31.03.2020 Aufrufe

Die Malteser-Zeitung 1/2020

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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MEDIZINAKTUELL<br />

HOFFNUNG DURCH NEUE<br />

BEHANDLUNGSMETHODE BEI COPD<br />

Mit rund 400.000 Patienten allein in Österreich hat sich die chronische Lungenerkrankung COPD zur Volkskrankheit<br />

entwickelt. Jetzt können Betroffene dank neuester Forschungsergebnisse wieder aufatmen – im wahrsten<br />

Sinn des Wortes.<br />

COPD gilt weltweit bereits als die dritthäufigste Todesursache,<br />

Hauptgrund ist das Rauchen. Allerdings fehlt bis<br />

heute das Bewusstsein über diese Krankheit. COPD bleibt<br />

daher oft ein unbekannter und unerkannter Wegbegleiter.<br />

„COPD ist in den Köpfen der Menschen viel zu wenig verankert“,<br />

bestätigt Alex Pizzini, Facharzt an der Innsbrucker<br />

Universitätsklinik für Innere Medizin II.<br />

Eine Untersuchung zum öffentlichen Interesse an COPD<br />

mittels der Applikation „Google Trends“ durch ein Forschungsteam<br />

der Medizinischen Universität Innsbruck<br />

bestätigt diesen Befund. Beim Vergleich der Suchanfragen<br />

unter den zehn nach WHO-Klassifikation häufigsten Todesursachen<br />

rangiert COPD bei Google nur auf Platz acht.<br />

<strong>Die</strong>ses mangelnde Bewusstsein hat fatale Folgen. Zum einen<br />

wird in der Diagnose zu wenig darauf geachtet, zum<br />

anderen wurde den Behandlungsmöglichkeiten bislang<br />

zu wenig Augenmerk geschenkt. Zumindest Letzteres ändert<br />

sich gerade dank jüngster Forschungsergebnisse im<br />

Bereich Therapie.<br />

Gezielte Steuerung der Lungentätigkeit<br />

<strong>Die</strong> Kombination aus Training und einer neuartigen Ventilimplantation<br />

gibt COPD-Patienten wieder neue Hoffnung.<br />

Bei der Ventilimplantation handelt es sich um eine<br />

innovative Methode, welche die Luftzufuhr von COPD-<br />

Patienten deutlich verbessert. Dabei wird das Lungenvolumen<br />

gezielt verkleinert, indem von einem Emphysem betroffene<br />

Lungenteile abgesperrt werden. Zu diesem Zweck<br />

werden die Lungenventile minimalinvasiv mittels eines<br />

Bronchoskops in die Atemwege eingesetzt. Sie verschließen<br />

sich beim Einatmen, um sich beim Ausatmen wieder<br />

zu öffnen. So kann keine neue Luft einströmen und die alte<br />

Luft entweicht langsam.<br />

v.l.: Eberhard Jordan und Martin Gütlbauer (Physiotherapeut)<br />

Eberhard Jordan, COPD-Patient und Gründer der Initiative<br />

COPDAktiv, ließ selbst im Jahr 2016 eine Ventilimplantation<br />

vornehmen: „Eine Ventilimplantation hilft gewaltig,<br />

allerdings benötigt man bestimmte körperliche Voraussetzungen.<br />

Und man muss den Willen haben, etwas in seinem<br />

Leben zu verändern und zu trainieren. Außerdem braucht<br />

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DIE MALTESER 1/<strong>2020</strong>

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