Vitalheide Sommer 2020
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Schäferstündchen<br />
Über die Heide hinaus - mit<br />
Schäfermeister Gerd Jahnke<br />
Von Kathrin Marie Arlt<br />
Ein Schäfer mit langem Mantel und etwas weniger langem Bart, Schlapphut und Stock, eine Herde im<br />
Sonnenuntergang auf der weiten Heidelandschaft … All das bewegt sich, leicht romantisiert, im Hinterkopf,<br />
bei dem Ansinnen, über den zu schreiben, der im Zusammenhang mit der Ellerndorfer Heide,<br />
Schafen und Heidschnucken recht häufig genannt wird: Schäfermeister Gerd Jahnke. Die Realität<br />
sieht etwas anders aus.<br />
Die Schnucken hatten ihren großen Auftritt von August<br />
bis September: Da staksten sie auf ihren schmalen Hufen<br />
über Stock, Stein und Erika. Sie erledigen ihren Job<br />
als Landschaftspfleger in der Wacholderheide: Immer<br />
der Nase nach sorgen sie mümmelnd und kauend dafür,<br />
dass die Kulturlandschaft nicht vergrast und verbuscht.<br />
Gut für die Natur. Ein unglaublich friedlicher Anblick<br />
für Ausflügler. Auch Gerd Jahnke ist dann schon mal im<br />
Einsatz – mit Mantel und Hut und Stock. Wenn auch<br />
ohne Bart.<br />
Routine statt Romantik<br />
In den übrigen Monaten allerdings spielen die populären<br />
etwa 500 Schnucken eine Rolle unter vielen. Denn weitere<br />
1000 Schafe fordern in der Glockenbergsschäferei<br />
in Eimke vollen Einsatz. Kein Wunder also, dass die To-<br />
Do-Liste selbst mittags noch ellenlang ist. Und obenauf<br />
steht eine Fahrt Richtung Norden. Im Transporter und im<br />
Anhänger. Dort ist eine der Muttertierherden auf einem<br />
Acker zu Gast, etwa 30 Kilometer vom heimischen<br />
Hof entfernt. „Wir müssen die Tiere aussortieren, die<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
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