MEDIEN BULLETIN 2/2020 Vorschau
Law & Order für den perfekten Konzertfilm – 8K Live-Konzert von MANOWAR, Flexibilität ist Trumpf in der Corona-Pandemie, Produktion im kleinen Kreis – „Matze Knops Homeoffice“, In der Zwickmühle – Zukunft des IRT ungewiss, Wenn nicht jetzt, wann dann – Nevion-CEO Geir Bryn-Jensen im Interview
Law & Order für den perfekten Konzertfilm – 8K Live-Konzert von MANOWAR, Flexibilität ist Trumpf in der Corona-Pandemie, Produktion im kleinen Kreis – „Matze Knops Homeoffice“, In der Zwickmühle – Zukunft des IRT ungewiss, Wenn nicht jetzt, wann dann – Nevion-CEO Geir Bryn-Jensen im Interview
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
© Neoxfilm<br />
Supertechno50-Teleskop-Kran von Technocrane am linken Bühnenrand<br />
Marc Schütrumpf, Geschäftsführer von Neoxfilm<br />
Reaktionen haben. So etwas sieht man nicht vor der Bühne.<br />
Das waren auch schon sehr außergewöhnliche Einstellungen,<br />
die Thomas, wechselnd von der einen zur anderen<br />
Bühnenseite, abgeholt hat“, berichtet Schütrumpf. „Er hat,<br />
wie von allen Kameraleuten gefordert, sehr klare Bilder<br />
gemacht und hat nicht versucht, weitwinklig hinter der<br />
Action her zu stochern“, meint der Neoxfilm-Geschäftsführer.<br />
Eine klare Bildsprache, die den großen Sensoren und<br />
dem dosierten Defocus-Momenten Rechnung tragen würden,<br />
erleichtere am Ende auch den Schnitt und das Nachframen.<br />
Nicht gewollt seien in diesem Zusammenhang unter<br />
anderem Aufnahmen steil von unten oder gekippt gewesen.<br />
Auch habe man sich darauf verständigt, weniger zu zoomen<br />
und stattdessen lieber Schärfe zu ziehen und den Fokus zu<br />
verlagern, wenn etwa der Sänger zur Seite geht und im Hintergrund<br />
der Schlagzeuger ein Solo spielt. Damit verbunden<br />
seien auch reduzierte Bewegungen von Dollys und Kran.<br />
„Das Framing- und Kadrage-Konzept war durchgehend so<br />
konzipiert, dass wir ‚crystal clear‘ ohne schnelles Zooming<br />
oder Schwenken der Operator gearbeitet haben. Um eine<br />
einheitliche Bildsprache aller Operatoren zu gewährleisten,<br />
wurde das alles klar vordefiniert und besprochen“, betont<br />
Schütrumpf. So habe er auch mit den mexikanischen Dolly-<br />
Operatoren im Graben im Vorfeld viele kreative Details<br />
innerhalb ihres Frames wie Hintergrundmotive und sinnvolle<br />
Defocus-Möglichkeiten diskutiert. Die Kameras im Graben<br />
vor der Bühne waren alle RED 6K-Kameras. Schütrumpf:<br />
„6K hat gereicht, weil wir mit Hilfe von Head-Editor Kevin<br />
McAuliffe die Bilder, die wir dort einfangen wollten, sehr<br />
genau definieren konnten.“ Bei der Konzertaufzeichnung<br />
habe man sehr strikte Vorgaben der Band beachten müssen.<br />
„Diese Guidelines sind für mich allerdings überhaupt<br />
keine Einschränkung gewesen. Im Gegenteil, eigentlich sind<br />
sie das Grundrezept für einen sehr guten Konzertfilm, der<br />
zwar eine äußerst klare und intensive Planung, Bildsprache<br />
und Umsetzung erfordert, aber dafür dann ohne jegliche<br />
Kompromisse auskommt“, sagt Schütrumpf. Die Band-Guidelines<br />
basierten schließlich auf 30 Jahre Konzertfilm-Erfahrung<br />
und könnten durchaus als „eine Art Law & Order für<br />
den perfekten Konzertfilm“ betrachtet werden.<br />
DeMaio lobt: „Wir hatten eine gute Kombination an Produktionsleuten,<br />
mit einem breiten Background, von Filmproduktionen<br />
bis hin zu modernen digitalen Aufzeichnungen. Jeder<br />
hatte was Sinnvolles beizutragen. Es war eine Freude, so<br />
qualifizierte Leute um mich herum zu haben.“<br />
Alle RED-Kameras zeichneten im RED-Codec REDCODE<br />
RAW auf Speichermedien in den Kameras auf. Alle Kamerasignale<br />
wurden indes auch zu einer Ü-Wagen-Zentralregie<br />
geschickt und dort als Backup in HD aufgezeichnet. Bis auf<br />
die beiden Funkkameras auf und vor der Bühne und der<br />
Videodrohne waren alle anderen Kameras per Glasfaser mit<br />
dem Ü-Wagen verbunden. Auch die Tonaufnahmen und die<br />
Kommunikation via Riedel Artist liefen darüber. „In dem<br />
Moment, wo die Aufnahmen von den Speichermedien der<br />
Kameras gesichert hatte, war das HD-Backup obsolet“,<br />
sagt Schütrumpf. Der Ü-Wagen selbst habe nur der Kontrolle<br />
und Kommunikation mit den Kameraleuten gedient.<br />
MANOWAR spielte in Mexiko rund 120 Minuten. Dazu wurde<br />
auch noch Doku-Material rund um das Konzert herum<br />
produziert. Insgesamt kam so 30 TB Material zustande. Der<br />
Neoxfilm-Geschäftsführer berichtet: „Die Show war spektakulär.<br />
Die Bühne bildete optisch eine Vulkan-Landschaft mit<br />
zwei Ebenen ab. Wie auch schon bei den 2019 vorhergegangenen<br />
MANOWAR-Konzerten waren zudem zwölf Wikinger<br />
im historischen Look unterwegs. Durch das konsequente<br />
Bühnenbild und die Struktur der Show ergab sich eine<br />
spannende Mixtur aus Metalkonzert und Oper.“<br />
Schütrumpf betont: „Ich produziere nun seit über 20 Jahren<br />
Konzertfilme und kann für mich sicher sagen, dass diese<br />
32 mebulive 2.<strong>2020</strong>