Reisen guide teuer zu stürzen. Welcher Weg passierbar ist, kann sich in den rauen Bergen Albaniens nämlich jederzeit ändern. Und die Beschaffenheit der Strecke ist ein ganz eigenes Kapitel. Es sind Passagen zu meistern, bei denen du denkst: Wer, um Himmels willen, soll hier fahren? Die Antwort geben höhergelegte Uralt-Kisten aus den Siebzigern, die uns immer wieder entgegenkommen und auf wundersame Weise auf diesen sogenannten Straßen unterwegs sind. Albaner pflegen einen eher wilden Fahrstil. Das könnte damit zu tun haben, dass es bis in die Neunzigerjahre hinein überhaupt nur wenige tausend Autos im Land gab – reserviert für die Partei-Elite. Private Autos hingegen waren verboten. Unser Gerät: der Škoda Karoq Scout, ein Geländewagen, der auf mich Auto-Null nicht wirklich wie eine Offroad-Karre wirkt. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, mit dem Ding solche Routen zu befahren. Aber der „Es macht ‚klunk‘, wenn ich einen Stein erwische. Aber langsam beginnt der O≠road-Fahrer in mir zu erwachen.“ Stopp am Stausee Banjë: Wasserkraft dominiert in Albanien. Albtraum für Putz-Personal: Berat, auch bekannt als die „Stadt der tausend Fenster“ Wagen packt es leicht – dank des „intelligenten 4×4-Antriebs“, wie ich später erfahre. Wir erklimmen steile Felstreppen, schlängeln uns auf schmalen Geröllwegen durch die Gebirgslandschaft, die gut 70 Prozent der Landes fläche ausmacht. Jetzt besser nicht schauen, wie weit der Hang rechts abfällt. Immer wieder kommen wir an kleinen Betonbunkern vorbei, die verloren in der Landschaft herum stehen, ein Überbleibsel aus der Vergangenheit. Der paranoide Diktator Enver Hoxha isolierte das Land in den Siebzigern und Achtzigern international und ließ mehr als 170.000 Bunker im Land errichten – um Feinde abzuwehren, die nie kamen. Mittlerweile werden sie von Bauern zum Teil als Ställe oder Getreidelager genutzt. Pause, kurz durchatmen. Die anderen mitgereisten Journalisten wirken auf mich wie eine Gruppe abgebrühter Rallye-Fahrer – die kühne Strecke scheint ihnen nichts auszumachen. Ich hingegen besitze eine Jahreskarte für die Öffis, mehrere E-Scooter- Apps, habe noch nie ein eigenes Auto besessen und die Führerscheinprüfung erst beim zweiten Antritt geschafft. Gut, dass mein Co-Pilot ein erfahrener Motor- Journalist ist. Vom Beifahrersitz aus lotst er mich durch die Offroad-Passagen und bringt mir in einem Live-Crashkurs die Basics fürs Fahren abseits der Straße bei. Und obwohl ich versuche, fachgerecht durchs Gebirge zu brettern, macht es immer wieder „klunk“, wenn der Autoboden gegen einen Stein kracht. Aber dann, langsam, beginnt der Offroad-Fahrer in mir zu erwachen. Ich kann das Gelände immer besser deuten. Die Funksprüche, wo ich denn bleibe, werden weniger. Ich kann mit dem Tempo der anderen einigermaßen mithalten. Auch wenn ich immer noch ängstlich wie ein Fahrschüler über die Motorhaube schiele. Irgendwann tut sich hinter einer Bergkuppe das Ionische Meer auf und gibt den Blick auf die griechische Insel Korfu frei. Als wir von der Offroad-Schotterpiste auf eine befestigte Gebirgsstraße wechseln, kommt mir diese so weich vor wie ein luxuriöser Samtteppich. Hallo Asphalt, du großartiges Material! Wir cruisen das letzte Stück Richtung Fähre. Ende Gelände. KARO PERNEGGER FELIX DIEWALD 84 THE RED BULLETIN
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