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unternehmen Ausgabe71 März 2020

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten. Ausgabe 71 - März 2020

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NAMEN & NACHRICHTEN <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Pleiten-Schreck im Bau-Boom<br />

Immobilien Der insolvente Bauträger Realgrund wird abgewickelt. Die Investoren bringen<br />

das 150-Millionen Projekt in eigener Regie zu Ende. Kritik an Nachforderungs-Praxis.<br />

Wohnungsbau Der Immobilienmarkt<br />

boomt. In der Finanzmetropole<br />

Frankfurt werden<br />

utopisch anmutende Preise von<br />

mehr als 20 000 Euro pro Quadratmeter<br />

umbautem Raum bezahlt.<br />

Möglich ist dies, weil immer<br />

mehr ausländische Investoren<br />

auf den deutschen Markt<br />

drängen. Der Grund: hohe<br />

Nachfrage, wenig Leerstand und<br />

sichere Wirtschaftssituation.<br />

Hinzu kommt, dass die Preise<br />

im internationalen Vergleich<br />

moderat sind – mit Ausnahme<br />

von Frankfurt und München.<br />

Dort sehen nicht nur Experten<br />

der Schweizer Bank UBS eine<br />

hohe Blasengefahr. Kleine, wirtschaftsstarke<br />

Großstädte wie<br />

Ulm rückten für professionelle<br />

Investoren daher vermehrt in<br />

den Fokus, sagen Branchenbeobachter.<br />

Umso mehr überraschte die<br />

Insolvenz und Abwicklung der<br />

Ulmer Realgrund AG. Für den<br />

Bauträger mit 43 Mitarbeitern<br />

hatte es als Ganzes keinen Käufer<br />

gegeben. Das Interesse an<br />

den unfertigen Projekten ist riesig.<br />

So wird das größte Projekt,<br />

der 150 Millionen teure Neu-Ulmer<br />

Südstadtbogen, der die Ursache<br />

für die Schieflage ist, von<br />

den bisherigen Investoren in Eigenregie<br />

fertiggestellt. Die Baupreise<br />

für das Projekt, das von<br />

einem großen Stuttgarter Generalunternehmer<br />

realisiert wird,<br />

waren um 25 Prozent gestiegen:<br />

Der von Investoren vorab bezahlte<br />

Kaufpreis reichte nicht<br />

aus, um die Kosten zu decken.<br />

Seitens der Hausbank, der<br />

Volksbank Ulm-Biberach, die<br />

beim Südstadtbogen nicht beteiligt<br />

ist, sagt Vorstandssprecher<br />

Ralph Blankenberg: „Die Insolvenz<br />

von Realgrund wäre vermeidbar<br />

gewesen, wenn mehr<br />

Pragmatik geherrscht hätte.“ Er<br />

hält vor allem die Praxis bei<br />

Nachforderungen von Baukonzernen<br />

für „hochgradig fragwürdig“.<br />

Bei Realgrund handle es<br />

sich um ein lokales „Vorzeige-Unternehmen“.<br />

[!] kö/amb<br />

Blick auf das Areal des Südstadtbogens: Hier entstehen ein 50<br />

Meter hoher Büroturm und 450 Wohnungen. Foto: Volkmar Könneke<br />

Alles neu – von Göppingen bis Augsburg<br />

Industrie- und Handelskammern<br />

Von Göppingen über Ulm<br />

bis Augsburg: Binnen sechs Monaten<br />

hat sich ein Generationswechsel<br />

in den Selbstverwaltungen<br />

der Wirtschaft vollzogen.<br />

Den Anfang machte Gernot Imgart.<br />

Der promovierte Jurist (53)<br />

löste im August 2019 den langjährigen<br />

Geschäftsführer Peter<br />

Saile an der Spitze der Bezirkskammer<br />

Göppingen (rund<br />

13 700 Mitglieder) ab, die zur<br />

IHK-Region Stuttgart gehört.<br />

Seit Jahresbeginn ist Marc<br />

Lucassen Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Schwaben (147 000 Mitglieder).<br />

Der 47-Jährige, der<br />

Chemie und Wirtschaft studiert<br />

und an der TU München pro-<br />

Gernot<br />

Imgart leitet<br />

die Bezirkskammer<br />

Göppingen.<br />

Leitet seit<br />

Januar die<br />

IHK Schwaben:<br />

Marc<br />

Lucassen.<br />

Max-Martin<br />

Deinhard ist<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Ulm.<br />

23 Jahre<br />

Stratege und<br />

politischer<br />

Kopf der IHK:<br />

Otto Sälzle.<br />

moviert hat, löste Peter<br />

Saalfrank ab, der 19 Jahre im<br />

Amt war.<br />

In Ulm (46 000 Mitgliedsfirmen)<br />

wurde Otto Sälzle Mitte<br />

Januar vor 300 geladenen Gästen<br />

verabschiedet. Der 63-Jährige<br />

hat nach mehr als 23 Jahren<br />

– ebenfalls zu Jahresbeginn –<br />

sein Amt als Hauptgeschäftsführer<br />

an seinen Nachfolger<br />

Max-Martin Deinhard übergeben.<br />

Der 38-jährige Politik- und<br />

Verwaltungswissenschaftler<br />

war zuvor für die IHK Würzburg-Schweinfurt<br />

als stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer tätig.<br />

Seine Berufslaufbahn startete<br />

er als Flugzeugmechaniker in<br />

Bremen. [!]<br />

swp

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