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Jahresbericht 2010 - Luzerner Kantonsspital

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Finanzbericht <strong>2010</strong><br />

(inkl. Jahresrechnung <strong>2010</strong> nach Swiss-GAAP-FER)<br />

Die vorliegende Jahresrechnung wurde erstmals nach den Swiss-<br />

GAAP-FER Standards (Fachempfehlung zur Rechnungslegung) erstellt.<br />

Diese normierten Vorgaben gewährleisten eine «True and Fair<br />

View», d.h. ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Damit wird unter<br />

anderem die Vergleichbarkeit und Transparenz über die Zeit und<br />

zwischen verschiedenen Organisationen erleichtert. Die publizierte<br />

Jahresrechnung, neu bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung,<br />

Eigenkapitalnachweis und Anhang, wurde von der<br />

Finanzkontrolle des Kantons Luzern geprüft.<br />

Erfolgsrechnung<br />

Das LUKS schliesst die Rechnung mit einem Jahresverlust von CHF<br />

29.1 Mio. ab, wobei das ordentliche Ergebnis (inkl. Fonds, exkl. Sondereffekte)<br />

einen Verlust von CHF 3.2 Mio. ausweist. Während im<br />

Vorjahr vor allem die ausserordentlichen Effekte der Sanierung <strong>Luzerner</strong><br />

Pensionskasse (CHF 11.8 Mio.) und die Einmalabschreibung<br />

(CHF 7.6 Mio.) aufgrund der höheren Aktivierungsgrenzen den Jahresabschluss<br />

stark belasteten, musste im <strong>2010</strong> ein neuer ausserordentlicher<br />

Aufwandsposten verbucht werden. Die für das LUKS verbindlichen<br />

Regeln der REKOLE führten dazu, dass die Neubewertung<br />

der per 1.1.2011 vom Kanton zu übertragenden Immobilien einen<br />

überhöhten Wert von CHF 25.9 Mio. ausweisen. Dieser überhöhte<br />

Wert musste nach Swiss GAAP FER bereits im Abschluss <strong>2010</strong> verbucht<br />

werden, da das verpflichtende Ereignis vor dem 1.1.2011 eingetreten<br />

ist.<br />

Mio. CHF <strong>2010</strong> 2009 2008<br />

Ertrag 674.1 649.4 620.0<br />

Aufwand (exkl. Sondereffekte) 677.3 655.3 615.1<br />

Ordentliches Ergebnis (inkl. Fonds) –3.2 –6.0 4.9<br />

Sondereffekte –25.9 –20.0 0.2<br />

Unternehmensergebnis –29.1 –26.0 5.1<br />

Der Betriebsertrag hat im Vergleich zum Jahr 2009 um 3.8 % zuge-<br />

nommen. Dieses Wachstum wurde bei praktisch gleich bleibenden<br />

Preisen bzw. Tarifen erreicht. Der Betriebsaufwand hat mit 3.4 % (be-<br />

reinigt um Sondereffekte) weniger stark zugenommen, sodass der<br />

betriebliche Verlust im Vergleich zum Vorjahr kleiner ist. Das Kosten-<br />

wachstum im Personalbereich (bedingt durch Teuerungsausgleich<br />

und Stellenwachstum) sowie das stetige Kostenwachstum im medizintechnischen<br />

Verbrauch konnten somit durch den Mehrumsatz<br />

leicht überkompensiert werden.<br />

Geldfluss und Finanzierung<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat der betriebliche Geldfluss dank dem<br />

