MEDIEN BULLETIN 2/2020 Vorschau

Magazin / Meinung
Wolfgang Angermüller
Geschäftsführer Mediahaus
Wir sind in der glücklichen Position, dass wir aktuell genug zu tun haben.
Natürlich könnte es besser sein. Und wenn der Ü-Wagen einfach nur
steht, ohne zu produzieren ist das erstmal schlecht. Stattdessen begleiten
wir mit unserer Firma aktuell die Berichterstattung rund um den
Krisenstab in Österreich. Außerdem arbeiten wir seit vielen Jahren mit
dem Uniklinikum zusammen und wurden zuletzt gebeten, Livestreams zu
produzieren, um die Menschen auf dem Laufenden zu halten. Zudem
werden von uns gerade in Windeseile Schulungsportale entwickelt, um
medizinische Fachleute im Umgang mit Covid-19 Patienten besser zu
schulen. Wir leben von Tag zu Tag und können ganz schwer abschätzen
wie sich die Dinge entwickeln.
Ein Vorteil ist, dass wir beim Mediahaus insgesamt nur zu viert sind und
sonst immer mit Freelancern arbeiten. Das hilft uns wahnsinnig, weil wir
keine riesengroße Payroll haben, die uns schon im ersten Monat
erdrückt.
Wir betrachten die Entwicklung in der gesamten Medienindustrie mit
Sorge. Bisher hinterlässt die Corona-Krise ein gemischtes Bild. Während
alle Live-Events und gescripteten Formate für Netflix oder auch die deutschen
Broadcaster bis auf weiteres auf Eis gelegt wurden, läuft die
News-Produktion in weiten Teilen weiterhin auf Hochtouren und ist auf
einem ähnlich hohen Niveau geblieben. Die meisten Sony Mitarbeiter sind
aktuell im Homeoffice und glücklicherweise sind wir innerhalb der Firma
bisher alle gesund geblieben. Es gibt noch Offices die offen sind, wie
etwa das in Berlin. Grundsätzlich ist die aktuelle Arbeitsweise jedoch eine
komplett andere, nicht aber unbedingt schlechter. Während wir den persönlichen
Kontakt mit unseren Kunden missen, können wir unsere
Spezialisten über digitale Plattformen wie Zoom oder Teams einfacher mit
Interessenten zusammenführen. Das war auch ein Fazit unserer digitalen
NAB, bei der wir eine Vielzahl an erfolgreichen virtuellen Meetings hatten.
Sollte uns die Pandemie noch eine ganze Weile begleiten, kann ich mir
vorstellen, dass sich Arbeitsweisen auch nach dieser Zeit verändern und
wir uns an neue Prozesse gewöhnt haben. Nichtsdestotrotz bleibt der
persönliche Kontakt für Sony aber weiterhin sehr wichtig und wir hoffen,
dass diese Zeit der Unsicherheit bald vorbei ist.
Claus Pfeifer
Head of Connected Content Acquisition bei Sony Professional
mebulive 2.2020
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