Vitalheide Sommer 2020

Eine Bevenser Institution
Das Hähnewettkrähen
im Kurpark
Von Janina Fuge
50 Jahre – und kein bisschen leise. Das könnte das Motto für das Hähnewettkrähen im Bad Bevenser
Kurpark sein. Denn seit 1970 krähen hier jeden Pfingstsonntag mitunter bis zu 100 Hähne, große
wie kleine, imposante und zierliche, munter um die Wette. Die besten von ihnen schaffen bis zu
200 „Kräher“ in der Stunde. „Heiser sind sie dann am Ende aber trotzdem nicht“, lacht Hans-Jürgen
Drögemüller, „zuhause krähen manche von ihnen dann gleich munter weiter. Drögemüller „ist“ quasi
das Hähnewettkrähen. Vor 50 Jahren hat er`s erfunden und über alle Jahrzehnte organisiert und am
Laufen gehalten – immer mit Hilfe seiner Vereinsmitstreiter, das ist ihm sehr wichtig zu betonen:
„Unsere Orga-Truppe ist einfach ein tolles Team“. Nun übergibt er die Organisation in neue Hände.
Das Wettkrähen auf dem Weg zur Institution
Heute ist das Hähnewettkrähen eine Institution in der
Republik. Die Bild-Zeitung berichtete, erinnert sich Drögemüller,
irgendwann zogen ZDF und MDR, NDR und
RTL sowie Sat 1 nach. Das Hähnewettkrähen tauchte in
Reiseratgebern und Brauchtumsschriften auf. Immerhin:
„Andere Orte haben es mit ähnlichen Veranstaltungen versucht,
aber dann auch recht schnell wieder aufgegeben.“
Das Bevenser Hähnewettkrähen ist geblieben.
Am Anfang, so erinnert sich Drögemüller heute, hatten
er und seine Züchterkolleginnen und -kollegen allerdings
auch Bedenken. Drögemüller war in den Bevenser
Geflügelzüchterverein eingetreten und brachte, inspiriert
durch die Lektüre von Fachzeitschriften, gleich die Idee
eines Wettkrähens mit. „In Bevensen war man schon
skeptisch, ob so eine Veranstaltung zum Kurgeschehen
passt.“ Doch schon im ersten Jahr kamen die Zuschauer,
staunten neugierig – und ziemlich schnell hatten die
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