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rik April/Mai 2020

Das schwule Metropolenmagazin für Köln und Düsseldorf.

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KUNST<br />

AUSSTELLUNG<br />

Kunst zum Thema<br />

GENDER<br />

Und vor allem zur Debatte darüber!<br />

In der Biologie spricht man meist<br />

von zwei Geschlechtern**, das eine<br />

kann Nachwuchs austragen, das<br />

andere nicht. Eine von vielen Wahrheiten.<br />

Unlängst nahm sich sogar das Nachrichtenmagazin<br />

FOCUS des Themas an, wies<br />

darauf hin, dass diese Debatte – also, wer<br />

darf was wie sagen und fordern und sich<br />

wie bezeichnen – vor allem in den USA und<br />

in Deutschland geführt werde. Sinngemäß<br />

war dort zu lesen, dass die Vertreter der<br />

Gendertheorien es ähnlich anstellen wie die<br />

der Homöopathie: Einige Netzwerke würden<br />

dieselben Thesen immer wieder wiederholen<br />

und damit zur Wahrheit machen.<br />

Das Thema erhitzt die Gemüter.<br />

Es gibt Positionen, die besagen, dass jeder<br />

sein Geschlecht frei wählen können sollte,<br />

dass es durchaus geschlechtsspezifische<br />

Merkmale gibt, dass es mehr Geschlechter<br />

gibt als Mann und Frau, dass man sein<br />

Geschlecht angleichen lassen kann, dass dies<br />

nicht geht, dass Medikamente bei Frauen<br />

anders wirken als bei Männern, dass es ohnehin<br />

keine Geschlechter gibt, daher sollten<br />

Trans* sich auch nicht dem Zwang unterwerfen,<br />

sich mithilfe medizinischer Eingriffe<br />

operieren zu lassen und sich zu kleiden, wie<br />

es die Gesellschaft erwarten würde, dass das<br />

eine oder das andere Geschlecht aussieht.<br />

Und, und, und ... Manch einer hat Angst, mit<br />

seinen Fragen Mitmenschen zu verletzen,<br />

in die rechte Ecke gedrängt zu werden, als<br />

„links-grün-versifft“ zu gelten oder sich<br />

schlichtweg als Hinterwäldler zu blamieren.<br />

Im Museum im Lagerhaus in St. Gallen in der<br />

Schweiz nahm sich vor Kurzem eine Doppelausstellung<br />

dieses wichtigen Themas an.<br />

„Crazy, Queer and Lovable – Ovartaci“ und „ICH<br />

DU ER SIE XIER: Transidentität“. Zu sehen war<br />

Kunst von Louis Marcussen, genannt Ovartaci<br />

(1894 – 1985). Der künstlerische Output,<br />

welcher sich heute im Museum Ovartaci<br />

im dänischen Århus befindet, thematisiert<br />

Gendergedanken und Transidentität. Schon in<br />

den 1930er-Jahren wählte Louis Marcussen<br />

den Künstlernamen Ovartaci (jütländisch für<br />

Ober-Patient) und vollzog später durch Selbstkastration<br />

seinen Wunsch auf Anpassung vom<br />

Mann zur Frau. 1957 wurde die Dänin dann<br />

einer endgültigen Geschlechtsumwandlungsoperation<br />

unterzogen. *rä<br />

www.museumimlagerhaus.ch<br />

**Wenn man es an der Fortpflanzung festmacht.

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