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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 29 · D ienstag, 4. Februar 2020 – S eite 19<br />
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Sport<br />
Werder<br />
Union als<br />
Wegweiser<br />
Frank Hellmann<br />
sieht den Abstieg der<br />
Bremer näher rücken.<br />
Werder Bremen träumt immer<br />
mal wieder vonder Fahrtnach<br />
Berlin, die im deutschen Vereinsfußball<br />
das Finale des DFB-Pokals bedeutet.<br />
Zuletzt im Frühjahr 2019.<br />
Werder holte im Halbfinale einen<br />
0:2-Rückstand gegen den FC Bayern<br />
(2:3) auf, als eine krasse Fehlentscheidung<br />
alle Träume beendete.<br />
Zuvor hatte das Team von Florian<br />
Kohfeldt im Viertelfinale beim FC<br />
Schalke 04 (2:0) und im Achtelfinale<br />
bei Borussia Dortmund (7:5 nach<br />
Elfmeterschießen) gesiegt.<br />
Doch nun spricht vordem Achtelfinale<br />
wieder gegen Dortmund am<br />
Dienstag (20.45 Uhr/ARD) nichts<br />
mehr für Wiederholung eines solchen<br />
Coups. Im56. Bundesligajahr<br />
ist der Klassenerhalt so akut gefährdet<br />
wie im einzigen Abstiegsjahr<br />
1979/80. Jeder Schritt scheint gerade<br />
schwer zu fallen. Spötter sehen in<br />
Kohfeldts Kickern Bleifiguren, die<br />
mit dem erforderlichen Tempo überfordert<br />
sind. Das erschreckendste<br />
Beispiel gibt ein ehemaliger Dortmunder<br />
ab: Nuri Sahin ist im defensiven<br />
Mittelfeld zu einem zentralen<br />
Problem geworden. Der vom BVB-<br />
Anhang noch immer verehrte 31-<br />
Jährige gewinnt kaum mehr einen<br />
Zweikampf, kein Laufduell.<br />
Wie imWeserstadion nun Sprinter<br />
Jadon Sancho oder Urgewalt Erling<br />
Haaland aufgehalten werden<br />
sollen, ist ein Rätsel. Siewüssten, wie<br />
dramatisch die Situation in der Bundesliga<br />
sei, beteuertKohfeldt, aber er<br />
sei sicher, dass die Chancen, die das<br />
Duell mit Dortmund biete, die Risiken<br />
überwiege. Das sprichwörtliche<br />
Pfeifen im finsteren Walde. Eine<br />
blutleere Darbietung wie zuletzt<br />
würde nicht nur das Schlüsselduell<br />
gegen den 1. FC Union am Sonnabend<br />
(15.30 Uhr), sondern auch<br />
Kohfeldt belasten. Dem 37-Jährigen<br />
ist zeitweise anzumerken, wie sehr<br />
die Krise auch ihn betrifft. Aus dem<br />
Trainer des Jahres 2018 ist nach einer<br />
Umfrage im Fachmagazin Kicker der<br />
Absteiger des Jahres 2019 geworden.<br />
Kohfeldt macht sich angreifbar<br />
Dass der Fußballlehrer grundsätzlich<br />
fachliche Fähigkeiten mitbringt,<br />
bezweifelt auch abseits der Hansestadt<br />
kaum jemand, aber auch der<br />
sehr auf seine Außendarstellung bedachte<br />
und bis 2023 gebundene<br />
Coach hat sich angreifbar gemacht.<br />
Die Hansestadt spaltet sich allmählich<br />
ob dieser Causa in zwei konträre<br />
Lager. Seit Wochen funktioniert es<br />
bei Werder hinten und vorne nicht<br />
mehr. Zuletzt beim FC Augsburg<br />
(1:2) probierte der vonBaumann immer<br />
noch beharrlich geschützte<br />
Kohfeldt drei verschiedene Systeme.<br />
Vergebens.<br />
Insgesamt wirkt vieles von Seiten<br />
der sportlichen Leitung nicht mehr<br />
schlüssig: Der aus Hoffenheim geholte<br />
