Broschüre Kuchen vom Blech
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Chemische Triebmittel<br />
Diese Backtriebmittel reagieren mit Wasser, Hitze und Säure, wodurch das<br />
notwenige Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) für die Lockerung entwickelt wird. Sie<br />
bringen die Gasbläschen in den Teig, die dafür verantwortlich sind den Teig<br />
aufzulockern. Je feiner die Poren und fester das Endprodukt, desto weniger<br />
Triebmittel wurde verwendet. Ist es sehr locker und großporig wurde eher<br />
viel Triebmittel eingesetzt. Diese Lockerung macht das Gebäck erst essbar.<br />
Ungelockertes lässt sich kaum kauen.<br />
Backpulver<br />
Ist mit Sicherheit das beliebteste und am meisten verwendete Backtriebmittel.<br />
Es wurde erst vor rund hundert Jahren erfunden. Backpulver besteht aus drei<br />
Teilen: einem Kohlendioxidträger (zB Natron), einem Säureträger (zB Phosphat,<br />
Weinstein) und Weizenmehl oder Stärke. Mehl bzw. Stärke dienen als Trennmittel<br />
und verhindern die frühzeitige Reaktion der beiden anderen Bestandteile.<br />
Backpulver mit Phosphat kann die Bekömmlichkeit beeinträchtigen.<br />
Sobald Flüssigkeit oder Wärme dazu kommt, beginnt die Triebkraft des Pulvers<br />
zu wirken. Daher dürfen diese Teige nicht lange stehen, sondern sollten sofort<br />
nach der Fertigstellung in den Ofen. Es empfiehlt sich auch das Backpulver<br />
immer ins Mehl zu mischen. Backpulver ist geschmacksneutral, wird allerdings<br />
zu viel verwendet, kann das Gebäck leicht seifig schmecken und nach dem<br />
Backen zusammenfallen.<br />
Wichtig ist, dass Backpulver trocken und kühl aufbewahrt wird, sonst verliert es<br />
seine Triebkraft.<br />
Weinstein-Backpulver<br />
Enthält Natron und Weinstein als Säure und gar kein Phosphat. Der Weinstein<br />
reagiert erst im Ofen mit dem Natron. Vorteil: Das Gebäck schmeckt milder und<br />
weniger „pelzig“ bzw. stumpf.<br />
Bio-Backpulver<br />
In Bio-Backpulver wird Natron und als Säure Zitronensäure oder Weinsäure<br />
verwendet.<br />
10 <strong>Kuchen</strong> <strong>vom</strong> <strong>Blech</strong><br />
Hirschhornsalz<br />
Seinen Namen hat Hirschhornsalz von der Herstellung im Mittelalter, wo es<br />
aus der Asche verbrannter Hirschgeweihe gewonnen wurde. Heute wird es<br />
synthetisch hergestellt und muss vor der Verwendung in Flüssigkeit aufgelöst<br />
werden.<br />
Es enthält Ammoniumbicarbonat und wird für Flachgebäcke (Lebkuchen,<br />
Mürbteig) verwendet. Es spaltet sich in Ammoniak, Kohlendioxid und Wasser<br />
auf. Typisch für Hirschhornsalz ist der beißende Ammoniakgeruch, der sich im<br />
Ofen jedoch rasch verflüchtigt. Daher hinterlässt er in flachen und trockenen<br />
Gebäcken keinerlei Nachgeschmack. Bei feuchten und hohen Teigen hingegen<br />
kann der unangenehm riechende Ammoniak nicht ausreichend entweichen und<br />
bleibt im Gebäck.<br />
Hirschhornsalz bewirkt das Ausdehnen des Teiges in der Höhe. (Pottasche ist<br />
für das seitliche Ausdehnen zuständig). Zu viel macht das Gebäck großporig und<br />
strohig. Wichtig ist auch, dass es gut verschlossen aufbewahrt wird, da es sich,<br />
sobald Luft dazu kommt, von selbst verflüchtigt.