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Berliner Kurier 28.01.2020

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8 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 28. Januar 2020 *<br />

NACHRICHTEN<br />

Sperrung aufgehoben<br />

Mitte –Die Absperrungen<br />

rund um den Fernsehturm<br />

wurden gestern Vormittag<br />

aufgehoben. Am Wochenende<br />

war ein Radius von etwa<br />

100 Metern wegen der<br />

Gefahr herunterfallender<br />

Eisbrocken gesperrt gewesen<br />

(KURIER berichtete).<br />

11 Tonnen Essen gerettet<br />

Westend –Die <strong>Berliner</strong><br />

Tafel hat auf der Grünen<br />

Woche elf Tonnen Lebensmittel<br />

eingesammelt und an<br />

Bedürftige weitergegeben.<br />

Der Hilfsorganisation zufolge<br />

brachten rund 180 Ehrenamtler<br />

jeden Tag nach<br />

Messeschluss übrig gebliebenes<br />

Essen zu Notübernachtungen<br />

und anderen<br />

sozialen Einrichtungen.<br />

Ekel-Opa gesteht<br />

Moabit –Ein Großvater,<br />

der zwei seiner Enkel über<br />

Jahre hinweg missbraucht<br />

haben soll, hat vor Gericht<br />

gestanden. Ihm sei aus heutiger<br />

Sicht unverständlich,<br />

wie er zu solchen Taten fähig<br />

war, erklärte der pensionierte<br />

Polizist (81) gestern<br />

zu Prozessbeginn. Die<br />

Kinder waren bei den ersten<br />

Taten acht beziehungsweise<br />

elf Jahre alt.<br />

Zwei Verkehrstote<br />

Potsdam –Auf Brandenburgs<br />

Straßen sind bei Unfällen<br />

am Wochenende 36<br />

Menschen verletzt worden,<br />

zwei Männer kamen ums<br />

Leben. Brandenburg insgesamt<br />

registrierte die Polizei<br />

zwischen Freitag und Sonntag<br />

350 Verkehrsunfälle.<br />

ARCHE NOAH<br />

Bobby ... ist ein imposanter<br />

Kangal-Rüde, der leider eine<br />

schwierige Vorgeschichte<br />

hat. Er braucht einen<br />

sehr souveränen Halter,<br />

der idealerweise Erfahrung<br />

mit Herdenschutzhunden<br />

mitbringt.<br />

Vermittlungs-Nr. 18/1379<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: imago images/Christian Spicker<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Fotos: Pressefoto Wagner,Patrick Skrzipek<br />

Fußball-Rassist<br />

Seine Pöbelei<br />

hat ein Nachspiel<br />

vorGericht<br />

Er nannte einen Spieler „Bimbo“ und schlug auf eine Frau ein –11000 Euro Strafe<br />