Hoffnungsträger Vogt ist nur in<br />
einer Dreierkette zu gebrauchen,<br />
aber für dieses System fehlen dynamische<br />
Außenbahnspieler. Und im<br />
neuen System gibt es vornezuwenig<br />
Anspielstationen.<br />
Kohfeldts Plädoyer ineigener Sache<br />
wird irgendwann nichts mehr<br />
nützen. Inzwischen hat der Trainer<br />
einen Rückzug aus freien Stücken<br />
nicht mehr völlig ausgeschlossen.<br />
Wenn er das Gefühl habe, dass die<br />
Mannschaft einen neuen Impuls<br />
brauche, sagt Kohfeldt, dann würde<br />
der Werder-Fan in ihm gewinnen.<br />
Für den Coach gilt: Zu Chancen und<br />
Risiken bewerten sie den Pokalkick<br />
oder schauen die Partie gegen die<br />
Gäste des 1. FC Union Berlin.<br />
Neues Spiel,<br />
neues Glück<br />
Esist nicht einfach, ein 0:5 zu<br />
verknusen, geschweige<br />
denn danach die Balance<br />
wiederzufinden. Egal, ob<br />
jetzt ein Pokalspiel beieinem Viertligisten<br />
folgt, zumal dort alles andere<br />
als ein möglichst unfallfreies Weiterkommen<br />
die viel größere Blamage<br />
wäre. Die Spiele um den Pott sind<br />
zwar schön, und inVerl ist die Prämie<br />
von1,4 Millionen Euro<br />
für das Erreichen des<br />
Viertelfinales wahrscheinlich<br />
leichter<br />
einzusacken als anderswo,<br />
aber wichtig<br />
in dieser Saison ist und<br />
bleibt für den 1. FC<br />
Union die Liga.<br />
Was also tun nach<br />
solch einer Vorführung<br />
wie in Dortmund?<br />
Zusammen ein<br />
Bier trinken und ein<br />
paar Bratwürste auf<br />
den Grill legen, um<br />
Zusammenhalt und<br />
Kollektivität zu demonstrieren?<br />
Dafür ist<br />
in einer Woche mit einem<br />
Pokalspiel in der<br />
Mitte keine Muße,und<br />
so etwas ist in Zeiten gesunder Ernährung<br />
der Profis zweitens wahrscheinlich<br />
längst nicht mehr zeitgemäß.<br />
Oder man stelle sich nur vor,<br />
Christopher Trimmel und seine Mitspieler<br />
würden barfuß über glühende<br />
Kohlen laufen, um sich dann<br />
schreiend auf die Brust zu schlagen,<br />
was man doch für echte Kerle und<br />
kraftstrotzende Mannsbilder in seinen<br />
Reihen habe und der Gegner<br />
fortan die Punkte bitte unaufgefordert<br />
in die Alte Försterei schicken<br />
möge.Dafür sind die Eisernen, allen<br />
voranTrainer UrsFischer,zugeerdet.<br />
Wie also umgehen mit dieser<br />
Handvoll? Schließlich ist diese Klatsche<br />
die höchste,die die Eisernen in<br />
ihrer noch ultrakurzen Bundesligahistorie<br />
übergebraten bekamen.<br />
Fünf Gegentore haben sie mindestens<br />
alle mal bekommen, die meisten<br />
deutlich mehr und auch des Öfteren.<br />
Schalke hat es mal mit 0:11 erwischt<br />
und Dortmund mit 0:12, nur<br />
gilt deren Dutzend einst in Mön-<br />
„Erstrebenswert<br />
ist es<br />
nicht, aber<br />
man kann<br />
gegen solche<br />
Stars durchaus<br />
mal<br />
untergehen.“<br />
chengladbach noch immer als so etwas<br />
wie ein abgekartetes Spiel, weil<br />
die Fohlen noch hätten Meister werden<br />
können, es dann aber doch nicht<br />
wurden. Na gut, sie alle sind viele<br />
Jahre länger in der Bundesliga und<br />
hatten somit ausreichend Gelegenheit,<br />
