2. Ausgabe Juni [PDF, 4.39 MB] - Staufen
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Inhalt<br />
Editorial 3<br />
– Und sie bewegt sich doch<br />
Amtliche Mitteilungen 4<br />
– Baubewilligungen<br />
– Das Bauamt wird saniert<br />
Wohnen im Alter 5<br />
Kirchgemeinde Staufberg 8<br />
Schulnachrichten 9<br />
– Projektwoche<br />
– Schule bewegt 10<br />
Sport macht Freude! 12<br />
Ein Stück Portugal in <strong>Staufen</strong> 14<br />
Musik aus Amerikas 15<br />
Südstaaten<br />
Stop and smell the roses 16<br />
D’Schnägge-Poscht 17<br />
Bauleute in der fünften 18<br />
Generation<br />
Der <strong>Juni</strong>or 17<br />
Juwelen auf der Landkarte 22<br />
Vereinsnachrichten 24<br />
– Ein gutes Rebjahr<br />
– Drachenhöhle und Ritterburg 25<br />
– Music Night 26<br />
– Frauen und Kinder singen 27<br />
gemeinsam<br />
Leserbriefe 27<br />
Veranstaltungen 28<br />
– Impressum<br />
– 1. August Brunch<br />
Ehrungen<br />
Titelbild<br />
Kinder in Bewegung<br />
Foto Mi<br />
Editorial<br />
Und sie bewegt sich doch<br />
«Eppur si muove» soll Galileo Galilei 1633<br />
gemurmelt haben, als er der Lehre abschwören<br />
musste, wonach die Erde sich<br />
um die Sonne bewegt. Die Kirche wollte,<br />
dass sie unbewegter Mittelpunkt der Welt<br />
bleibe.<br />
Nehmen sie bitte eine bequeme Haltung<br />
ein und bewegen sie sich eine Minute<br />
lang nicht. Die ganz Mutigen können es<br />
mit zwei Minuten versuchen. Atmen dürfen<br />
Sie, auch der Herzschlag geht weiter,<br />
das Augenzwinkern, der Puls, vielleicht<br />
rumpelt auch der Bauch ungewollt. Absolut<br />
bewegungslos sein, bedeutete tot zu<br />
sein. Also bloss keine willentlichen Bewegungen.<br />
Halten sie die Minute durch?<br />
Ohne Minenspiel, Seufzen, Kopfbewegung?<br />
Es gibt Menschen, die üben die<br />
Bewegungslosigkeit mit Meditation, Yoga<br />
und Taichi und vielen anderen Methoden.<br />
Entschleunigung ist ein Modewort geworden,<br />
auf der Postkarte vom Ferienort<br />
steht: Slow down, come up!<br />
«Stress», weil man immer schneller<br />
immer mehr erreichen will, ist ein Thema,<br />
das unsere Gesellschaft prägt. Internet,<br />
Fernsehen, Werbung, allgegenwärtige<br />
Handys überfluten uns mit Informationen.<br />
Wir treiben in einem reissend schnellen<br />
Strom, der sein Opfer fordert! Aber, wir<br />
können uns entscheiden, zu unterbrechen.<br />
Eine Minute lang still sein, nur atmen.<br />
Vielleicht nur spüren, ob unsere Füsse<br />
warm oder kalt sind. Oder am Wochenende<br />
weder Computer noch Fernsehen<br />
einschalten. Oder wieder einmal nach Pfadfinderart<br />
Tee kochen: Feuerholz suchen,<br />
Wasser schöpfen und Teekräuter pflücken.<br />
Eine Freundin verbrachte den Sommer mit<br />
Rindern auf der Alp. Glücklich und zehn<br />
Kilo leichter sass sie mir im Herbst ge-<br />
3<br />
genüber. Die Arbeit mit den Tieren, die<br />
einfachen, täglichen Verrichtungen, die<br />
körperliche Anstrengung, das hat ihr wohlgetan.<br />
Dass wir uns zuwenig bewegen,<br />
zuviel essen und immer dicker werden<br />
steht in den Medien. Die Medien bringen<br />
auch immer mehr Anleitungen, wie wir<br />
mit Bewegung gesünder werden. Kürzlich<br />
stand im grössten deutschen Wochenmagazin<br />
die Titelgeschichte «Die Heilkraft<br />
der Bewegung»: schon Nordic Walking<br />
und Spazierengehen haben einen nachweisbaren<br />
Effekt, um uns körperlich und<br />
geistig fit zu halten.<br />
Auch der Usrüefer leistet seinen Beitrag:<br />
Hüpfen Sie bitte während des Lesens auf<br />
einem Bein! Die Erkenntnisse der Neuropsychologie<br />
sagen, dass das Gehirn unter<br />
leichter Bewegungsbelastung bis zu 20%<br />
besser arbeiten kann als in körperlicher<br />
Ruhe. Eine gute Nachricht für alle Kinder,<br />
die unter langem Stillsitzen in der Schule<br />
leiden!<br />
Es gibt also vielerlei Bewegung: bewusste<br />
und unbewusste, heilende und krankmachende,<br />
natürliche und künstliche,<br />
hektische und geruhsame, geistige und<br />
körperliche, dynamische/fliessende und<br />
stockende.<br />
Bewegung ist Leben. Wachstum, Entwicklung,<br />
Entfaltung sind Bewegungen,<br />
aber auch das Abnehmen, Schwächerwerden,<br />
Verdorren. Das Leben ist die<br />
grosse Bewegung zwischen Geburt und<br />
Tod. Wenn wir ein wenig achtsam sind,<br />
können wir die Vielfalt an Bewegungen in<br />
unseren Tagen wahrnehmen und geniessen.<br />
Und vielleicht auch darüber hinaus:<br />
«Oh Mensch, lerne tanzen, sonst wissen<br />
die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen…»<br />
(Augustinus Aurelius (354-430)<br />
Sabina Tschachtli<br />
Foto Mi