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blu Januar/Februar 2020

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FILM<br />

MÄNNER-<br />

FREUNDSCHAFTEN<br />

DVD<br />

FOTOS: MISSINGFILMS<br />

„Früher gab es aber nicht so<br />

viele von euch ...“ – „Man hat<br />

das Gefühl, man muss jetzt schwul<br />

sein.“ – „Ich bin schwul, warum<br />

muss ich mich jetzt queer nennen?“<br />

Mann-männliche Gefühle sorgen<br />

bis heute für jede Menge Gewalt,<br />

Vorurteile, Repressalien, dumme<br />

Äußerungen und Angst.<br />

Dabei sollte es doch ganz egal sein, wer<br />

wen liebt, solange keiner davon zu Schaden<br />

kommt. Da hat sich keine Regierung<br />

entzweiend und diskriminierend einzumischen,<br />

kein Schulrat, kein Traditionalist,<br />

kein religiöser Eiferer, kein Jugendhausleiter,<br />

keine Verwandtschaft und schon gar<br />

kein Depp in der U-Bahn, der damit halt<br />

nicht klarkommt, weil „voll eklig, Alter“.<br />

Es gibt heute zudem nicht mehr Menschen,<br />

die gleichgeschlechtlich lieben, sie<br />

trauen sich nur in mehr und mehr Staaten,<br />

sich zu zeigen und gleiche Rechte einzufordern.<br />

Und wie schnell diese in Gefahr<br />

sind, zeigt ein Blick in die Programmbücher<br />

der Lieblingspartei der besorgten Bürger.<br />

Wie man sich nun definiert, sollte jedem<br />

selbst überlassen sein, niemand wird<br />

gezwungen, aus schwul queer zu machen.<br />

Und wirklich kein Queer verlangt<br />

von seinem Gegenüber, die Sexualität zu<br />

wechseln. „Die Heten“ hingegen schon in<br />

den meisten Ländern dieser Welt. Homosexuelle,<br />

Trans* und Inter werden versteckt,<br />

verfolgt, gedemütigt und umgebracht –<br />

auch 2019.<br />

Rosa von Praunheims aktueller Film<br />

„Männerfreundschaften“ nähert sich dem<br />

Thema der sexuellen Identität ebenso<br />

leicht wie unterhaltsam und gehaltvoll.<br />

Sein Film ist eine schwule Zeitreise durch<br />

die Jahrhunderte und geht so mancher<br />

Männerfreundschaft auf den Grund. Oder<br />

auch Goethes Italienreise, in der der große<br />

Wolfgang die Lust an jungen Männern<br />

entdeckte ... „Queergelesene Inszenierungen<br />

von Briefwechseln, Lyrik und<br />

dramatischen Texten an den Orten ihres<br />

Entstehens werden durch Interviews mit<br />

Literaturwissenschaftlern und Historikerinnen<br />

kommentiert“, verrät missingFILMs<br />

dazu. „So entsteht ein schillernder, abwechslungsreicher<br />

Film, der Genregrenzen<br />

sprengt und auf unterhaltsame Weise die<br />

Homoerotik und Homosexualität in der<br />

Weimarer Klassik beleuchtet.“ *rä<br />

KINO<br />

Darkroom – Tödliche Tropfen<br />

In seinem 2019er-Film verarbeitet<br />

der LGBTIQ*-Aktivist Rosa<br />

von Praunheim einen Todesfall<br />

aus den letzten Jahren,<br />

der aufgrund des Orts, einer<br />

Darkroom-Bar, medial (Social<br />

Media!) für viel Aufsehen sorgte.<br />

„Darkroom – Tödliche Tropfen“<br />

ist die Geschichte einer Liebe,<br />

die auf die schiefe Bahn gerät.<br />

Lars und Roland ziehen in Berlin<br />

zusammen und führen eine<br />

scheinbar glückliche Beziehung.<br />

Was Roland nicht<br />

weiß: Lars ist heimlich<br />

nachts unterwegs und ist<br />

gegenüber Drogen und<br />

anderen Erfahrungen<br />

mehr als offen ... Gut zu<br />

wissen: Katy Karrenbauer<br />

spielt mit! *rä<br />

missingfilms.de<br />

FOTO: MISSINGFILMS

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