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TOPFIT März 2020

Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness

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6 Thema aktuell

So schützen Sie sich!

Wer sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus

(und anderen Erregern von Atemwegserkrankungen)

schützen will, sollte die allgemeinen

Hygieneregeln einhalten:

• Häufiges Händewaschen mit Wasser und

Seife. Antimikrobielle Zusätze sind in der Regel

nicht notwendig. Auch die Temperatur

des Wassers spielt keine Rolle. Das Händewaschen

sollte mindestens 20 Sekunden

dauern, nach dem Waschen sollten die Hände

gründlich abgetrocknet werden.

• Zurückhaltend grüßen und Abstand halten.

Es muss nicht unbedingt ein Handschlag

oder eine Umarmung sein. Nach Möglichkeit

sollten Sie etwa eineinhalb bis zwei Meter

Abstand zu Menschen halten. Dies gilt umso

mehr, wenn sie Erkältungssymptome zeigen.

• Husten- und Nies-Etikette: In die Armbeuge

oder in ein Einwegtaschentuch niesen

oder husten. Taschentücher sollten Sie direkt

entsorgen. Der Rat, die Hand vor den Mund

zu halten, gilt als wissenschaftlich überholt.

Denn auf diese Weise werden Krankheitserreger

leicht weiterverbreitet, etwa beim Händeschütteln

oder Türklinken-Drücken. Gleichwohl

sollte man sich nach dem Husten, Niesen

und Naseputzen möglichst umgehend

die Hände waschen.

• Bewusst mit Berührungen des Gesichts

umgehen. Versuchen Sie, sich möglichst wenig

ins Gesicht zu fassen, damit Viren nicht

von den Händen in die Nähe der Atemwege

gelangen.

Ein solches Symptomtagebuch kann man beispielsweise

im Internet herunterladen. Treten

dann tatsächlich Beschwerden auf, sollte man

den Hausarzt anrufen. Alternativ kann man

sich auch an den ärztlichen Bereitschaftsdienst

wenden, die Telefonnummer lautet 116 117. In

Fällen, bei denen eine Infektion mit dem neuen

Coronavirus vermutet wird, wird der Arzt den

Patienten isolieren. Wer Kontakt zu einem nachweislich

Infizierten hatte, sollte das zuständige

Gesundheitsamt anrufen.

Wann wird man auf eine Coronavirus-Infektion

getestet?

Grundsätzlich gilt: Nicht jeder mit einem

Schnupfen oder Husten hat sich gleich mit

SARS-CoV-2 infiziert. Dementsprechend wird

auch nicht jeder, der unter Erkältungssymptomen

leidet, auf das Coronavirus getestet. Sich

bei der Testung auf echte Verdachtsfälle zu beschränken,

ist angemessen. Denn es geht auch

darum zu verhindern, dass die Labore an Kapazitätsgrenzen

stoßen. In den Laboren in

Deutschland können nach Angaben der Kassenärztlichen

Vereinigung (KBV) täglich rund

12 000 Tests durchgeführt werden. In der Regel

müssen deshalb zusätzlich zu den Symptomen

weitere Faktoren hinzukommen. Dazu gehört

etwa, dass der Betroffene in den vergangenen

14 Tagen Kontakt mit einem bestätigten Coronavirus-Infizierten

hatte oder dass er sich in einem

vom Robert Koch-Institut ausgewiesenen

Risikogebiet aufgehalten hat.

Wie läuft der Test ab?

Für den Coronavirus-Test wird dem Patienten

ein Rachenabstrich oder ein Abstrich aus der

Nase entnommen. Gegebenenfalls kann auch

eine Probe aus einem ausgehusteten Sekret entnommen

werden, das aus den Bronchien oder

der Lunge stammt. Im Labor wird die Probe

dann auf das Coronavirus untersucht. Das Verfahren

basiert auf einer sogenannten Polymerase-Kettenreaktion,

kurz PCR, um genetisches

Material des Virus im Abstrich nachzuweisen.

Ist der Test positiv, ist zur Bestätigung des Ergebnisses

ein zweiter Test notwendig. Bis der

Betroffene erfährt, ob er positiv getestet wurde,

vergehen in der Regel 24 Stunden.

Es gibt einen weiteren Schnelltest, der auf einer

anderen Methode basiert. Hierbei werden Antikörper

gegen SARS-CoV-2 im Blut nachgewiesen.