für das eine oder andere Spiel<br />
eine Schießbude zu sein. Die Zauberworte<br />
heißen: neues Spiel, neues<br />
Glück. Also: zur Jagd<br />
blasen auf den nächsten<br />
Sieg. Habt Bock auf<br />
einen Dreier schon im<br />
kommenden Spiel!<br />
Wieoft habe ich im<br />
Training erlebt, dass<br />
eine Mannschaft im<br />
Abschlussspielchen<br />
überlegen war und die<br />
andere keinen Schimmer<br />
sah. Als hier alles<br />
und dort nichts mehr<br />
ging und der Ausgang<br />
zweistellig zu werden<br />
drohte oder schon<br />
war, pfiff der Trainer<br />
ab, rief „Es steht 0:0!“<br />
und pfiff ein neues<br />
Spiel an. Nicht selten<br />
purzelten die Tore auf<br />
der anderen Seite.<br />
Natürlich sprechen wir in der<br />
Bundesliga nicht vom Training und<br />
nicht voneinem Freizeitkick, spielen<br />
bei den Gegnern der Eisernen in<br />
manchen Partien doch französische<br />
Welt- und/oder deutsche Ex-Weltmeister<br />
mit. In Dortmund zum Beispiel<br />
standen mit Mats Hummels ein<br />
Rio-Triumphator,mit Raphael Guerreiro<br />
ein portugiesischer Europameister,<br />
mit Axel Witsel ein belgischer<br />
WM-Dritter und mit Erling<br />
Braut Haaland aus Norwegen der<br />
vielleicht interessanteste Jung-<br />
Spund Europas auf dem Platz. Man<br />
kann gegen solche Stars durchaus<br />
mal untergehen.<br />
Selbst wenn die Eisernen morgen<br />
–bei allem Klassenunterschied, aber<br />
Respekt muss vorjedem Gegner sein<br />
–Verl vor der Brust haben, für mich<br />
zählt vor allem der Trip am Sonnabend<br />
an die Weser. Dort, gegen<br />
Werder Bremen zählen nur die Zauberworte<br />
vom neuen Spiel und dem<br />
neuen Glück.<br />
Der Weisheit letzter Schuss<br />
VonMichael Jahn<br />
In den vergangenen Tagen<br />
musste ich an Trainer Lucien<br />
Favre denken. Das klingt erst<br />
einmal seltsam, hat aber seinen<br />
triftigen Grund. Jürgen Klinsmann<br />
dreht gerade Hertha BSC auf<br />
links und verantwortet die heftigste<br />
personelle Rochade,<br />
seitdem ich über Hertha<br />
berichte, also seit<br />
30 Jahren! Als der<br />
Schweizer Favre 2007<br />
nach Berlin kam, sagte<br />
er mir, dass sich kein<br />
Profi sicher sein kann,<br />
seinen Stammplatz zu<br />
behalten. Er werde alles<br />
hinterfragen. Klinsmann<br />
lässt grüßen!<br />
UndFavreerzählte damals,<br />
dass er einst<br />
beim Schweizer Erstligisten<br />
Yverdon Sports<br />
14 von18Spielernausgetauscht<br />
habe. Mir<br />
schwante, was auch<br />
auf Hertha zukommen<br />
könnte.<br />
Die Struktur der<br />
Zwei <strong>Berliner</strong> Teams in der Bundesliga,<br />
zwei Kenner des <strong>Berliner</strong> Fußballs:<br />
Michael Jahn und Andreas Baingogeben jede<br />
Woche ihre Expertise ab.<br />
Andreas Baingofür den 1. FC Union, seine<br />
Eisernen, für die er selbst früher am Ball war.<br />
UndMichael Jahn für Hertha BSC, seine<br />
Hertha, die er seit mehr als zwei Jahrzehnten<br />
als Reporter begleitet. In dieser Woche setzt<br />
sich der eine mit der Verarbeitung einer<br />
herben Niederlage, der andere mit einem<br />
Talent und dem Glück eines Kaufrauschs<br />
Neuer Druck,<br />
