Nottwiler Auslese 2018
Nottwiler Geschichten zum Nachlesen
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Die bei der Restaurierung<br />
entdeckte<br />
spätmittelalterliche<br />
Wandmalerei: Kreuzigung<br />
des mit Wunden<br />
übersäten Christus<br />
7 Nottwil – Die<br />
Kapelle im Ey, Exposé<br />
Waltraud Hörsch,<br />
November 2017<br />
Aufgrund der Grobkostenschätzung musste eine Finanzierung<br />
im Umfang von 350 000 Franken sichergestellt werden. Der<br />
St. Margrethenkapellen Stiftung gelang das innert Jahresfrist:<br />
Neben 100 000 Franken aus dem eigenen Stiftungsvermögen<br />
erhielt sie Investitionsbeiträge von je 50 000 Franken von der<br />
Schweizer Paraplegiker-Stiftung, der Kirchgemeinde und der<br />
Einwohnergemeinde Nottwil sowie Spenden von Firmen, ehemaligen<br />
Genossenschaftern und weiteren Privatpersonen.<br />
Nach einer kurzen Planungs- und Vorbereitungszeit sowie<br />
Abklärungen mit dem Bauingenieur, den Restauratoren und dem<br />
Denkmalpfleger konnte Ende Mai 2016 mit den Restaurierungsarbeiten<br />
begonnen werden. Als grosse Überraschung kam unter<br />
einer neueren Putzschicht eine wahrscheinlich spätmittelalterliche<br />
Wandmalerei zum Vorschein. Die Malschicht wurde mit<br />
viel Geduld und Fingerspitzengefühl freigelegt, gefestigt und<br />
leicht retuschiert. Die dargestellte Kreuzigung mit dem mit<br />
Wunden übersäten Christus erinnert an Bilder der Mystik des<br />
13. / 14. Jahrhunderts, während der Bildaufbau mit dem üppigen<br />
Rankendekor eher mit dem Stil aus dem 16. / 17. Jahrhundert in<br />
Verbindung gebracht wird. Das bei der Restaurierung freigelegte<br />
Mauerwerk macht deutlich, dass die Kapelle möglicherweise<br />
im 17. / 18. Jahrhundert (Barock) vergrössert worden ist.<br />
Einerseits wurde der Teil der Kapelle östlich der Fenster später<br />
aufgemauert, andererseits ist unter dem Aussenputz des südlichen<br />
Fensters eine nach Osten verschobene ältere Fensterbank<br />
zu erkennen 7 . – Während also feststeht, dass die Kapelle we-<br />
<strong>2018</strong><br />
52<br />
Die Ey Kapelle