leicht besseren Resultat um CHF 3.6 Mio. zugenommen und beträgt<br />

CHF 12.5 Mio. Die Investitionstätigkeit liegt bei CHF 32 Mio. Die<br />

Hälfte dieser Summe floss in die Medizintechnik.<br />

Das Umlaufsvermögen hat im Vergleich zum Vorjahr um 6.4 % zugenommen.<br />

Nebst einem Umsatzwachstum von 3.8 % ist diese Zunahme<br />

auf Effekte der Rechnungsstellung nach SwissDRG zurückzu-<br />

JAHRESRECHNUNG<br />

führen. Einerseits haben die durchschnittlichen Zahlungsfristen der<br />

Krankenkassen zugenommen, da im Zusammenhang mit der Codierung<br />

vermehrt Rückfragen aufgetreten sind. Andererseits kommt es<br />

mit dem neuen Codierungsprozess im Vergleich zu den Tagespauschalen<br />

zu einer Verzögerung der Rechnungsstellung. Das kurzfristige<br />

Fremdkapital hat ebenfalls zugenommen. Durch die Rechnungsstellung<br />

nach Fallpauschalen wird eine Ausgleichszahlung<br />

fällig. Weil die Abrechnung nach SwissDRG sowohl für die Krankenkassen<br />

wie auch für das Spital nicht kalkulierbare finanzielle Risiken<br />

birgt, wurde vereinbart, eine Schattenrechnung zu führen. Mehrbzw.<br />

Mindereinnahmen im Vergleich zur Tagespauschale werden im<br />

Nachgang ausgeglichen.<br />

Die Bilanz weist neben dem Ergebnisvortrag von CHF –20.8 Mio. per<br />

Ende <strong>2010</strong> das Jahresergebnis von CHF –29.1 Mio. aus. Insgesamt<br />

beträgt damit das Eigenkapital mit 75.2 Mio. 61 % des ursprünglichen<br />

Dotationskapitals von CHF 123.5 Mio. Seit Verselbständigung<br />

des LUKS am 1. Jan. 2008 beläuft sich der kumulierte operative Verlust<br />

nur auf CHF 4.3 Mio., was bei einem kumulierten Umsatz über<br />

die drei Jahre von CHF 1.9 Mrd. einer Abweichung von nur 0.2 % entspricht.<br />

Die ausserordentlichen Effekte 2009 (Sanierung LUPK und<br />

Einmalabschreibung) und <strong>2010</strong> belaufen sich jedoch auf insgesamt<br />

CHF 45.9 Mio., was schwergewichtig zum entsprechenden Eigenkapitalabbau<br />

führt und mit der operativen Leistung des LUKS nichts zu<br />

tun hat.<br />

Ausblick<br />

Ab dem 1. Januar 2012 wird in der ganzen Schweiz die Fallpauschale<br />

nach Swiss DRG für stationäre Patienten der Akutsomatik eingeführt.<br />

Das LUKS hat das System als einziges Spital in der Schweiz<br />

bereits per 1. Januar <strong>2010</strong>, also zwei Jahre früher, im Rahmen eines<br />

Pilotprojekts für allgemein versicherte stationäre Patienten des Kantons<br />

Luzern eingeführt. Es handelt sich dabei um eine technische<br />

Einführung von SwissDRG, die wegen der Schattenrechnung für die<br />

Krankenkassen kein Risiko birgt.<br />

Um auch den Unfall-, Militär- und Invalidenversicherungen die Möglichkeit<br />

zu geben, entsprechende Erfahrungen zu sammeln, wird per<br />

1. Januar 2011 in diesem Bereich nun ebenfalls nach SwissDRG abgerechnet.<br />

Hier wurde ein Korridor definiert, der die Versicherungen<br />

vor einer unerwarteten Kostensteigerung schützt.<br />

Durch den Pilotbetrieb konnten operative Schwächen des Systems<br />

erkannt werden. Mit der noch nicht gesicherten Finanzierung der<br />

Aus- und Weiterbildung und der Vorhalteleistungen für Notfall- und<br />

Bettenkapazitäten ist die mittel- bis langfristige Versorgungssicherheit<br />

noch in Diskussion. Das LUKS sucht zusammen mit dem Kanton<br />

Luzern nach nachhaltigen Lösungen.<br />

Im ambulanten Bereich konnte für das Jahr 2011 mit den Versicherungen<br />

keine Einigung zum Preis des Tarmed-Taxpunktwertes erzielt<br />

werden, weshalb ein Festsetzungsverfahren läuft. In Abhängigkeit<br />

des resultierenden Preises sind Auswirkungen auf das künftige Angebotsspektrum<br />

des LUKS zu erwarten.<br />

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