Guter - Kindergarten und Schule in Südtirol
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Auf Krisensituationen vorbereitet se<strong>in</strong> erleichtert den Umgang damit.<br />
tet zu se<strong>in</strong>, heißt durch geme<strong>in</strong>same<br />
Fortbildung gewachsen zu se<strong>in</strong> <strong>und</strong> auf<br />
die Fähigkeiten der anderen vertrauen zu<br />
können. Für den Notfall gerüstet zu se<strong>in</strong><br />
heißt auch, e<strong>in</strong>en – oder mehrere – Notfallkoffer<br />
griffbereit zu haben, Bücher,<br />
Texte, Vorschläge für die Gestaltung von<br />
Unterrichtsst<strong>und</strong>en zur Verfügung zu<br />
haben, immer wieder „das Undenkbare<br />
zu denken“ zu wagen.<br />
Welche Bedeutung kommt e<strong>in</strong>em Care-<br />
Team <strong>in</strong> der <strong>Schule</strong> zu?<br />
Marlene Kranebitter: E<strong>in</strong> Beispiel aus<br />
me<strong>in</strong>er <strong>Schule</strong>: „Schutzengel fuhr im<br />
Auto“ lautete die Schlagzeile <strong>in</strong> der<br />
Zeitung am Tag darauf. Die beiden Zimmererlehrl<strong>in</strong>ge<br />
hatten <strong>in</strong> der Tat e<strong>in</strong>en<br />
Schutzengel, als sie mit ihrem Auto auf<br />
dem Weg vom Lehrl<strong>in</strong>gsheim zur <strong>Schule</strong><br />
verunglückten <strong>und</strong> sich nicht allzu<br />
schwer verletzten. E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong> wenig hatten<br />
auch wir e<strong>in</strong>en Schutzengel. Was wäre<br />
gewesen, wenn mehr passiert wäre? Was<br />
wäre gewesen, wenn – so wie bereits vor<br />
Jahren an fast genau derselben Stelle<br />
– e<strong>in</strong> junger Mensch gestorben wäre?<br />
Wir wären an der <strong>Schule</strong> nicht wirklich<br />
vorbereitet gewesen auf über dreißig<br />
geschockte Klassenkameraden, auf<br />
verzweifelte Eltern, auf sich ohnmächtig<br />
fühlende Lehrpersonen. Wir wären nicht<br />
vorbereitet gewesen auf Trauer, Fassungslosigkeit,<br />
Wut <strong>und</strong> wir hätten wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
ke<strong>in</strong>e Antworten auf direkte<br />
<strong>und</strong> unausgesprochene Fragen gehabt.<br />
Inzwischen s<strong>in</strong>d wir besser vorbereitet.<br />
Interview: Sara Tanja Oberhofer<br />
Dienststelle für Unterstützung <strong>und</strong> Beratung<br />
Sara-Tanja.Oberhofer@schule.suedtirol.it<br />
Stichwort Notfallseelsorge<br />
Seit 15 Jahren bietet die<br />
Notfallseelsorge ihren Dienst für<br />
unverletzt Beteiligte bei Notfällen <strong>und</strong><br />
für Angehörige <strong>und</strong> Bezugspersonen<br />
an. Der Dienst wird durch ausgebildete<br />
freiwillige Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen geleistet.<br />
Sie s<strong>in</strong>d für die Betroffenen da,<br />
unterstützen diese <strong>in</strong> der ersten Phase<br />
der Bewältigung des traumatischen<br />
Ereignisses, gestalten mit ihnen<br />
Abschiedsrituale <strong>und</strong> verweisen<br />
auf weiterführende Begleitung <strong>und</strong><br />
Unterstützung durch psychosoziale<br />
E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Gruppen. Der<br />
Dienst der Notfallseelsorge e<strong>in</strong>en<br />
psychosozialen <strong>und</strong> präventiven<br />
Charakter.<br />
Die Notfallseelsorge wird von den<br />
E<strong>in</strong>satzkräften vor Ort über die<br />
Landesnotrufzentrale 118 angefordert.<br />
„Unfall, was dann?“<br />
Die Arbeitsbereiche Verkehrserziehung<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung am<br />
Schulamt haben sich zusammengetan<br />
<strong>und</strong> am 7. Oktober 2011 geme<strong>in</strong>sam<br />
die Tagung „Unfall, was dann?“ im<br />
Bozner Kolp<strong>in</strong>ghaus veranstaltet.<br />
Der Umgang mit Krisensituationen<br />
an <strong>Schule</strong>n stand im Mittelpunkt<br />
der Ganztagsveranstaltung,<br />
zu der Schulführungskräfte,<br />
Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>atoren<br />
der Verkehrserziehung, der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> die<br />
Verantwortlichen der Zentren für<br />
Information <strong>und</strong> Beratung e<strong>in</strong>geladen<br />
waren.<br />
Wilfried Mairösl, Notfallpsychologe<br />
<strong>und</strong> Psychotherapeut, gab den<br />
Lehrpersonen theoretisches<br />
H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>wissen sowie H<strong>in</strong>weise<br />
darauf mit, was <strong>Schule</strong>n <strong>in</strong><br />
Krisenmomenten aus Sicht der<br />
Notfallpsychologie konkret tun können<br />
<strong>und</strong> worauf sie im Krisenmanagement<br />
achten müssen. Marlene Kranebitter,<br />
Landesleiter<strong>in</strong> der Notfallseelsorge<br />
<strong>und</strong> Pädagogische Leiter<strong>in</strong> am<br />
Berufsbildungszentrum Bruneck, gab<br />
den Anwesenden e<strong>in</strong>en praktischen<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Tätigkeit e<strong>in</strong>es<br />
Krisenteams. Artur Punter,<br />
Dienstleiter der Notfallseelsorge,<br />
erläuterte Aufgaben <strong>und</strong> Ziele des freiwilligen<br />
Dienstes, der Menschen zur<br />
Seite steht, die durch Unfall oder Krankheit<br />
<strong>in</strong> akute Notlagen geraten s<strong>in</strong>d.<br />
Auf der Homepage des Deutschen<br />
Schulamtes unter<br />
www.prov<strong>in</strong>z.bz.it/schulamt<br />
stehen die Tagungsunterlagen zu<br />
Referaten <strong>und</strong> Workshops zum<br />
Herunterladen bereit.<br />
Dezember 2011<br />
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