Moabit – In der Fankurve fiel<br />

er als übler Pöbler auf und<br />

musste zum Nachspiel vor der<br />

Richterin antreten: BFC-Fan<br />

Sascha N. (48). Tief soll er in<br />

die Tasche greifen: Es gab<br />

11 000 Euro Strafe!<br />

Der Zoff am Rande des 21. Spieltags<br />

in der RegionalligaNordost.<br />

Am 17. Februar 2019 trafen die<br />

Mannschaften des <strong>Berliner</strong> AK<br />

07 und des BFC Dynamo aufeinander.<br />

In der 44. Minute fiel im<br />

Poststadion in Moabit das erste<br />

Tor –für die Männer vom BAK.<br />

Nach der Halbzeitpause die<br />

Gastgeber wieder im Angriff. Da<br />

soll N. mehrfach in Richtung des<br />

Berlin –Inzwei Tagen haben<br />

sie ihren großen Auftritt vor<br />

den Zoo-Besuchern. Doch zuvor<br />

mussten die Panda-Zwillinge<br />

noch zum Gesundheitscheck.<br />

Neben einer Wurmkur<br />

bekamen die Bären-Jungs einen<br />

kleinen Piks von Tierarzt<br />

Andreas Ochs. Mittels Spritze<br />

wurden Meng Yuan und Meng<br />

Xiang Identifikations-Chips<br />

Gebrüder Meng<br />

Kleiner Piks für großen Auftritt<br />

eingepflanzt. Dieser „Personalausweis“<br />

ist bei streng geschützten<br />

Arten Pflicht.<br />

Zoo-Chef Andreas Knieriem<br />

ist mit dem Gesundheitszustand<br />

der Gebrüder Meng<br />

sehr zufrieden: „Sie sind fit,<br />

neugierig, folgen der Mutter.<br />

Die Zwillinge sind bereit für<br />

ihren ersten Ausflug ins Panda-Innengehege.“<br />

Foto: ZooBerlin<br />

Sascha N. sitzt<br />

vorGericht.Bei<br />

diesem Spiel (kl. F.)<br />

soll sich der Angeklagte<br />

rassistisch<br />

über einen Kicker<br />

geäußerthaben.<br />

dunkelhäutigen Stürmers gebrüllt<br />

haben: „Bimbo!“ Zuschauerin<br />

Iris J. (53) entrüstet<br />

über die rassistische Grölerei.<br />

Sie sprach den anderen Fan an<br />

und forderte: „Mäßigen Sie sich<br />

mitIhrenÄußerungen.“<br />

Berufskraftfahrer N. soll sich<br />

aufgeregt haben: „Ich bin doch<br />

kein Rassist!“ Ein kleiner Disput<br />

hinter dem Tor des BFC. Die<br />

Frau fragtenoch:„Sind sie frustriert?“<br />

Dann ballte N. laut Anklage<br />

die Faust. Die Frau: „Ein<br />

Schlag in Richtung Kinn war es.“<br />

Weil sie blitzschnell reagierte<br />

und den Kopf wegdrehenkonnte,<br />

sei sie schmerzhaftamOberkörper<br />

getroffen worden. Rassismus<br />

auf dem Fußballplatz<br />

und ein Angriff auf eine Frau,<br />

die Zivilcourage zeigt. Staatsanwältin:„Fankultur<br />

sollte anders<br />

aussehen.“ Sascha N. blieb im<br />

Prozessstumm.Als Angeklagter<br />

ist er bereits erfahren –mehrfach<br />

ist er vorbestraft.<br />

Immer wieder ging es um Beleidigung.Nun<br />

lautet die Anklage<br />

auch auf Körperverletzung.<br />

Als er Iris J. hässlich beschimpfte<br />

und dann zudrosch, ging der<br />

Freund der Frau dazwischen.<br />

Die Polizei kam, nahmeine Anzeige<br />

auf. Und die Beamten stellten<br />

fest, dass N. deutlichalkoholisiertwar.<br />

Die Richterin nach der Befragung<br />

der Zeugen sicher: „Die<br />

Anklage hat sich bestätigt.“<br />

BFC-Fan N. habe sich geärgert –<br />

„weil ein gegnerischer Spieler<br />

auf das Tor zulief, noch dazu ein<br />

Farbiger“. Sie hielt N.vor: „Sie<br />

haben ein Aggressionsproblem.“<br />

Bei der Partie im Poststadion<br />

unterlag der BFC: Es blieb bei einem<br />

Tor für den <strong>Berliner</strong> AK 07.<br />

Fan N. aber schoss sich mit seinem<br />

Auftritt in der Fankurve ein<br />

gewaltiges Eigentor: Die Richterin<br />

folgte dem Antrag der Anklägerin<br />

und verhängteeine saftige<br />

Geldstrafe von 220 Tagessätzen<br />

zu je 50 Euro. N. kann Berufung<br />

einlegen.<br />

KE.<br />

Meng<br />

Yuan wird von<br />

Andreas Ochs (li.),<br />

Andreas Knieriem<br />

und Yang Cheng<br />

untersucht.

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