gefühl von Ruhe“, definiert<br />

die zehnjährige Karen aus Kolumbien den Begriff <strong>Frieden</strong>.<br />

Sieben Kin<strong>der</strong> unterschiedlicher Herkunft, sieben verschiedene<br />

Antworten, aber auch viele Gemeinsamkeiten, die sich<br />

folgen<strong>der</strong>maßen zusammenfassen lassen: <strong>Frieden</strong> hat viele<br />

Facetten und bezieht sich sowohl auf das enge persönliche<br />

Umfeld als auch auf das erweiterte. <strong>Frieden</strong> ist dort bedroht,<br />

wo es Vorurteile, Unfreiheit, Ausgrenzung, Hass, Gewalt und<br />

Krieg gibt. <strong>Frieden</strong> hat nicht nur mit <strong>der</strong> Beziehung zu an<strong>der</strong>en<br />

zu tun, son<strong>der</strong>n auch mit sich selbst. <strong>Frieden</strong> ist demnach<br />

nichts Statisches, er muss immer wie<strong>der</strong> geschaffen und<br />

geschützt werden.<br />

<strong>Frieden</strong> in an<strong>der</strong>en Sprachen<br />

Dass <strong>Frieden</strong> nicht mit einem Satz definiert werden kann, wird<br />

auch an den vielen (ursprünglichen) Bedeutungen deutlich, die<br />

<strong>der</strong> Begriff <strong>Frieden</strong> in verschiedenen Sprachen hat. So stammt<br />

zum Beispiel das deutsche Wort <strong>Frieden</strong> aus dem Mittelhochdeutschen<br />

„vride“ – Schonung und dem Althochdeutschen<br />

„fridu“ – Freundschaft. Die Urbedeutung des hebräischen<br />

„Shalom“, das auch zur Begrüßung benutzt wird, meint<br />

„Vervollständigung.“ „Wo Shalom ist, finden sich nicht nur<br />

Sicherheit und Ruhe, son<strong>der</strong>n auch Gesundheit und Freude“,<br />

6 * DOSSIER

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