neue Chance<br />
„Arne Maier<br />
muss sich der<br />
Konkurrenz<br />
stellen. Klinsmann<br />
wird<br />
ihm Gelegenheit<br />
dafür<br />
geben.“<br />
auseinander.<br />
ISTOCKPHOTO<br />
Mannschaft änderte<br />
sich, Manager Michael Preetz zahlte<br />
2007/08 rund 17 Millionen Euro insgesamt<br />
an Ablöse.Das sind aber Peanuts<br />
gegenüber dem Geld, dass<br />
Preetz vorige Woche bewegte. Für<br />
das Trio Lucas Tousart, Krzysztof Piatek<br />
und Matheus Cunha überweist<br />
Hertha rund 65 Millionen Euro.<br />
Ob es die Wucht der Summen ist<br />
oder die Vita der Zugänge oder beides<br />
–auf jeden Fall versetzte die Konkurrenz<br />
einige Hertha-Profis in Aufregung,<br />
die plötzlich aus Berlin fliehen<br />
wollten. Dortlebten sie lange in<br />
einer Komfortzone, ineinem Mittelklasseverein<br />
der Liga, in dem die interne<br />
Konkurrenz überschaubar war.<br />
Dass Davie Selke nach Bremen<br />
ging, kann ich nachvollziehen angesichts<br />
der Aufrüstung der Offensive,<br />
aber wie sich Arne Maier, 21, als<br />
größtes Hertha-Talent der letzten<br />
Jahre gepriesen, verhalten hat, hat<br />
mich verwundert und geärgert. Er<br />
setzte Manager Preetz die Pistole auf<br />
die Brust, sprach auch vonmangelnder<br />
Wertschätzung und wollte sofort<br />
den Verein verlassen. Er sah keine<br />
Perspektivemehr im Mittelfeld. Dass<br />
er oder vielleicht sein Berater seine<br />
Forderungen sehr drastisch öffentlich<br />
machte, stieß auch beim Gros<br />
der Fans auf Kritik.<br />
Maier ist im Profibereich ein großes<br />
Versprechen geblieben. Wegen<br />
vieler Verletzungen<br />
brachte er es seit Mai<br />
2017 nur auf 44 Erstligaspiele.<br />
Seine Bilanz:<br />
0Tore und ein Assist.<br />
Maier wird offenbar<br />
schlecht beraten.<br />
Seine Chance, eine<br />
gute Rolle zu spielen,<br />
ist groß. Im Mittelfeld<br />
wird sich im Sommer<br />
viel ändern. Musterprofi<br />
Per Skjelbred<br />
dürfte nach Norwegen<br />
zurückkehren, die<br />
Leihe von Marko Grujic<br />
vom FC Liverpool<br />
endet,Vladimir Darida<br />
gilt als Wechselkandidat.<br />
Bleibt der Franzose<br />
Tousart, der 24-<br />
Millionen-Mann, der<br />
aus Lyon kommen<br />
wird und Santiago Ascacibar, der<br />
schon jetzt eine giftige Nummer<br />
Sechsabgibt. UndMaier! ZumGlück<br />
hat Michael Preetz den Mann aus<br />
Ludwigsfelde nicht ziehen lassen.<br />
Der muss sich nun der Konkurrenz<br />
stellen. Klinsmann wird ihm Gelegenheit<br />
dafür geben. Beim 0:0 gegen<br />
Schalke durfte er 30 Minuten ran.<br />
Viele Hertha-Spieler,geradeauch<br />
die Jüngeren, müssen die radikale<br />
Wende in der Personalpolitik nach<br />
den Millionen von Investor Lars<br />
Windhorst erst verinnerlichen. Keiner<br />
kann sich seines Platzes sicher<br />
sein. Pal Dardai, der sich als Trainer<br />
einst so viel Geld für Transfers gewünscht<br />
hätte, sprach stets von seiner<br />
„kleinen, aber fleißigen Mannschaft“.<br />
Nun denkt Hertha größer<br />
und hat die Vision, schnell ein internationales<br />
Fußball-Schwergewicht<br />
zu werden. Die Krux ist: Noch steht<br />
man mitten im Abstiegskampf und<br />
