Die Malteser-Zeitung 1/2020
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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MALTESERÖSTERREICH<br />
WARMES ESSEN UND HERZENSWÄRME<br />
Dem Nächsten dienen: Schwester Paula macht es auf unwiderstehlich liebevolle Weise vor – Tag für Tag, Woche für<br />
Woche, Jahr für Jahr. Ihr „Arbeitsplatz“ ist der Elisabethinen-Konvent in Wien.<br />
Von Elena Rumpf-Zafra<br />
Wien, dritter Bezirk. Am Eingang zur Ungargasse 3<br />
hängt ein unscheinbares Schild mit der Aufschrift<br />
„Elisabethbrot“. Dahinter versteckt sich die älteste Suppenküche<br />
Wiens. Seit der Gründung des Elisabethinen-<br />
Konvents in Wien im Jahr 1710 betreiben die Ordensfrauen<br />
diese Einrichtung. Seit 2005 befindet sie sich am<br />
aktuellen Standort.<br />
<strong>Die</strong> Lebensmittel stammen allesamt aus großzügigen<br />
Spenden. Eine Kooperation mit Supermärkten, eine<br />
Partnerschaft mit einer Großküche und viele Einzelspenden<br />
tragen dazu bei, dass das Elisabethbrot auch<br />
weiterhin für viele Menschen in Wien ein Ort bleiben<br />
kann, an den sie täglich gerne kommen, um sich zu stärken<br />
und ein Stück Geborgenheit bei Schwester Paula zu<br />
finden.<br />
Schwester Paula ist seit vielen Jahren die gute Seele des<br />
Elisabethbrots. Gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen<br />
kümmert sie sich in vielen ehrenamtlich geleisteten<br />
Arbeitsstunden um die Versorgung von bedürftigen<br />
Menschen mit Speis und Trank. Dabei ist es Schwester<br />
Paula ein großes Anliegen, die Gastfreundschaft hochzuhalten.<br />
Und diese Gastfreundschaft wird täglich von<br />
bis zu 80 Menschen gerne angenommen. Egal, aus welchem<br />
Grund sie das kostenlose Essen brauchen, sie sind<br />
herzlich willkommen.<br />
Vom OP-Saal zum „Lieslbrot“<br />
Schwester Paula ist im Februar 1960 von Linz nach Wien<br />
ins Kloster der Elisabethinen übersiedelt. Es war, wie sie<br />
sagt, immer schon ihr Wunsch, ihre Berufung, der Mission<br />
zu dienen – und zwar in der Heimat. Um die Mission<br />
zu leben, müsse man nicht erst ins Ausland. Auch in<br />
Österreich gebe es genug zu tun. So war Schwester Paula<br />
47 Jahre in Wien als geistliche OP-Schwester tätig und<br />
hat gemeinsam mit ihrer Schwester Dominika 2005 eine<br />
langjährige Tradition der Elisabethinen – das Elisabethbrot<br />
– aufgegriffen.<br />
An den Start des Elisabethbrots in der Ungargasse 3<br />
erinnert sich Schwester Paula noch sehr gut. Damals<br />
war entscheidende Hilfe von ihrem Chef und Oberarzt<br />
gekommen, mit dem sie lange Zeit gemeinsam <strong>Die</strong>nst<br />
im Operationssaal versehen hatte. <strong>Die</strong>ser Arzt feierte<br />
seinen 50. Geburtstag und wollte anstelle von Geschenken<br />
lieber Spenden für den Auf- und Ausbau des „Liesl-<br />
DIE MALTESER 1/<strong>2020</strong> 39