Die Malteser-Zeitung 1/2020
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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ots“. <strong>Die</strong> Spenden fielen großzügig aus, und so konnte<br />
Schwester Paula gemeinsam mit Schwester Dominika<br />
– ihrer Ordensschwester und zugleich auch leiblichen<br />
Schwester, die bei den Elisabethinen als Generaloberin<br />
und Röntgenassistentin tätig war – mit dem „Lieslbrot“<br />
starten.<br />
Seither hat sich die Zahl derer, die Schwester Paula bei<br />
ihrer täglichen Mission unterstützen, vervielfacht. So<br />
beliefert zum Beispiel das Catering-Unternehmen Amon<br />
Schwester Paula schon in zweiter Generation einmal pro<br />
Woche mit rund 80 Portionen Mittagessen. <strong>Die</strong> Küche<br />
des Herz-Jesu-Krankenhauses, umliegende Geschäfte<br />
und Bäckereien stellen Brot, Aufstriche, Obst und vieles<br />
mehr zur Verfügung. Somit gibt es täglich – bis auf<br />
Mittwoch – für Menschen, die kein Dach über dem Kopf<br />
haben oder sich keine warme Mahlzeit leisten können,<br />
das Elisabethbrot. (Seit Jänner <strong>2020</strong> ist das „Lieslbrot“ an<br />
Sonn- und Feiertagen geschlossen.)<br />
Liebevoll und umsichtig<br />
Es ist berührend, Schwester Paula bei der Zubereitung<br />
der Mahlzeiten zuzusehen. Zwar darf sie bei Elisabethbrot<br />
aus gewerberechtlichen Gründen nichts Frisches<br />
kochen, doch die zugelieferten Essensportionen werden<br />
regelmäßig mit frischem Obst ergänzt. Liebevoll teilt<br />
Schwester Paula die köstlichen Früchte in gleich große<br />
Portionen und füllt sie in fein säuberlich ausgewaschene,<br />
wiederverwendbare Becher. Brote werden mit frischen<br />
Gurken- und Paprikastückchen belegt und als Vorspeise<br />
gemeinsam mit Obst angeboten. Danach gibt es ein warmes<br />
Essen mit Beilage, dazu Wasser und Tee, anschließend<br />
eine Mehlspeise.<br />
Erst wenn der Magen voll ist, sich alle gut gewärmt und<br />
erholt haben, lässt Schwester Paula ihre Gäste gehen. Viele<br />
von ihnen nehmen sich aus dem Brotkorb noch etwas<br />
mit, sodass sie abends zumindest trockenes Brot zu essen<br />
haben, wenn sich keine andere Möglichkeit für ein „richtiges“<br />
Abendessen findet.<br />
Treue Kooperationspartner<br />
Neben Essensspenden freut sich Schwester Paula über<br />
Sach- und Geldspenden. Mit dem Gymnasium in Purkersdorf<br />
gibt es zum Beispiel schon seit 1980 eine Kooperation.<br />
Mit dem, was über diesen Weg gesammelt wird,<br />
können dringend erforderliche Dinge für Obdachlose<br />
angeschafft werden. Sie werden hübsch verpackt am<br />
Heiligen Abend all jenen, die zum Elisabethbrot kommen,<br />
als Weihnachtsgeschenk überreicht.<br />
<strong>Die</strong> Gäste vom „Lieslbrot“ sind vorwiegend Männer, daher<br />
wird vor allem Männerbekleidung benötigt – insbesondere<br />
für den Winter. Jede wärmende, wasserabweisende<br />
Jacke, jede Haube, jeder Schal, jedes Paar intakte Winterschuhe<br />
sind mehr als willkommen. Solche Sachspenden<br />
können jederzeit an der Pforte der Elisabethinen oder zu<br />
den Öffnungszeiten beim „Lieslbrot“ in der Ungargasse<br />
abgegeben werden.<br />
Hilfe von den MALTESERN<br />
Für jede Suppenküche benötigt Schwester Paula mehrere<br />
Helfer. Sie stehen ehrenamtlich zur Verfügung. Einen Tag<br />
pro Woche übernehmen die <strong>Malteser</strong> diesen Hilfsdienst.<br />
Sie unterstützen bei der Zubereitung, bei der Essensaus-<br />
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DIE MALTESER 1/<strong>2020</strong>