Turfgrass Science - Deutsche Rasengesellschaft
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FACHWISSEN<br />
Abb. 2: Profilbild auf Golfgrün etwa<br />
1 Jahr nach Einbau und Ansaat mit<br />
oberflächlicher Rasenfilzschicht.<br />
Bild: Prämaßing<br />
1. Bearbeitung mit „Graden GS04”<br />
bis 25 mm Arbeitstiefe,<br />
mit 1 mm, 2 mm und 3 mm breiten<br />
Messern,<br />
im Standardabstand von 25 mm<br />
2. Bearbeitung mit „Toro Greens<br />
Aerator” Arbeitstiefen 38 und 51<br />
mm,<br />
mit unterschiedlichen Lochabständen<br />
von 32 x 38 mm und 51 x 64<br />
mm, Spoondurchmesser von 6,3<br />
mm und 12,7 mm,<br />
Ergebnisse<br />
Die Vertikuiermaßnahmen haben<br />
mehr organisches Material aus der organisch<br />
angereicherten Schicht bis 25<br />
mm Tiefe herausgearbeitet als die Aerifiziermaßnahmen.<br />
Dabei wurden im<br />
Vergleich zum Aerifizieren mit den 3<br />
mm Messern bis zur 4-fachen Menge<br />
an Material entfernt. Zwischen den 1<br />
mm und 2 mm Messern war kein relevanter<br />
Mengenunterschied feststellbar,<br />
mit den beiden Messerdicken<br />
wurde noch etwa halb soviel Material<br />
herausgearbeitet wie mit den 3 mm<br />
Messern entnommen wurde, damit<br />
aber immer noch mehr als beim Aerifizieren.<br />
Beim klassischen Aerifzieren mit<br />
Hohlspoon haben die größeren Werkzeuge<br />
bei engerem Lochabstand und<br />
Bearbeitung bis 51 mm Tiefe das meiste<br />
Material entfernt. Auch wenn durch<br />
das Aerifizieren weniger Material als<br />
Greenkeepers Journal 1/2008<br />
Abb. 3: Mehrere Jahre altes Grün mit<br />
stark organisch angereichertem Pflegehorizont.<br />
Bild: Prämaßing<br />
durch Vertikutieren entfernt wurde,<br />
haben die Hohlspoons die organisch<br />
angereicherte Schicht jedoch komplett<br />
durchstoßen.<br />
Verglichen mit der unbehandelten<br />
Kontrolle wurde nach drei Behandlungen<br />
durch das „Scarifying” der<br />
Anteil an organischer Substanz in den<br />
oberen 25 mm des Wurzelhorizontes<br />
von etwa 4,5 M-% auf 2,5 bis etwa<br />
3 M-% reduziert. Nach dreimaligem<br />
Aerifizieren wurde der Gehalt an or-<br />
ganischer Masse lediglich auf knapp<br />
unter 4 M-% reduziert.<br />
Regeneration<br />
der Rasenoberfläche<br />
Die Löcher der Aerifizierbehandlung<br />
wuchsen schneller zu als die Rillen der<br />
Vertikutiermaßnahmen. Dabei dauerte<br />
es auf den Vertikutierparzellen bis<br />
zu 60 Tage nach der Bearbeitung zur<br />
vollständigen Regeneration der Oberfläche,<br />
während die Aerifizierlöcher<br />
in maximal 30Tagen wieder zugewachsen<br />
waren. Die Vertikutierschlitze<br />
waren außerdem schwieriger mit<br />
Sand zu füllen, da sie schnell wieder<br />
zugedrückt waren. Dagegen konnte<br />
bei den Aerifizierlöchern das Sandmaterial<br />
wesentlich effektiver eingebürstet<br />
werden, wodurch in wesentlich<br />
kürzerer Zeit auch wieder eine<br />
bessere, ebenmäßige Oberfläche erreicht<br />
werden konnte.<br />
Bei Aerifiziermaßnahmen wurde die<br />
nachfolgende Oberflächenregeneration<br />
durch die Spoondurchmesser<br />
beeinflusst, so dass bei Verwendung<br />
kleiner Durchmesser, wie den 6,3 mm<br />
Spoons, die Rasenoberfläche nach<br />
ca. 14 Tagen wieder komplett regeneriert<br />
war, bei den 12,7 mm Löchern<br />
jedoch fast die doppelte Zeit verging.<br />
Die Arbeitstiefe und die Lochabstände<br />
spielten hierbei keine Rolle. D.h.<br />
bei intensiver Filzbearbeitung kann in<br />
Bezug auf die Regeneration durchaus<br />
ein engerer Lochabstand gewählt<br />
werden.<br />
Abb.4: Gehalt an organischer Masse in den oberen 25 mm des Wurzelhorizontes<br />
nach dreimaliger Behandlung (Quelle: Landreth)