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Mut und Liebe 35/2020 Mut Mach Geschichten 01062020

Eine Seuche vor unserer Haustür... der erste Schock scheint langsam überwunden. Zwischen Urlaubsstimmung und Existenzangst hat sich unser Alltag wieder etwas normalisiert. Doch das unbeschwerte Lebensgefühl ('die Katastrophen sind immer weit weg') der Vor-Corona-Zeit wird es sobald nicht mehr geben. Deshalb haben wir für Euch Mut-Mach-Geschichten gesammelt. Viel Spaß beim Lesen... und bleibt gesund!

Eine Seuche vor unserer Haustür... der erste Schock scheint langsam überwunden. Zwischen Urlaubsstimmung und Existenzangst hat sich unser Alltag wieder etwas normalisiert. Doch das unbeschwerte Lebensgefühl ('die Katastrophen sind immer weit weg') der Vor-Corona-Zeit wird es sobald nicht mehr geben. Deshalb haben wir für Euch Mut-Mach-Geschichten gesammelt. Viel Spaß beim Lesen... und bleibt gesund!

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MUT&LIEBE / THEMA /

Raum treffen, dürfen wir die Obergrenze nicht höher

setzen. Aber: Wir können sie noch enger fassen. Auch

Entscheidungen, die z.B. Geld kosten und damit zu einer

Belastung des städtischen Haushalts führen, kann der

Stab nicht alleine treffen. Hierfür braucht es immer die

Zustimmung von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung.

Darüber hinaus erfolgt die akute Gefahrenabwehr

über den Führungsstab der Feuerwehr, der

parallel eingerichtet ist. Die auch in normalen Zeiten

hervorragend eingespielte Arbeit von Feuerwehr und

Rettungskräften muss im Verwaltungsstab nicht besprochen

werden.

Ersetzt der Verwaltungsstab den Magistrat und die

Stadtverordnetenversammlung? Müsste letztere nicht

den Magistrat und die Verwaltung kontrollieren?

Dr. Felix Schwenke: Der Verwaltungsstab ersetzt weder

Magistrat noch Stadtverordnetenversammlung – einerseits

dürfte er das gar nicht, andererseits ist das auch

von niemandem so gewollt oder beabsichtigt. Entscheidungen,

die im Magistrat und in der Stadtverordnetenversammlung

getroffen werden müssen, kann der Verwaltungsstab

nicht treffen. Dazu zählen zum Beispiel

die Aussetzung der Kitabeiträge in der Zeit, in der die

Kitas geschlossen sind, oder andere haushaltsrechtliche

Fragen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

Dadurch ist auch weiterhin die politische Kontrolle

der Verwaltung durch die gewählten Stadtverordneten

vollständig und ohne jegliche Einschränkung gewährleistet.

Um nicht zu viele Sitzungen mit zu vielen Personen

durchführen zu müssen, hat die Stadtverordnetenversammlung

freiwillig entschieden, nicht mehr alle Ausschüsse

zu bilden und nicht mehr alle Sitzungen stattfinden

zu lassen. Um in dringenden Fällen auch mit

weniger Personen als den 71 Stadtverordneten handlungsfähig

zu sein, hat sie außerdem die Möglichkeiten

der Hessischen Gemeindeordnung genutzt und einen

sogenannten „Zentralausschuss“ gegründet, dem 19

Vertreter der Fraktionen angehören und der die Mehrheitsverhältnisse

in der Stadtverordnetenversammlung

abbildet. Die Beschlüsse des Zentralausschusses müssen

noch einmal auf die Tagesordnung der nächsten

Sitzung der Stadtverordnetenversammlung genommen

werden, die sie dann genehmigen oder aufheben kann.

Was hat sich in Ihrer Haltung zu Macht und Umgang

mit Verantwortung für Sie verändert?

Dr. Felix Schwenke: Als Kind hatte ich immer Angst

vor einem Unglück in einem Atomkraftwerk oder einem

Dritten Weltkrieg. Das ich einmal eine Pandemie erleben

würde, und in solch einer verrückten Zeit politische

Verantwortung tragen würde, habe ich offen zugegeben

nicht für sehr wahrscheinlich gehalten. Wir befinden

uns in Deutschland in der größten Herausforderung

seit dem 2. Weltkrieg, dies ist nicht übertrieben: Es geht

plötzlich um Leben und Tod, kleine Ereignisse können

die Zahl der Toten exponentiell erhöhen und es müssen

Maßnahmen ergriffen werden, die enorme wirtschaftliche

Schäden verursachen, was ja auch das Leben von

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© Stadt Offenbach/georg-foto, Offenbach

JUNI / JULI / AUGUST 2020

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