Mut und Liebe 35/2020 Mut Mach Geschichten 01062020
Eine Seuche vor unserer Haustür... der erste Schock scheint langsam überwunden. Zwischen Urlaubsstimmung und Existenzangst hat sich unser Alltag wieder etwas normalisiert. Doch das unbeschwerte Lebensgefühl ('die Katastrophen sind immer weit weg') der Vor-Corona-Zeit wird es sobald nicht mehr geben. Deshalb haben wir für Euch Mut-Mach-Geschichten gesammelt. Viel Spaß beim Lesen... und bleibt gesund!
Eine Seuche vor unserer Haustür... der erste Schock scheint langsam überwunden. Zwischen Urlaubsstimmung und Existenzangst hat sich unser Alltag wieder etwas normalisiert. Doch das unbeschwerte Lebensgefühl ('die Katastrophen sind immer weit weg') der Vor-Corona-Zeit wird es sobald nicht mehr geben. Deshalb haben wir für Euch Mut-Mach-Geschichten gesammelt. Viel Spaß beim Lesen... und bleibt gesund!
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MUT&LIEBE / THEMA /
pro familia offenbach
– beratungen per video-chat
und telefon
JUNI / JULI / AUGUST 2020
„Wir sind normalerweise neun Berater in der Geschäftsstelle
und das persönliche Gespräch mit unseren
Klientinnen steht bei uns im Vordergrund. Durch
die Corona-Krise haben wir jedoch einen Digitalisierungssprung
hingelegt, der in dieser Form für uns nicht
vorstellbar war“, erklärt Heike Pinne, die Leiterin der
Geschäftsstelle von pro familia in Offenbach. (Foto:
Mitte)
Pro familia berät Frauen und Paare gemäß dem
Schwangerschaftskonfliktgesetz, bei Konflikten in
der Familie, in der Partnerschaft und in den Feldern
der Sexualpädagogik. Mitte März erhielt pro familia
vom Hessischen Ministerium die Anweisung zur
kontaktlosen Beratung. Heike Pinne musste sich
also überlegen, wie sie für ihre Geschäftsstelle die
Beratung über andere Kanäle realisieren kann, damit
sie und ihre Mitarbeiter*innen weiterhin den
hilfesuchenden Frauen und Paaren zur Verfügung
stehen kann.
Alle mussten sich erstmal mit dem Gedanken abfinden,
dass die Beratungen nun über das Telefon
oder per Video-Chat stattfinden müssen. Eine ungewohnte
Situation und manchmal nicht ganz einfach
umzusetzen. Einerseits musste die Geschäftsstelle
rasch neue Lösungen finden und dabei neue Technologien
einsetzen, die man vorher nicht kannte. Andererseits
verfügen auch die Klientinnen nicht immer
über die notwendige Ausrüstung. Viele Frauen
haben ein Prepaid-Handy, über das sie
Kontakt aufnehmen und nicht immer
Zugang zu einem PC oder Laptop. Hier
bleibt nur die Beratung per Telefon. Die
Klientinnen müssen dann aber auch
einen Ort finden, wo sie sicher und
ungestört telefonieren können, denn
Schwangere, die in Not geraten, oder
Opfer von sexueller Gewalt sind mit
ihren Problemen in der Regel allein.
Die technischen Herausforderungen
für die Online-Beratung hat pro familia
wie folgt gelöst: „Für uns war es wichtig,
dass wir eine datengeschützte Beratung
aus der Geschäftsstelle heraus anbieten
können und trotzdem den Infektionsschutz
beachten“, sagt Heike Pinne. Die
Geschäftsstelle in Offenbach nutzt dafür
das Softwareprogramm ELVI, die
elektronische Visite, die auch Ärzte verwenden. Die
Frauen, die sich bei pro familia melden, bekommen
einen Link geschickt und gelangen in ein virtuelles
Wartezimmer. „Wir bevorzugen den Video-Chat, aber
wenn die Technik gar nicht funktioniert, beraten wir per
Telefon“, erklärt Heike Pinne. In der Geschäftsstelle
arbeiten immer mindestens zwei Personen gleichzeitig.
Das ist auch für die Berater*innen wichtig,
KARIN MÜLLER
Senefelder Str. 15 | Offenbach | Tel.: 069/269 103 78
Öffnungszeiten:
Mo. Di. Do. Fr.: 9.00 – 13.00 und 15.00 – 18.00 uhr
Mi. und Sa.: 9.00 – 13.00 uhr
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