MEDIEN BULLETIN 2/2020 Vorschau
Law & Order für den perfekten Konzertfilm – 8K Live-Konzert von MANOWAR, Flexibilität ist Trumpf in der Corona-Pandemie, Produktion im kleinen Kreis – „Matze Knops Homeoffice“, In der Zwickmühle – Zukunft des IRT ungewiss, Wenn nicht jetzt, wann dann – Nevion-CEO Geir Bryn-Jensen im Interview
Law & Order für den perfekten Konzertfilm – 8K Live-Konzert von MANOWAR, Flexibilität ist Trumpf in der Corona-Pandemie, Produktion im kleinen Kreis – „Matze Knops Homeoffice“, In der Zwickmühle – Zukunft des IRT ungewiss, Wenn nicht jetzt, wann dann – Nevion-CEO Geir Bryn-Jensen im Interview
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Business / IRT<br />
© IRT<br />
In der Zwickmühle<br />
HbbTV-Workshop beim IRT<br />
Die Zukunft des weltweit renommierten Instituts für Rundfunktechnik (IRT) mit Sitz in<br />
München ist ungewiss. Es wird möglicherweise Ende des Jahres komplett dicht gemacht.<br />
Warum aber soll die rundfunk- und medientechnologische Grundlagenforschung und<br />
Entwicklungsarbeit des IRT plötzlich obsolet geworden sein – hängt das immer noch mit<br />
dem angeblichen IRT-Patentskandal zusammen?<br />
Erst einmal die Fakten. Das IRT wurde 1956 – als es das<br />
ZDF noch gar nicht gab – von den damals sechs ARD-<br />
Rundfunkanstalten gegründet. Die Idee war, die rundfunktechnologische<br />
Forschungsarbeit zu zentralisieren. Von den<br />
Ergebnissen, vor allem Standardisierungen, sollten alle<br />
öffentlich-rechtlichen Anstalten gemeinsam profitieren, um<br />
so ökonomische Synergieeffekte zu erzielen. Eine Sparsamkeits-Maßnahme,<br />
die die Politik erst Recht heute von den<br />
öffentlich-rechtlichen Anstalten in Europa erwartet.<br />
Zuletzt wurde das IRT mit seinen von 140 auf 120<br />
geschrumpften Mitarbeitern von 14 Gesellschaftern (den<br />
neun Rundfunkanstalten der ARD, ZDF, Deutschlandradio,<br />
Deutsche Welle, ORF und SRG/SSR) getragen und von<br />
ihnen hauptsächlich zu jährlich zirka 70 Prozent finanziert.<br />
Zusätzlich erwirtschaftete das IRT rund 30 Prozent an Geldeinnahmen<br />
durch kommerzielle Projekte, wie Thomas<br />
Schiermann, Leiter der IRT-Öffentlichkeitsarbeit sagt: Im<br />
Jahr 2019 beispielsweise betrugen die Gesellschafterzuschüsse<br />
rund 11,6 Millionen Euro (69,8 Prozent) und die<br />
eigenen Erträge rund fünf Millionen Euro (30,2 Prozent).<br />
Auch wenn es in den vergangenen Jahrzehnten nicht marktschreierisch<br />
verkündet worden war, hat sich das IRT mit<br />
seiner Forschungsarbeit jede Menge nationale und internationale<br />
Meriten verdient, gerade hinsichtlich der Entwicklung<br />
von offenen Technologie-Standards, die jedweder<br />
andere Anwender, ob öffentlich-rechtlich oder privat, dann<br />
auch nutzen konnte.<br />
Schon bei der Einführung des Farbfernsehens in Deutschland<br />
war das IRT maßgeblich beteiligt und hat in jüngerer<br />
Vergangenheit an mannigfachen Digitalisierungsstandards<br />
für den Rundfunk mitgewirkt und diese bei Dutzenden internationalen<br />
Organisationen in die Diskussion eingebracht.<br />
Beispielsweise: 3GPP (5G-Standardisierung), AES (Audio),<br />
CEPT (Funkverwaltung), DVB (Fernsehen), EBU (europäische<br />
Rundfunkunion), ETSI (europäische Normierungseinrichtung),<br />
HbbTV (SmartTV), ITU (Broadcast, Funkverwaltung<br />
weltweit), SMPTE (Video, IP-Netztechnik) TISA (TPEG-<br />
Verkehrsinformationen), VSF (IP-Netztechnik), WorldDAB<br />
(Radio), W3C (Internet), Deutsche TV-Plattform und DIN<br />
(Deutsches Institut für Normung).<br />
42 mebulive 2.<strong>2020</strong>