sollte die aggressive Einkaufspolitik<br />
schiefgehen, ist die Fallhöhe enorm.<br />
Hoffen<br />
auf den<br />
Effekt<br />
Hertha-Stürmer Piatek soll<br />
Team gegenSchalke anführen<br />
VonSebastian Schmitt<br />
Krzysztof Piatek saß auf dem Podium<br />
und lauschte mit weit aufgerissen<br />
Augen den Ausführungen<br />
von Jürgen Klinsmann und Michael<br />
Preetz. Dabei bewies Herthas neuer<br />
Hoffnungsträger Humor. Auf die<br />
Frage, was seinem neuen Cheftrainer<br />
und seinem neuen Manager an<br />
seiner Spielweise besonders gefällt,<br />
grätschte der Pole dazwischen und<br />
sagte: „Alles“.<br />
Dabei hätte er das Wort nicht ergreifen<br />
müssen. Klinsmann und<br />
Preetz gaben sich keine Mühe, mit<br />
den immensen Hoffnungen, die sie<br />
mit dem für 23 Millionen Euro vom<br />
AC Mailand verpflichteten Stürmer<br />
verbinden, hinter dem Berg zu halten.<br />
Häufig habe Hertha in der Vergangenheit<br />
Spieler „mit größerem<br />
Entwicklungspotenzial als vielleicht<br />
schon aktueller Qualität verpflichtet“,<br />
erklärte Preetz. „Bei Kris ist das<br />
anders.Erist ein Spieler,der ein klassischer<br />
Torjäger ist, lebt und arbeitet,<br />
um Tore zu schießen. Er wird die<br />
Bundesliga beleben“, kündigte der<br />
Manager an. Klinsmann stand dem<br />
in Nichts nach, forderte,„dass es sein<br />
Ziel sein muss,einer der besten Stürmer<br />
der Welt zu werden“.<br />
DenGegner grillen<br />
KeinWunder also,dass Piatek für das<br />
Pokal-Achtelfinale am Dienstagabend<br />
auf Schalke (20.45 Uhr) eine<br />
Startelfgarantie und einen klaren<br />
Auftrag bekommt. „Ich will, dass er<br />
die jüngeren Spieler anführt, ihnen<br />
vormacht, wie man den Gegner<br />
grillt“, erklärte Klinsmann. Piateks<br />
Einstellung stimme bereits, erlebe<br />
jeden Tagvor,„wie hartman arbeiten<br />
muss,umein Spieler seiner Klasse zu<br />
werden. Warum ist ein Messi ein<br />
Messi, warumist ein Ronaldo ein Ronaldo?<br />
Weil sie mehr arbeiten“, sagte<br />
Klinsmann.<br />
Piatek, der sich an seinem Nationalmannschaftskollegen<br />
Robert Lewandowski<br />
orientiert und in 55 Serie-A-Spielen<br />
26 Tore schoss, schien<br />
sich durch die Vorschusslorbeeren<br />
weder geschmeichelt noch unter<br />
Druck gesetzt. Er sei gut in Form,<br />
habe in Mailand bis zuletzt Spielpraxis<br />
gesammelt und sei zur Hertha gewechselt<br />
„um hier Champions<br />
League zu spielen“.<br />
Bevor die Königsklasse ruft, soll<br />
Piatek nach seiner vielversprechenden,<br />
aber torlosen 30-minütigen<br />
Premiere beim ersten Duell mit<br />
Schalke (0:0) vor vier Tagen, nun im<br />
Pokal Herthas harmloses Angriffsspiel<br />
beleben. „Für uns ist es wichtig,<br />
ihn ins Spiel zu bringen, um mehr<br />
Druck zu entwickeln und mehr<br />
Chancen herauszuspielen“, erklärte<br />
Klinsmann, der mehr Offensivdrang<br />
in Aussicht stellte, aber von „einem<br />
Fight“ sprach, der „gerne ein bisschen<br />
eklig werden kann“. Vielleicht<br />
ließ er auch deswegen am Montag<br />
noch Elfmeterschießen üben.<br />
Übt den Torjubel für das Pokalspiel auf<br />
Schalke: Krzysztof Piatek.<br />
CITY-PRESS