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Mut und Liebe 35/2020 Mut Mach Geschichten 01062020

Eine Seuche vor unserer Haustür... der erste Schock scheint langsam überwunden. Zwischen Urlaubsstimmung und Existenzangst hat sich unser Alltag wieder etwas normalisiert. Doch das unbeschwerte Lebensgefühl ('die Katastrophen sind immer weit weg') der Vor-Corona-Zeit wird es sobald nicht mehr geben. Deshalb haben wir für Euch Mut-Mach-Geschichten gesammelt. Viel Spaß beim Lesen... und bleibt gesund!

Eine Seuche vor unserer Haustür... der erste Schock scheint langsam überwunden. Zwischen Urlaubsstimmung und Existenzangst hat sich unser Alltag wieder etwas normalisiert. Doch das unbeschwerte Lebensgefühl ('die Katastrophen sind immer weit weg') der Vor-Corona-Zeit wird es sobald nicht mehr geben. Deshalb haben wir für Euch Mut-Mach-Geschichten gesammelt. Viel Spaß beim Lesen... und bleibt gesund!

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MUT&LIEBE / THEMA /

unterhalte mich gern darüber“, erklärt Schumacher.

Nach der Geburt der zweiten Tochter zog

die Familie 2018 nach Offenbach. „Wir sind hier

wahnsinnig gut aufgenommen worden“, freut sich

Schumacher. Die Steinmetz’sche Buchhandlung

wurde zu ihrer Stammbuchhandlung. Und als

sie auf der Internetseite des Börsenvereins des

Deutschen Buchhandels das Inserat las, dass

ausgerechnet diese Buchhandlung zum Verkauf

stand, da fasste Lisa Schumacher ihren Plan.

Erst mit der schrittweisen Wiedereröffnung des

Ladens in der Frankfurter Straße Mitte April löste

sich bei Lisa Schumacher die Anspannung über

die Krisensituation. Und die Freude über ihren

Buchladen kehrte zurück. „Es fühlt sich für mich

jetzt richtig an.“ Die vier Mitarbeiterinnen und

den Boten hat sie übernommen. Die Zeit der

Ladenschließung hat das Team gut genutzt.

Während den treuen Kunden Bücher nach

Hause geliefert wurden, bekamen im Laden

Regale und Boden einen neuen Schliff.

Und auch, wenn längst noch nicht alles normal

läuft und Lisa Schumacher ihre Pläne zum

Beispiel für Lesungen und Veranstaltungen für

Kinder weiter zurückstellen muss, so fühlt sie

sich doch gestärkt durch den Kaltstart, den sie

hinlegen musste.

„Wenn ich das in den nächsten Monaten hinbekomme,

dann kann mich als Unternehmerin nichts

mehr umhauen“, ist sie überzeugt.

Christina Dirlich

Buchtipp:

Moritz von Uslar:

Nochmal Deutschboden.

Meine Rückkehr in die

brandenburgische Provinz

2020, Kiepenheuer & Witsch, Köln

ISBN: 9783462053258

Preis: 22,00 €

Zehn Jahre nach seinem ersten Buch über Zehdenick kehrt

Moritz von Uslar – Reporter der Zeit – zurück in die ostdeutsche

Kleinstadt. Noch einmal mietet er sich drei Monate dort

ein, um sich in das Innenleben des brandenburgischen Ortes

zu vertiefen.

2009 hatte er sein erstes Porträt über Zehdenick geschrieben

– auf den Bestseller folgte die Verfilmung. Im Blick: Alltagsbeobachtungen

einer von Hartz 4-geprägten Gesellschaft

und die kleinstädtische Jugendkultur. Literweise Bier, hoher

Fremdschämfaktor und die Band 5 Teeth Less. Im Hintergrund

surrte die Nachwendezeit immer mit, genau wie die

damals so offen gelebte rechte Jugendkultur. Wer einen Eindruck

bekommen wollte, wie sich das platte Land im Osten

anfühlt, der musste dieses Buch lesen.

Nun, 2019, die Frage, was aus all dem geworden ist.

Der Autor bleibt seinem ehrlichen, so herrlich schnoddrigen

Stil treu. Kneipen haben zugemacht, andere neu eröffnet.

Flüchtlinge leben in der Kleinstadt. Die AFD ist auf den Plan

getreten. Viele der Protagonisten von 2009 trifft der Leser

wieder. Wie bei alten Bekannten ist er neugierig darauf wie

es weiterging in ihrem Leben. Von Uslar sieht tief in die

ostdeutsche Seele und bringt so den Zustand der gesamtdeutschen

Gesellschaft auf den Punkt.

— — — — —

Räder für alle

— — — — —

Mo geschlossen,

Di–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–14 Uhr

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JUNI / JULI / AUGUST 2020

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