Nottwiler Auslese 2018
Nottwiler Geschichten zum Nachlesen
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Wir hatten uns auch auf Mischfutter spezialisiert und mit<br />
einer modernen Silo- und Mischfutteranlage jährlich 6 000 bis<br />
7 000 Tonnen produziert. Für den Bau dieser Anlage wurden von<br />
1974 bis 1976 1,7 Millionen Franken investiert, und mit ihr<br />
haben wir auch neue Verfahren, beispielsweise mit dem Beimischen<br />
von Fett, angewandt, was zu staubarmem und kalorienreicherem<br />
Futter führte.<br />
Die Genossenschaft entwickelte sich im Verlaufe der Zeit<br />
zur zweitgrössten und sehr erfolgreichen Genossenschaft der<br />
Zentralschweiz mit zehn Millionen Franken Umsatz. Und meine<br />
Mitarbeiter und ich haben etwas erreicht, was keine andere Genossenschaft<br />
geschafft hatte. Wir konnten mit unseren Produkten<br />
und Diensten 92 % unseres Rayons Nottwil-Buttisholz abdecken.<br />
Diese Quote war der Dank und die Anerkennung der<br />
Bauern dafür, dass wir mit ihnen immer fair und anständig geschäftet<br />
haben.<br />
Ruedi Egli hat sein ganzes berufliches Schaffen der Landwirtschaft<br />
gewidmet und sich als sozialer und kompetenter Geschäftspartner<br />
einen ausgezeichneten Ruf erworben. Neben der Funktion<br />
des Geschäftsführers der Genossenschaft Nottwil-Buttisholz wurde<br />
er 1964 Geschäftsführer der «Grasteeri» Oberkirch (heute Trocknungsanlage<br />
Oberkirch) die er bis 1984 führte. 1962 gründeten die<br />
Genossenschaften, die selber Mischfutter produzierten, die «G-Vereinigung»<br />
2 , die 1979 mit zwei Partnern in Rickenbach mit dem Sonnhof<br />
einen Schweinezuchtbetrieb kaufte. Im Betrieb mit 80 Moren (Mutterschweinen),<br />
dem Egli als Verwaltungsratspräsident vorstand,<br />
wurde Pionierarbeit in der Primärzucht (keimfreie Betriebe) geleistet.<br />
Und in der bäuerlichen Schweinevermarktungsorganisation AG<br />
für SPF Tiere 3 war er zwölf Jahre im Verwaltungsrat.<br />
1979 wurde Ruedi Egli als Gemeindeammann in den Gemeinderat<br />
gewählt. Das Amt war damals sehr arbeitsintensiv und umfasste<br />
ein Pensum von nahezu 60 %, weshalb im gleichen Jahr erstmals ein<br />
Gemeindebuchhalter angestellt wurde. In seine Ära als Gemeindeammann<br />
fiel die Aussenrenovation des ‹Alten Schulhauses 1914›<br />
sowie der Ausbau der Oberarigstrasse. Und Ende 1984 war Egli auch<br />
bei den ersten, noch strikt geheimen Sondierungsgesprächen für die<br />
Ansiedlungspläne des SPZ involviert, dessen Realisierung schliesslich<br />
den grössten Entwicklungsschub in der Gemeinde auslöste.<br />
Nach dem Ausscheiden als Geschäftsführer der Genossenschaft<br />
wirkte Ruedi Egli mit einem Vollpensum als Obmann der kantonalen<br />
Katasterschätzer in den Gemeinden Sempach und Hochdorf und<br />
schätzte bis ins Jahr 2000 sämtliche Käsereien im Kanton Luzern<br />
ein.<br />
2 G-Vereinigung<br />
= Genossenschaftsvereinigung<br />
3 AG für SPF Tiere =<br />
Aktiengesellschaft für<br />
Spezifisch Pathogen<br />
Freie Tiere<br />
(heute Agrifera AG)<br />
Ruedi Egli<br />
81 <strong>2018</strong>