unternehmen Ausgabe71 März 2020
Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten. Ausgabe 71 - März 2020
Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten. Ausgabe 71 - März 2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
26<br />
FINANZIEREN <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
ILLUSTRATIONEN: MAX MESCHKOWSKI<br />
Kontrolliertes<br />
Risiko<br />
Geldanlage Klassische Anlageformen<br />
reichen meist nicht mehr zum Werterhalt.<br />
Experten empfehlen Aktienfonds, wenn<br />
Unternehmer einige Regeln beachten.<br />
Die Aussichten für<br />
Unternehmer sind<br />
aufgrund der<br />
anhaltenden<br />
Niedrigzinsphase<br />
eher trübe.<br />
Die Finanzverantwortlichen<br />
in vielen Unternehmen<br />
stecken derzeit<br />
in einem Dilemma.<br />
Auf der einen Seite bitten immer<br />
mehr Hausbanken für höhere<br />
Guthaben auf dem Firmenkonto<br />
mit einem Verwahrentgelt<br />
zur Kasse, andererseits mangelt<br />
es an Anlagealternativen, um<br />
diese überschüssigen Gelder sicher<br />
und gleichzeitig rentabel<br />
anzulegen. Wenn die Konjunktur<br />
in der Eurozone endlich einen<br />
Gang hochschalten würde,<br />
hätte sich das Problem gelöst,<br />
hoffen viele. Denn dann kämen<br />
Inflation<br />
und Zinsen<br />
reagieren nicht<br />
mehr so schnell<br />
wie früher.<br />
Ulrich Kater<br />
Deka-Chefvolkswirt<br />
auch die Preise wieder ins Laufen<br />
und die Europäische Zentralbank<br />
(EZB) erhöht ihre Leitsätze.<br />
Doch dieser lehrbuchmäßige<br />
Zusammenhang löst sich zunehmend<br />
auf. „Inflation und Zinsen<br />
reagieren nicht mehr so schnell<br />
wie früher auf Veränderungen<br />
des Auslastungsgrades der<br />
Volkswirtschaft“, beobachtet<br />
Ulrich Kater, Chefvolkswirt der<br />
Fondsgesellschaft Deka. Derzeit<br />
liegen sowohl Inflation als auch<br />
Inflationserwartungen deutlich<br />
unter der Zielmarke der EZB<br />
von zwei Prozent. „Der schwächere<br />
Zusammenhang zwischen<br />
Auslastung und Inflation in<br />
Kombination mit Zinsen nahe<br />
Null macht die Aufgabe der Zentralbank<br />
deutlich schwerer, mittels<br />
niedriger Zinsen die wirtschaftliche<br />
Aktivität zu stimulieren“,<br />
so Kater.<br />
Mächtige Trends<br />
Die Gründe hierfür haben Ökonomen<br />
noch nicht abschließend<br />
erforscht. Aber schon jetzt ist<br />
klar: Es sind mächtige Trends,<br />
die die Zinsen dauerhaft unten<br />
halten dürften. „Zu nennen sind<br />
demografische Entwicklungen,