Spielzeit 2012 / 2013 - Theater Koblenz
Spielzeit 2012 / 2013 - Theater Koblenz
Spielzeit 2012 / 2013 - Theater Koblenz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Dr. Eberhard Schulte-Wissermann<br />
Ehemaliger Oberbürgermeister<br />
der Stadt <strong>Koblenz</strong><br />
Im Jahre 1787, im Zuge der vom letzten Kurfürsten Clemens<br />
Wenzeslaus veranlassten nördlichen Stadterweiterung<br />
errichtet und eingeweiht, war das <strong>Koblenz</strong>er <strong>Theater</strong><br />
über 225 Jahre eine Bereicherung des städtischen<br />
Lebens. Über dem Eingangsportal steht in lateinischen<br />
Worten, wofür das <strong>Theater</strong> 225 Jahre wirkte: Gemäß<br />
dem seit der Einweihung vorgegebenen Zweck war es<br />
eine Stätte, nicht nur den Musen und der Sittlichkeit,<br />
sondern allen Bürgern zur Freude gewidmet (Publicae<br />
Laetitiae).<br />
Weil wie durch ein Wunder das <strong>Theater</strong> durch die massiven<br />
Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört<br />
wurde, war es im Zuge des Aufbaus des demokratischen<br />
Staates ab 1946 auch Bühne wichtiger historischer Ereignisse.<br />
Hier tagte z.B. die Beratende Versammlung<br />
des Landes Rheinland-Pfalz, um die Eckwerte der neuen<br />
Landesverfassung zu bestimmen. Und es rührt einen geradezu,<br />
dass am Tage vor der Kandidatenkür des neuen<br />
Bundespräsidenten Herr Dr. Joachim Gauck im <strong>Theater</strong><br />
eine allseits anerkannte, beeindruckende Lesung hielt.<br />
Zum <strong>Theater</strong> habe ich auch aus verschiedenen Gründen<br />
eine ganz persönliche Beziehung. Bereits als Schüler<br />
besuchte ich im Jugendabonnement ausgewählte Produktionen.<br />
Und als junger Kommunalpolitiker durfte ich<br />
im Jahre 1987 – zum 200-jährigen Jubiläum – an der<br />
durchgreifenden Renovierung des klassizistischen <strong>Theater</strong>s<br />
mitwirken.<br />
Ab 1994 war ich als Oberbürgermeister auch für die Geschicke<br />
des <strong>Theater</strong>s mitverantwortlich. In meiner Zeit<br />
haben die Intendanten Houska, Delnon und Frau Ritzel,<br />
der der Intendant Dietze folgte, künstlerisch erfolgreich<br />
gewirkt. Die sachlichen Voraussetzungen im <strong>Theater</strong><br />
waren aber nicht immer günstig. Der Rat konnte überzeugt<br />
werden, das Haus Clemensstraße 5 zu erwerben,<br />
um dort z.B. Verwaltung und <strong>Theater</strong>kasse unterzubringen.<br />
Im Jubiläumsjahr <strong>2012</strong> werden nun im Neubau<br />
Trainingsräume für das Ballett, eine neue Probebühne<br />
und Werkstätten eingerichtet. Grundvoraussetzung für<br />
eine hoffentlich lange erfolgreiche Tätigkeit im Sinne der<br />
Musen, der Sitten und „Publicae Laetitiae“. Allen Verantwortlichen<br />
im <strong>Theater</strong>, den Künstlerinnen und Künstlern,<br />
allen Mitarbeitern der Verwaltung und Technik wünsche<br />
ich viel Glück und Freude bei ihrer Tätigkeit.<br />
SCHAUSPIEL<br />
32 33