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Jahresbericht 2010 - Luzerner Kantonsspital

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Lehre und Forschung aus Passion<br />

EIN GESPRÄCH MIT PROF. DR. MED. GREGOR SCHUBIGER<br />

Was bedeutet der Begriff «akademisches Lehrspital»?<br />

Akademisches Lehrspital bedeutet, dass sich Ärztinnen und<br />

Ärzte – nebst ihrem Primärauftrag der Patientenversorgung –<br />

für die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses auf universitärem<br />

Niveau engagieren. Aktuell haben wir im <strong>Luzerner</strong><br />

<strong>Kantonsspital</strong> (LUKS) 30 Kaderleute, die an einer Universität<br />

habilitiert sind und entsprechende Titel wie Professorin oder<br />

Privatdozent tragen dürfen. Aufgrund ihrer wissenschaftlichen<br />

Tätigkeit und ihrer didaktischen Fähigkeiten haben sie die<br />

«akademische Lehrbefugnis» erhalten. Zudem wurden rund 20<br />

Ärztinnen und Ärzte von den medizinischen Fakultäten Zürich,<br />

Bern oder Basel zu akademischen Lehrbeauftragten ernannt.<br />

Die gleich hohen akademischen Ansprüche werden im LUKS<br />

auch an die Weiterbildung der Assistenzärztinnen und -ärzte<br />

sowie an die Fortbildung in den einzelnen medizinischen Fachbereichen<br />

gestellt.<br />

Die Verpflichtung zur Weitergabe von Wissen<br />

und Können an den Nachwuchs gibt uns ein<br />

besonderes Profil und ist ein Qualitätsmerkmal.<br />

Welche Auswirkungen hat dieses spezielle Label<br />

auf das LUKS als Arbeitgeber?<br />

Die Verpflichtung zur Weitergabe von Wissen und Können an<br />

den Nachwuchs gibt uns ein besonderes Profil und ist ein Qualitätsmerkmal.<br />

Das Lehr- und Lernklima erhöht die Attraktivität<br />

des Arbeitsplatzes und sorgt für eigenen Nachwuchs und fachlich<br />

gute Mitarbeiter. Der Ausbildungsauftrag beschränkt sich<br />

nicht nur auf den ärztlichen Bereich. Alle Berufe im Gesundheitswesen<br />

können am LUKS in Theorie und Praxis erlernt werden.<br />

Wie wirkt sich die akademische Ausrichtung<br />

auf die klinische Arbeit aus?<br />

Das LUKS ist der medizinischen Wissenschaft, wie sie an den<br />

Universitäten gelehrt wird, verpflichtet. Die tägliche Arbeit mit<br />

jungen Leuten in Aus- und Weiterbildung ist eine Herausforderung,<br />

die den Geist der «Chefs» wachhält, zum täglichen Studium<br />

der Fachliteratur herausfordert, Innovationen kritisch<br />

hinterfragen lässt und zudem ethische Diskussionen zulässt.<br />

Für Patienten und Angehörige muss jederzeit transparent sein,<br />

wer welche Kompetenzen und Verantwortungen hat und wie<br />

das Personal in Ausbildung angeleitet und kontrolliert wird.<br />

AK ADEMISCHES LEHRSPITAL<br />

Welchen Vorteil bietet das akademische Lehrspital<br />

für den Patienten?<br />

Die akademische Ausrichtung gibt den Patientinnen und Patienten<br />

Gewissheit, dass die Diagnostik und Behandlung dem<br />

neusten Stand des medizinischen Wissens und den geforderten<br />

hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden. Bei komplexen<br />

oder sehr seltenen Krankheitsbildern erlaubt die nationale<br />

und internationale Vernetzung einen unkomplizierten<br />

Erfahrungsaustausch mit Experten und somit eine individuelle<br />

und optimale Therapieplanung.<br />

In welchem Umfang wird am LUKS akademische Lehre<br />

betrieben?<br />

Stichworte dazu sind Aus-, Weiter- und Fortbildung. Die akademische<br />

Ausbildung richtet sich an Studentinnen und Studenten<br />

der Medizin in fortgeschrittenen Semestern. Als Unterassistenten<br />

lernen sie in den Praktika den Umgang mit den<br />

Patienten und das ärztliche «Handwerk». Zudem finden Kurse<br />

am Krankenbett und Vorlesungen in den eigenen Hörsälen<br />

statt.<br />

Besonderen Wert legen wir auf die Weiterbildung<br />

zum Hausarzt oder Grundversorger.<br />

Die Weiterbildung führt diplomierte Ärztinnen und Ärzte zu<br />

einem der Facharzt- und/oder Schwerpunkttitel FMH. Den zuständigen<br />

Chefs kommt dabei die verantwortungsvolle Aufgabe<br />

der kontrollierten Wissensvermittlung zu. Jährlich wird die<br />

Qualität der Weiterbildung evaluiert und öffentlich zugänglich<br />

publiziert. Besonderen Wert legen wir auf die Weiterbildung<br />

zum Hausarzt oder Grundversorger. Eine sechsmonatige Praxisassistenz<br />

bei einem Haus- oder Kinderarzt kann während<br />

der Anstellung im LUKS absolviert werden. Zur Fortbildung ist<br />

jede Ärztin und jeder Arzt verpflichtet, solange der Beruf ausgeübt<br />

wird. Jeder Kaderarzt muss für seine eigene Fortbildung<br />

die Verantwortung übernehmen. An allen Standorten bieten<br />

die Kliniken auch Fortbildungen für die Ärztinnen und Ärzte in<br />

den Praxen an. Noch weiter in diese Richtung geht das innovative<br />

und zukunftsweisende Engagement des Departements<br />

Chirurgie in der privatrechtlichen Akademie für Medizinisches<br />

Training und Simulation (AMTS) im Areal des Standorts Luzern.<br />

Dort können mit modernsten Trainings- und Simulationsmethoden<br />

die Versorgung von Notfallpatienten und operative Eingriffe<br />

realitätsnah ausgebildet und geübt werden.<br />

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