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Turfgrass Science - Deutsche Rasengesellschaft

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mit 100 kg N/ha gedüngte Bestände.<br />

Der Gesamtdeckungsgrad betrug auf<br />

allen Flächen etwa 80 %. Die hoch gedüngten<br />

Bestände enthielten immer<br />

weniger F. nigrescens und F. rubra als<br />

die nicht oder mit nur wenig N gedüngte<br />

Bestände (Tabelle 11). Die Verdrängung<br />

der feinblättrigen Rot-Schwingel-<br />

Sorten durch intensive Düngung spielt<br />

sicherlich auch auf den Golfgrüns eine<br />

Rolle und ist nicht nur der Tiefschnittund<br />

Trittwirkung zuzuschreiben.<br />

9. Wasserbedarf der<br />

Rot-Schwingel-Gruppe<br />

Der Wasserbedarf der Gräser in der<br />

Rot-Schwingel-Gruppe ist nicht sehr<br />

hoch. Sie bleiben in Trockenperioden<br />

lange Zeit vital. Bei großem Wasserverlust<br />

ist ihre Regenerationsfähigkeit jedoch<br />

sehr zögernd und sehr viel langsamer<br />

als z. B. bei Lolium perenne.<br />

Der Wasserbedarf der wichtigsten Rasengräser<br />

steigt etwa in folgender Reihenfolge<br />

an:<br />

gering<br />

Festuca<br />

arundinacea Rohr-Schwingel<br />

Festuca ovina Schaf-Schwingel<br />

Festuca rubra Rot-Schwingel<br />

Poa pratensis Wiesen-Rispe<br />

Lolium perenne Ausdauerndes<br />

Weidelgras<br />

Agrostis<br />

stolonifera<br />

Agrostis<br />

Weißes Straußgras<br />

capillaris Rotes Straußgras<br />

Poa annua Jährige Rispe<br />

Poa supina Läger Rispe<br />

hoch<br />

10. Bedeutung des Lichts für<br />

Arten und Sorten der<br />

Rot-Schwingel-Gruppe<br />

Bei der Keimung spielt Licht bzw. Beschattung<br />

bei Rot-Schwingel keine Bedeutung.<br />

F. rubra rubra keimte zwar in<br />

einem Gefäßversuch einen Tag schneller<br />

als F. commutata und F. trichophylla,<br />

eine stärkere Beschattung beeinflusste<br />

die Keimschnelligkeit bei Festuca im<br />

Gegensatz zu Agrostis nicht (Tabelle<br />

12).<br />

Dagegen ist die Schattenverträglichkeit<br />

von Rot-Schwingel nach unseren Untersuchungen<br />

im Gegensatz zu Beard<br />

(1973) sehr schlecht. Beard stuft die<br />

Schattenverträglichkeit von F. rubra mit<br />

0 kg/ha<br />

N-Düngung<br />

50 kg/ha 100 kg/ha<br />

Festuca nigrescens 9 DG % 4 DG % 1 DG %<br />

Festuca rubra 9 DG % 5 DG % 4 DG %<br />

Gesamtdeckungsgrad 83 % 84 % 80 %<br />

Tabelle 11: Mittlerer Deckungsgrad in % von Festuca nigrescens und Festuca rubra in 72<br />

Bestandsaufnahmen nach unterschiedlich hoher N-Düngung im württembergischen Unterland<br />

(Hauter 1990, Schulz, 1990)<br />

Nr. Art Sorte<br />

Kontrolle<br />

(d)<br />

mittlere<br />

Beschattung<br />

(d)<br />

starke<br />

Beschattung<br />

(d)<br />

1 Lolium perenne Elka 6 6 6<br />

2 Lolium perenne Barrage 6 6 6<br />

3 Poa pratensis Liprater 13 13 13<br />

4 Poa pratensis Nutop 14 14 14<br />

5 Festuca commutata Banner 7 7 7<br />

6 Festuca trichophylla Liprosa 7 7 7<br />

7 Festuca rubra rubra Monica 6 6 6<br />

8 Agrostis stolonifera Penncross 8 9 9<br />

9 Agrostis capillaris Tracenta 9 10 10<br />

10 Poa supina Supra 11 11 11<br />

Tabelle 12: Anzahl der Tage von der Aussaat bis zum Auflaufen (Bär, Jacob, Schulz, 1995)<br />

Schattenverträglichkeit Art<br />

sehr gut Festuca rubra ssp.<br />

gut<br />

schlecht<br />

Agrostis stolonifera<br />

Agrostis capillaris<br />

Poa trivialis<br />

Festuca arundinacea<br />

Lolium perenne<br />

Poa pratensis<br />

Tabelle 13: Schattenverträglichkeit unterschiedlicher Gräserarten (verändert nach BEARD,<br />

1973)<br />

Art Sorte Kontrolle<br />

Beschattung<br />

50 % 70 %<br />

Lolium perenne Elka 72 51 0<br />

Poa pratensis Liprater 100 54 2<br />

Festuca nigrescens Banner 86 43 6<br />

Festuca trichophylla Liprosa 89 72 12<br />

Festuca rubra rubra Monica 89 69 7<br />

Poa supina Supra 100 93 74<br />

Tabelle 14: Deckungsgrad (%) der belasteten Gräserarten bei verschiedenen Beschattungsstufen<br />

(Huber und Schulz, 1997)<br />

sehr gut ein, während er Poa trivialis<br />

und Festuca arundinacea, die bei Hohenheimer<br />

Untersuchungen besser abschneiden,<br />

nur mit „gut“ bewertet (Tabelle<br />

13).<br />

In einem Gefäßversuch wurden mehrere<br />

Rasengräserarten und -sorten bei 50<br />

% und 70 % Lichtentzug gegenüber<br />

vollen Lichtgenuss geprüft (Tabelle 14).<br />

Die Sorte Supra von Poa supina war<br />

mit großem Abstand die widerstandsfähigste<br />

gegen Lichtentzug. Bei 50 %<br />

Beschattung blieben 93 % DG, bei 70<br />

% Beschattung 74 % DG. Die Festuca-<br />

Arten wiesen bei 70 % Beschattung<br />

nur noch 6, 12 bzw. 7 % DG auf. Loli-<br />

12 RASEN · TURF · GAZON 1/2008

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