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2. Ausgabe Juni [PDF, 4.39 MB] - Staufen

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Heute begleiten wir die Aare auf<br />

ihrem letzten Abschnitt ihrer 295 Kilometer<br />

langen Reise vor ihrer Mündung<br />

in den Rhein. Dieser Fluss hat unserem<br />

Kanton nicht nur den Namen gegeben;<br />

früher war die Aare Verkehrs- und<br />

Handelsweg – heute bewegt sie Turbinen,<br />

die wiederum diese Kraft in<br />

Elektrizität umwandeln, ohne die wir<br />

Menschen nun einmal nicht mehr auskommen.<br />

Auf historischem Weg<br />

Die SBB bringt uns nach Siggenthal Station.<br />

Wir unterqueren die Bahnbrücke, sehen<br />

rechts einen hohen Kamin, Fabrikgebäude<br />

und die grossen Lettern HOLCIM; hier<br />

wird Cement produziert. Vor der Aarebrücke<br />

Stilli steht für Autofahrer ein Parkplatz<br />

zur Verfügung.<br />

Wir steigen über die Treppe zur Aare hinunter<br />

und konsultieren den Wegweiser:<br />

Beznau 1 Stunde 10 Minuten, Döttingen<br />

2 Stunden, Koblenz 3 Stunden und 10<br />

Minuten. Also machen wir uns auf den<br />

Weg!<br />

Hier haben Biber ganze Arbeit geleistet,<br />

haben Stämme mit Durchmessern bis zu<br />

30 cm gefällt. Die herumliegenden Späne<br />

tragen Spuren scharfer Zähne; die unermüdlichen<br />

Nager sind wohl jede Nacht an<br />

der Arbeit. Am gegenüberliegenden Ufer<br />

sehen wir die Häuser von Stilli.<br />

Juwelen auf der Landkarte<br />

Am Aareufer von Stilli nach Koblenz<br />

alter Randstein<br />

Eine Tafel informiert uns, dass hier die<br />

Fähre von 1446-1903 Menschen und Tiere,<br />

Kutschen und andere Fuhrwerke übersetzte.<br />

Weit und breit bot sie die einzige<br />

Möglichkeit, die Aare zu überqueren; vor<br />

allem während der grossen Warenmessen<br />

in Zurzach herrschte hier lebhaftes Treiben.<br />

Die Brücke von Stilli wurde erst im Jahr<br />

1903 gebaut.<br />

Wir gehen nun ein Stück auf der alten<br />

Landstrasse, die in vergangenen Tagen<br />

Bern mit Schaffhausen verband. Rechts<br />

zeugen Stützmauern von der Bedeutung<br />

dieser Strasse; auf der Aare-Seite finden wir<br />

in regelmässigen Abständen Randsteine, die<br />

den Weg markierten und mit eingelegten<br />

Stangen als Abschrankung dienten.<br />

Bald verlassen wir die alte Strasse; ein<br />

schöner Waldweg führt uns weiter. Auf<br />

der Suche nach Eicheln und Wurzeln<br />

haben Wildschweine den Waldboden<br />

umgepflügt. Eine grosse Eule bewacht<br />

den Weg; sie lässt sich sogar streicheln.<br />

Ein Künstler hat sie aus einem Baumstamm<br />

geschaffen. – Hoch über der Aare<br />

lädt ein gemütlicher Platz zum Stundenhalt<br />

ein: Grosse Findlinge aus Granit und<br />

Nagelfluh reden von einer langen Reise<br />

auf dem Rücken eines Gletschers vor<br />

unserer Zeit. Wer Hunger hat und dessen<br />

Rucksack entsprechend ausgerüstet ist,<br />

wird sich hier an der Feuerstelle schon<br />

einmal eine Zwischenmahlzeit gönnen.<br />

Ueber unseren Köpfen transportiert das<br />

Förderband vom Rotberg Rohmaterial zur<br />

Zementproduktion nach Siggenthal; bald<br />

werden wir im Westen auch die Abbaustelle<br />

sehen. Den Vita-Parcour am Wegrand<br />

brauchen wir heute nicht zur körperlichen<br />

Ertüchtigung – wir bestreiten<br />

unser eigenes Programm.<br />

PSI<br />

Nun kommen wir auf die Höhe des Paul<br />

Scherrer Instituts. Über eine lange Strecke<br />

tangieren wir das Areal des Forschungs-<br />

Instituts mit seinen grossen Gebäuden.<br />

Das Institut hat sich nicht nur in der<br />

Krebsforschung weltweit einen Namen<br />

geschaffen; die PSI-Forschung umfasst die<br />

Gebiete Festkörperforschung und Materialwissenschaften,<br />

Elementarteilchen- und<br />

Astrophysik, Energie- und Umweltforschung<br />

und schliesslich Biologie und<br />

Medizin. Rund 1200 Mitarbeitende sind<br />

hier beschäftigt.<br />

22<br />

Das psi forum informiert vor Ort Besucherinnen<br />

und Besucher über Aufgaben und<br />

Aktivitäten des Instituts. Es bietet auch<br />

Führungen für Gruppen ab 12 Personen an.<br />

Öffnungszeiten Montag-Freitag, 13-16 Uhr;<br />

Sonntag, 13-17 Uhr.<br />

Uns aber zieht es weiter. Wir kommen in<br />

den Schachenwald. Fast menschenhoher<br />

Schachtelhalm vermittelt uns den Eindruck<br />

eines vorzeitlichen Flusswaldes. Sirrend und<br />

flügelschlagend fliegt ein Schwan davon.<br />

Auf der flachen Insel am gegenüberliegenden<br />

Ufer wärmen sich Kormorane an<br />

der Sonne.<br />

Vor dem Jägerhaus setzen wir uns auf<br />

eine Bank hoch über der Aare. Auf dem<br />

Wasser tummeln sich Enten, Schwäne<br />

strecken ihre Hälse auf der Nahrungssuche<br />

ins Wasser – wir atmen tief durch. Hier ist<br />

nichts anderes als Natur und wir. Eine<br />

Tafel fordert die Wanderer auf, Sorge zu<br />

Tieren und Pflanzen zu tragen.<br />

Vogelparadies<br />

Der Blick, der sich uns bald bietet, umfasst<br />

die Geschichte von Jahrhunderten: Vor uns<br />

liegt das hydraulische Kraftwerk Beznau,<br />

das Reaktorgebäude der NOK und im<br />

Hintergrund sehen wir das Schloss Böttstein.<br />

Zwei Reaktoren erzeugen Strom.<br />

Das Unterwerk ist an einem Wald von<br />

Masten und Leitungen zu erkennen.<br />

Ununterbrochen summen die Transformatoren.<br />

Auf schmalem Weg gelangen wir auf die<br />

Höhe von Döttingen. Rechts liegt die Badi<br />

– bald wird die Renovation fertig sein; im

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