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Newsletter - Point of Shoes kommt gut an

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Neue Richtlinie<br />

Verbot von Cadmium<br />

in Modeschmuck<br />

Ab J<strong>an</strong>uar 2012 werden die bereits bestehenden Beschränkungsmaßnahmen<br />

für Cadmium im Rahmen<br />

der europäischen Chemikalienverordnung REACH auf<br />

Grund seiner hohen Toxizität deutlich verschärft: Das<br />

Amtsblatt der EU hat die Verordnung (EU) Nr. 494/2011<br />

zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006<br />

(REACH) hinsichtlich Anh<strong>an</strong>g XVII (Cadmium) sowie<br />

eine Berichtigung dieser Änderungsverordnung veröffentlicht.<br />

Die Verordnung trat am 10. Juni 2011 in Kraft<br />

und gilt ab dem 10. Dezember 2011. Eine Umsetzung in<br />

nationales Recht ist nicht erforderlich.<br />

Cadmium ist krebserregend und für Gewässer giftig.<br />

Bereits 1988 wurden Maßnahmen zur Bekämpfung der<br />

Umweltverschmutzung durch Cadmium beschlossen.<br />

Früher wurde Cadmium als Farbst<strong>of</strong>f oder Stabilisator in<br />

Kunstst<strong>of</strong>fmaterialien benutzt. Seit 1992 ist seine Verwendung<br />

in Kunstst<strong>of</strong>fartikeln verboten, mit Ausnahme<br />

einiger Hart-PVC-Arten, da es hierfür keinen Ersatz gab.<br />

Seitdem jedoch Alternativen existieren, hat die europäische<br />

PVC-Industrie im Rahmen des Programms „Vinyl<br />

2010“ beschlossen, die Verwendung von Cadmium in<br />

PVC nach und nach einzustellen. Für die Verwendung<br />

von Cadmium in Batterien und elektronischen Produkten<br />

gelten seit 2004 ebenfalls Einschränkungen.<br />

Cadmium ab Dezember 2011 verboten<br />

Seit geraumer Zeit wurde das gesundheitsschädliche<br />

Schwermetall in beträchtlichen Mengen auch in Modeschmuck<br />

nachgewiesen. Beschlagnahmte Schmucklieferungen<br />

aus dem Ausl<strong>an</strong>d wiesen zum Teil sogar deutlich<br />

erhöhte Cadmiumwerte auf. Durch das Tragen auf<br />

der Haut kommen Konsumenten mit dem Schadst<strong>of</strong>f in<br />

Berührung. Auch die Dämpfe, die beispielsweise beim<br />

Löten von Metall mit Cadmiumgehalt eingeatmet werden<br />

können, gelten als hochgradig gefährlich. Deshalb<br />

darf Cadmium ab Dezember 2011 nicht mehr als Material<br />

in Modeschmuck verwendet werden.<br />

02.2011<br />

Magazin des Prüf- und Forschungsinstituts Pirmasens e. V.<br />

Das Cadmium-Verbot gilt zudem für jede Art von Kunstst<strong>of</strong>f.<br />

Ausnahmen gelten lediglich bei Recycling-PVC,<br />

wenn zur Wiederverwendung PVC-Abfall mit niedrigem<br />

Cadmiumgehalt eingesetzt wird. Das Recycling-PVC<br />

muss d<strong>an</strong>n durch eine entsprechende Aufschrift oder<br />

ein Piktogramm gekennzeichnet sein.<br />

Sobald das Verbot in Anh<strong>an</strong>g XVII der REACH-Verordnung<br />

aufgenommen ist (Verordnung (EG) Nr. 1907/2006<br />

zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung<br />

chemischer St<strong>of</strong>fe), darf ab J<strong>an</strong>uar 2012 innerhalb<br />

der EU kein Schmuck (einschließlich Modeschmuck) mehr<br />

in den H<strong>an</strong>del kommen, dessen Metallteile mehr als 0,01<br />

Massenprozent Cadmium<br />

enthalten. Ausnahmen von<br />

der Regelung gelten lediglich<br />

für Schmuckstücke, die<br />

bereits vor Inkrafttreten der<br />

Richtlinie in den H<strong>an</strong>del gekommen<br />

sind oder älter als<br />

50 Jahre sind („Antiquitäten-Ausnahme“).<br />

Kontrolle<br />

ist besser…<br />

Schuhhersteller sollten deshalb frühzeitig reagieren<br />

und abklären, ob ihre Modelle Schmuckteile aufweisen,<br />

die möglicherweise von dieser neuen gesetzlichen<br />

Regelung betr<strong>of</strong>fen sind. Auch Schuhimporteure<br />

sollten im Vorfeld mögliche Cadmium-Belastungen in<br />

Schmuckteilen kontrollieren. Entsprechende Untersuchungen<br />

können sowohl das PFI-Labor in Hongkong<br />

als auch in Pirmasens durchführen.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Kerstin Schulte<br />

Abteilungsleiterin Chemische Analyse und Forschung<br />

Telefon: +49 (0)6331 2490 33<br />

E-Mail: kerstin.schulte@pfi-germ<strong>an</strong>y.de<br />

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