Ob der Test den spezifischen Anforderungen

entspricht, ist noch unklar, gerade ist man

dabei, ihn zu validieren, also die notwendigen

Bestätigungstests durchzuführen.

Gibt es Medikamente, mit denen Patienten

wirksam behandelt werden können?

Es gibt tatsächlich einige Medikamente, die zu

wirken scheinen, verschiedene klinische Studien

weisen darauf hin. Infrage kommen beispielsweise

ein HIV-Medikament namens Lopinavir,

das mit Ritonavir geboostert wird, oder Ribavirin,

ein Medikament, das zur Behandlung von

Hepatitis-C-Infektionen zum Einsatz kommt.

Auch das Malariamittel Chloroquin könnte eine

Option sein. Außerdem wird Remdesivir, ein

Ebola-Medikament, erprobt; auf diesen Wirkstoff

setzen die Ärzte gerade besonders große

Hoffnungen. Diese Medikamente würden jedoch

nur dann eingesetzt, wenn ein Patient sehr

schwer erkrankt ist. Denn zum einen sind diese

Medikamente nicht leicht verfügbar und zum

anderen können sie teilweise heftige Nebenwirkungen

auslösen. Hier wird es also darum gehen,

sorgfältig Risiken und Nutzen abzuwägen.

Was kann man selbst tun, wenn man mild

erkrankt ist und sich zu Hause auskuriert?

Die Maßnahmen sollten therapeutisch direkt

dort ansetzen, wo sich das Virus vermehrt: im

Rachen. Dort ist das Virus millionenfach zu finden,

und dort springt es von Zelle zu Zelle, um

sich weiter zu vermehren. Dies lässt sich verhindern,

indem man den Viren nicht die Möglichkeit

gibt, an einer Zelle anzuhaften. Hierfür

muss man die Schleimhäute gut befeuchten, also

vor allem viel Wasser und Tee trinken. Ein wirksames

Mittel ist Gingerol – das ist der Stoff, der

frischem Ingwer seinen scharfen Geschmack

verleiht. Deshalb bietet es sich an, viel Ingwertee

zu trinken: Er ist schleimfördernd und speziell

für die Schleimhäute hinten im Rachen nützlich,

indem er die Viren quasi aus den Geweben

herausschwemmt. Sie können dann einfach

runtergeschluckt und von der Magensäure vernichtet

werden. Dieser Effekt lässt sich auch mit

Mundspülungen (z. B. Meridol) erzielen. Wichtig

ist auch, das Immunsystem bei seiner Abwehrarbeit

zu unterstützen. Bewährt haben sich

vor allem Vitamin C und Vitamin D. Dagegen

sollte man die Anwendung von Zink, dem man

ebenfalls eine immunsystemstärkende Wirkung

zuschreibt, allenfalls auf die Anfangsphase der

Erkrankung begrenzen. Zu viel Zink kann den

angestrebten Therapieeffekt ins Gegenteil verkehren

und das Immunsystem beeinträchtigen.

Ein weiteres hilfreiches Mittel zur Unterstützung

des Immunsystems, nämlich Bewegung

an der frischen Luft, lässt sich ja nicht durchführen,

wenn man unter Quarantäne steht …

Hier finden Sie Informationen!

• (Fach-)Informationen zum Coronavirus

sind auf der Homepage des Robert Koch-

Instituts (www.rki.de) oder unter www.

infektionsschutz.de zu finden, der Informationsseite

der Bundeszentrale für gesundheitliche

Aufklärung (BZgA).

• Aktuelle Einschätzungen zur Lage auf

den Seiten der Weltgesundheitsorganisation

(www.euro.who.int/de/home)

Hotlines bieten u. a. das Bundesministerium

für Gesundheit (BMG) und die Unabhängige

Patientenberatung Deutschland an:

• 0800 / 011 77 22 — die Telefonnummer

der unabhängigen Patientenberatung

Deutschland

• 030 / 346 465 100 — das Bürgertelefon

des Bundesministeriums für Gesundheit

• 116 117 — der ärztliche Bereitschaftsdienst

• Für Gehörlose und Hörgeschädigte gibt

es ebenfalls einen Beratungsservice unter

der Faxnummer 030 / 340 60 66 07, per

E-Mail info.deaf@bmg.bund.de,

info.gehoerlos@bmg.bund.de und über

Video mit dem Gebärdentelefon unter

www.gebaerdentelefon.de/bmg/

TOPFIT 1 / 2020

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